- Ein Keilmuster bei Gold birgt die Chance auf einen Breakout zur Oberseite
- Der Langzeittrend bleibt bullisch - Die wirtschaftliche und geopolitische Lage spricht für einen steigenden Goldpreis
- Goldminenunternehmen bieten Hebeleffekte auf den Goldpreis
- Newmont Corporation gehört zu den führenden Goldproduzenten
- Interessante Kursniveaus bei der NEM-Aktie
Gold war der erste Rohstoff, der im Zuge der globalen Corona-Pandemie, die zu einer Flut billiger Zentralbankliquidität und einem Tsunami staatlicher Konjunkturprogramme führte, ein neues Rekordhoch erreichte.
2021 und 2022 kletterten die Verbraucher- und Erzeugerpreisindizes auf den höchsten Stand seit über vier Jahrzehnten. Der Grund: die Inflation untergräbt die Kaufkraft der Fiat-Währung.
Kupfer, Palladium, Holz und viele andere Rohstoffe markierten im Jahr 2021 neue Rekordstände, und andere wiederum stiegen auf NIveaus, die seit Jahren nicht mehr zu beobachten waren. Gold verzeichnete 2021 ein so genanntes "Inside Year" - der Preis wurde weder über noch unter dem Höchst- und Tiefststand aus dem Jahr 2020 gehandelt.
Gold ist eine Mischform aus Metall einerseits und einer langen Geschichte als Zahlungsmittel andererseits, weshalb das gelbe Metall auch so einzigartig ist. Die Schmucknachfrage verschlingt in der Regel einen beträchtlichen Teil der Jahresproduktion.
Zentralbanken und Regierungen halten das Edelmetall als festen Bestandteil ihrer Devisenreserven.
Dass die offiziellen Sektoren Gold als wichtiges Gut einstufen, bestätigt dessen Rolle im globalen Finanzsystem. In den letzten Jahren gehörten sie zu den Nettokäufern. Zwar können Regierungen nach Herzenslust gesetzliche Zahlungsmittel in Umlauf bringen, doch können sie das Goldangebot nur erhöhen, indem sie mehr Metall aus der Erdkruste fördern.
Newmont Goldcorp (NYSE:GG) (NYSE:NEM) gehört zu den weltweit führenden Goldproduzenten. Der NEM-Aktienkurs bewegt sich in der Regel parallel zum Preis des Edelmetalls nach oben oder unten.
Ein Keilmuster bei Gold birgt die Chance auf einen Breakout zur Oberseite
Aus technischer Sicht hat der Goldpreis den Anstieg auf das Rekordhoch vom August 2020 bei 2.063 Dollar verarbeitet und sich in den letzten achtzehn Monaten konsolidiert. Nach Erreichen des Allzeithochs korrigierte der Preis im März 2021 auf ein Tief von 1.673,30 Dollar je Feinunze, ein Rückgang von 18,9 %. Im Anschluss an den Tiefpunkt im März 2021 verzeichnete der Preis weiterhin niedrigere Hochs, pendelte sich aber auch auf höhere Tiefs ein.
Quelle: CQG
Der Wochenchart verdeutlicht die Keilformation aus niedrigeren Hochs und niedrigeren Tiefs, wodurch sich die Handelsspanne bei den Gold-Futures seit dem Hoch im Jahr 2020 eingengt hat. 2020 betrug die Goldpreis-Spanne 612,10 Dollar, die 2021 auf 289,20 Dollar abnahm. In diesem Jahr belief sich die Preisspanne zwischen Tiefst- und Höchststand bisher auf 129,30 Dollar.
Der nächstfällige Terminkontrakt für Gold an der COMEX erreichte am 21. Februar einen Höchststand von 1.908,10 Dollar. Dabei übersprang der Preis die erste charttechnische Widerstandsmarke in Form des Hochs von Mitte November 2021 bei 1.879,50 Dollar.
Das nächste Preisziel stellt nun das Hoch vom Juni 2021 bei 1.916,20 Dollar dar, was im Falle eines Spurts darüber einen technischen Breakout auf dem Goldmarkt bestätigen würde. Eine nachhaltige Bewegung über den genannten Widerstand könnte eine Flut an technischen und trendbedingten Käufen nach sich ziehen. Das Ende der Konsolidierung könnte den Goldpreis dann sogar auf neue Allzeithochs treiben, zumal die fundamentalen Rahmenbedingungen höhere Preise eindeutig unterstützen.
Der Langzeittrend bleibt bullisch, dafür spricht auch die wirtschaftliche und geopolitische Lage
Der Bullenmarkt für Gold begann vor über zwei Jahrzehnten, als die Bank of England die Hälfte der britischen Goldreserven versteigerte. Die Verkäufe drückten die Gold-Notierung zunächst nach unten, bereiteten aber den Boden für die später folgende Goldpreis-Rallye auf ein Rekordhoch im August 2020.
Quelle: CQG
Der Quartalschart verdeutlicht den seit 1999 andauernden Bullenmarkt bei Gold. Die technische Schlüsselunterstützung liegt deutlich unter dem aktuellen Preisniveau beim Tiefststand von 1.161,40 Dollar im Juli 2018, wobei das im März 2021 erreichte Niveau von 1.673,30 Dollar eine kurzfristige Stütze darstellt. Mit einem Stand von 1.900 Dollar je Unze Ende letzter Woche befand sich Gold nur 163 Dollar unterhalb des Rekordhochs vom August 2020 und 226,70 Dollar über dem Tief vom März 2021.
Die technischen Indikatoren stimmen positiv für Gold, und die Fundamentaldaten sprechen ebenfalls für höhere Preise. Die Situation in der Ukraine, die zu einem Krieg führen könnte, wirkt sich positiv auf den Goldpreis aus. Seit mehr als einem Dreivierteljahrhundert hat es in Europa keinen Krieg mehr gegeben. Die geopolitische Lage bleibt angespannt. Gleichzeitig arbeitet China weiter an der Wiedervereinigung mit Taiwan, was die geopolitische Landschaft an zwei Fronten - in Europa und Asien - brandgefährlich macht.
Dass die Inflation grassiert, belegen der Verbraucherpreisindex (VPI) im Januar mit 7,5 %, die Kernrate (ohne Lebensmittel und Energie) mit 6,0 % und der Erzeugerpreisindex (EPI) mit 9,7 %. So hoch war der Preisdruck seit über vier Jahrzehnten nicht mehr. Gold fungiert als Barometer sowohl für geopolitische Entwicklungen als auch für die Inflation, so dass das derzeitige Umfeld in den kommenden Wochen und Monaten zu einer Rallye auf neue Höchststände führen könnte.
Angesichts der technischen und fundamentalen Gegebenheiten ergibt sich ein potenter Aufwärtscocktail für das Edelmetall.
Goldminenunternehmen bieten Hebeleffekte auf den Goldpreis
Goldminenunternehmen fördern das Metall aus der Erdkruste und investieren enorme Summen in Bergbauprojekte, wodurch eine Hebelwirkung auf den Goldpreis entsteht. Goldminenaktien entwickeln sich in der Regel besser als der Goldpreis selbst und schlechter als dieser, wenn er fällt.
Die größten Goldminengesellschaften verschaffen den Anlegern einen Hebel, unterliegen dabei aber keinem zeitlichen Verfall, sondern bleiben auch bei Korrekturen und Abwärtstrends im Geschäft. Im Gegensatz zu vielen gehebelten ETFs, ETNs und Derivatprodukten bieten die führenden Goldminenunternehmen das Beste aus beiden Welten: Hebelwirkung ohne Theta.
Newmont Corporation gehört zu den führenden Goldproduzenten
Newmont (NYSE:NEM) fördert nicht nur Gold, sondern auch Kupfer, Silber, Zink und Blei, die sich in Golderzen befinden. Das Unternehmen betreibt produzierende Minen in Nord- und Südamerika, Australien und Afrika. Mit einem Anteil von rund 11 % an der globalen Gesamtproduktion im Jahr 2020 ist China der weltweit führende Goldproduzent. In Nordamerika steht NEM an der Spitze.
Quelle: The Visual Capitalist
Die Grafik illustriert NEMs Position als führendes nordamerikanisches Goldminenunternehmen. Bei einem Kurs von 67,67 Dollar je Aktie kommt NEM auf eine Marktkapitalisierung von über 53,96 Milliarden Dollar. Täglich werden durchschnittlich über 7,5 Millionen Papiere gehandelt. NEM zahlt seinen Aktionären eine Dividende von 2,20 Dollar, was einer Dividendenrendite von 3,25 % entspricht.
Quelle: Yahoo Finance
Das Schaubild veranschaulicht den positiven Trend der Umsätze und Gewinne von NEM.
Interessante Kursniveaus bei der NEM-Aktie
Seit den 1980er Jahren hat die NEM-Aktie immer wieder neue Höchststände erreicht.
Quelle: Barchart
Dem Chart nach zu urteilen liegt die erste relevante technische Unterstützung beim Dezember-Tief 2021 bei 52,60 Dollar, während der Widerstand beim Mai-Hoch 2021 bei 75,31 Dollar angesiedelt ist.
2020 legten die an der COMEX gehandelten Gold-Futures vom Tiefststand im März bei 1.450,90 Dollar bis zum Höchststand im August bei 2.063 Dollar zu, ein Anstieg von 42,2 %. Im gleichen Zeitraum kletterten die NEM-Aktien von 33,00 Dollar auf 72,22 Dollar. Dies entspricht einem Plus von 118,8 %.
Sollte sich Gold auf neue und höhere Hochs aufschwingen, so dürfte auch die NEM-Aktie auf neue Höchststände vorstoßen. Unabhängig vom Kapitalzuwachs ist die Dividende von über 3 % attraktiv. Gold zu halten ist dagegen mit Opportunitätskosten verbunden und bietet den Anlegern keinerlei Verzinsung. Wer NEM-Aktien kauft, der bekommt während der Wartezeit auf Kapitalzuwachs sogar noch Geld in Form von Dividenden.
Die Hebelwirkung, die Rendite sowie ein potenzieller Ausbruch des Goldpreises sind überzeugende Gründe, um NEM angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen und geopolitischen Klimas in sein Portfolio aufzunehmen.