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Wochenausblick: Öl geht auf 55 Dollar - Korrektur bei Palladium erwartet

Veröffentlicht am 21.01.2019, 10:33
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Die erhöhte Transparenz der OPEC bei den Produktionssenkungen, um zu beweisen, dass der Ölmarkt nicht übersättigt ist und der zunehmende Optimismus, dass Washington und Peking ein Handelsabkommen zustande bringen könnten, trotz ihrer bestehenden Differenzen, wird den Ölbullen helfen, einen neuen Anlauf auf die 55 USD bei US-Rohöl in dieser Woche zu unternehmen.

Bei den Edelmetallen könnte Palladiums Status als wertvollstes gehandeltes Edelmetall auf dem Planeten Kratzer bekommen, sollten Analysten mit ihrer Ansicht richtig liegen, dass das in Autokatalysatoren verwendete Metall überreif für eine Korrektur ist, nachdem es seit August rund 70% an Wert gewonnen hat und allein in diesem Monat schon 10% gestiegen ist.

Beim Öl hat die Organisation Erdölexportierender Länder (Organization of the Petroleum Exporting Countries, OPEC) ihre Kampagne verstärkt, Gemunkel zu widerlegen, dass ihre Mitglieder sich nicht einig seien oder nicht an den versprochenen Einschnitten teilnehmen, indem sie die Produktion jedes einzelnen Landes in der OPEC+ Allianz (DE:ALVG) veröffentlichte, zu denen Russland und Malaysia zählen, die keine OPEC-Mitglieder sind.

Dominick Chirichella, Vorstand für Risikomanagement und Handel bei DTNs Energy Manufacturing Institute aus New York sagt:

“Die Veröffentlichung von länderspezifischen Produktionssenkungen durch die OPEC ist ein Zeichen, dass sie es sehr ernst meinen mit ihrem Versuch, Angebot und Nachfrage weltweit wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Lagerbestände in eine nachhaltige Entnahme zu überführen.”

“Starkt Kaufen” bis 60 USD für WTI=

Die US-Ölsorte West Texas Intermediate erreichte am Freitag ein Sechswochenhoch von 53,90 USD und stieg im asiatischen Handel am Montag auf bis zu 54,38 USD. Der Tagesausblick für WTI auf Investing.com ist “Stark Kaufen” und die technischen Analysten sehen ein “Verkaufen” erst, wenn der gleitende 50-Tagesdurchschnitt die 100-Tageslinie von 60 USD erreicht. Die US-Terminmärkte für Rohöl werden am Montag wegen des Martin Luther King Feiertags geschlossen bleiben und erst am Dienstag ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Oil 60 Minute Chart

Der Handel am Freitag wurde zusätzlich befeuert von Berichten, dass China, der größte Ölkäufer der Welt, eine Erhöhung der jährlichen Importe aus den USA um mehr als 1 Billion USD angeboten hat, um den Handelskrieg zu beenden. Aber vom US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer wurde auch berichtet, dass er dem Angebot eher kühl gegenüberstehe, da Peking seine Käufe in einem Zeitraum von sechs Jahren anheben will, während die Trump-Administration auf ein schnelleres Handeln drängt.

Die OPEC und China Initiativen mal beiseite gelassen, bekamen die Bullen bei ihren Wetten auf 55 USD bei West Texas Intermediate etwas Hilfe aus dem eigenen Land, als die wöchentliche Zählung der Bohrplattformen vom Branchendienstleister Baker Hughes einen Rückgang um 21 Plattformen zeigte, die größte Abnahme in einer Woche in fast drei Jahren.

Der Rückgang der Bohrtätigkeit lässt Fragen aufkommen, ob der US-Schieferölboom, der für das gegenwärtige Überangebot als auch die Ölschwemme der Jahre 2014-17 verantwortlich gemacht wird, unaufhaltsam weitergehen kann, insbesondere nachdem die US-Energieinformationsagentur letzte Woche gesagt hatte, sie rechne damit, dass die heimische Produktion bis 2020 neue Rekordwerte von 13 Mio Fass am Tag erreichen und damit die Förderung in Saudi-Arabien und Russland bei weitem übertreffen werde.

Schieferöl bleibt allerdings ein Rätsel

Energy Intelligence aus New York merkte in seinem wöchentlichen Rundschreiben an, dass die Entwicklung beim Schieferöl ein Rätsel bleibt, was die Anstrengungen der OPEC zum Management des Angebots schwieriger macht und auch die Fähigkeit des Marktes begrenzt, die richtigen Preissignale für Investitionen in Produktionswachstum auszusenden.

Die Wochenzeitschrift Petroleum Intelligence Weekly der Beratungsfirma fügte hinzu:

“Schieferöl wird Marken für die Ölpreise setzen, als die Bewegungen zwischen 50 und 80 USD zum Teil von dem Maß abhängen, in dem die Schieferölproduzenten aus- oder abbauen. Aber wir sehen auch, dass die Bühne frei wird, um Schieferöl weniger preisanfällig zu machen, als die Entwicklung zu immer größeren Operationen in den Händen der großen Ölmajors und großer unabhängiger Firmen übergeht.”

Beim Palladium mehren sich die Stimmen, dass der Markt eine erhebliche Preiskorrektur sehen könnte, nachdem der Spotpreis letzte Woche in den Bereich von 1.400 USD die Feinunze gestiegen war, während andere glauben, dass das Metall durchaus noch weiter auf 1.500 USD steigen könnte. Der Tagesausblick auf den Barpreis von Palladium auf Investing.com sieht das Metall als “Stark Kaufen”, da der stärkste Widerstand nach Fibonacci erst bei 1.480,13 USD gesehen wird.

Korrektur bei Palladium könnte es zurück auf 1.250 USD bringen

Seit es das 2019 Hoch von Gold von über 1.300 USD am 4. Januar überstieg, hat der Palladium Barpreis seine Höchstwerte an der Spitze erneuert, was in dem Anlauf vom Donnerstag über 1.400 USD kulminierte. Das Metall war zum ersten Mal auf solche Höhen geklettert.

Palladiums Lauf nach oben wurde von Konjunkturmaßnahmen in China angeheizt, die den Besitz von Autos fördern sollen. Auch half eine Vorhersage von Metals Focus Ltd., dass der Markt in diesem Jahr im Defizit bleiben wird, was dies das achte Jahr in Folge mit einer Unterversorgung machen würde.

Palladium Weekly

Walter Pehowich, eschäftsführender Vizepräsident von Dillon Gage Metals aus Addison in Texas, sagte, dass das hohe Defizit in 2019 von 250.000 bis 1.000.000 Unzen, das für Palladium vorausgesagt wird, einen Markt zeige, der stark an Gerüchten und schwach an Fakten sei.

Pehowich wörtlich: "Wenn wir uns ansehen, wie hoch wir gekommen sind und wie schnell, dann ist Palladium überfällig für eine Korrektur, besonders wenn die Nachrichten sich rar zu machen beginnen", wenn es um ein knappes Angebot geht. Und weiter:

"Wenn neues Metall in den Markt kommt... könnte es zu einem Ausverkauf kommen. Und das ist, was ich kommen sehe.”

Philip Streible, Marktanalyst für Edelmetalle bei RJO Futures aus Chicago, denkt ebenfalls, dass es bei Palladium zu einer heftigen Umkehr kommen könnte, auch wenn es zunächst “problemlos jenseits von 1.500 USD steigen könnte".

Und weiter: “Ich erwarte, dass es auf normalere Niveaus im Bereich von 1.250 USD herunterkommen wird. Ein kleinerer Einbruch könnte viele Leute auf dem linken Fuß erwischen."

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