⏳ Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 60 % auf InvestingPro JETZT ZUGREIFEN

Divergente Tendenzen - Punkt für "US-Tauben" - EZB: "Tapern" vor USA?

Veröffentlicht am 02.09.2021, 10:05
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
EUR/USD
-
USD/JPY
-
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-
DE40
-
IXIC
-

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1838 (06:08 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1807 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.01. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.23. EUR-CHF oszilliert bei 1,0838.

Seit mehr als 24 Jahren schreibe ich mit viel Freude und hohem Engagement den börsentäglich erscheinenden Kapitalmarktnewsletter FOREX Report. In der Zeit bei SOLVECON verfasste Christian Buntrock in meinen Abwesenheitszeiten den Report. An dieser Stelle bedanken wir uns für vielfältiges Feedback und Ihre Treue.

Auf Grund einer Neuausrichtung bei SOLVECON werden wir beide das Unternehmen verlassen. Der Forex Report wird per 30. September 2021 eingestellt. Aus der Anlageberatung des SOLVECON Global Opportunities Fund scheiden wir ebenfalls zu diesem Zeitpunkt aus.

Der SOLVECON Global Opportunities Fund wird selbstverständlich durch SOLVECON unverändert weitergeführt. 

Der FOREX Report geht wie bei dem Wechsel von der Bremer Landesbank zu SOLVECON in einen temporären "Winterschlaf".

Wenn Sie den FOREX Report nach dem "Winterschlaf" danach noch erhalten wollen, können Sie mich direkt über die nachfolgende private E-Mail-Adresse kontaktieren, um sich registrieren zu lassen: fh@hellmeyer.eu 


Am Finanzmarkt ergeben sich divergente Tendenzen. US-Aktienmärkte markieren neue Rekorde (NASDAQ) oder bewegen sich an Höchstmarken, während der DAX unter Gewinnmitnahmen leidet und asiatische Märkte eher seitwärts laufen. Der USD verliert nur seicht an Boden, obwohl die USA von einem historischen Machtdebakel getroffen sind. 

Bemerkenswert war gestern, dass der enttäuschende ADP-Beschäftigungsreport sofort dahingehend interpretiert wurde, dass die Fed mehr Unterstützung liefern könne. Der ADP-Bericht brachte damit einen Punktsieg für die "Tauben" im Offenmarktausschuss.

Zur Marktreaktion: Ergo ist aus Sicht des Marktes relative Schwäche gut für USD und US-Aktien. Das nehme ich amüsiert zur Kenntnis. Hat sich die 68er Generation nach dem Motto "wir nivellieren Standards zu Tode" unter den Analysten breit gemacht oder sind es nur die üblichen "Spin-Doktoren"?

EZB-Stimmen: "Tapern" wir vor den USA?

Die Eurozone benötige aus Sicht von EZB-Präsidentin Lagarde angesichts der Erholung nur noch zielgerichtete Unterstützung. Die Pandemie hätte nicht viele Schäden hinterlassen, wenn man den Arbeitsmarkt betrachte (siehe Datenpotpourri). Beim BIP würde Ende 2021 das Vorkrisenniveau erreicht. Man hätte hart gekämpft und richtig geantwortet. Aufmerksamkeit und chirurgisch genaue Maßnahmen seien erforderlich. Ich stimme Frau Lagarde umfänglich zu. 

Lagardes Stellvertreter, Luis de Guindos, hatte zuvor berichtet, dass sich die Wirtschaft der Eurozone schneller als unterstellt erhole. Die jüngsten Konjunkturdaten seien sehr positiv ausgefallen. Man hätte die negativen Folgen der Delta-Mutation überschätzt. Die EZB wird zeitnah neue Projektionen der EZB-Volkswirte haben, die zur Entscheidungsfindung herangezogen würden. 

Ich sekundiere, im Vergleich der großen westlichen Wirtschaftsräume besticht die Eurozone bei Strukturdaten. Die Widerstandskräfte der Eurozone sind im Vergleich zu USA, Japan und UK sehr ausgeprägt, nein, ausgeprägter.

Die Ratssitzung der EZB (9.9.) bekommt immer höhere Bedeutung. Die Chance, dass es in der Eurozone vor den USA eine Reduktion der Anleiheankäufe gibt, ist gegeben. Ich sage bewusst Chance (nicht Risiko!), denn diese Anpassung erfolgte aus Stärke.

Wer hat zuletzt was zum Pepp-Ankaufprogramm (Gesamtvolumen 1,85 Billionen EUR, Laufzeit bis 03/2022) gesagt?  

    • Aus Sicht von Österreichs Notenbankchef Holzmann sollte die EZB eine Verringerung der PEPP-Käufe prüfen.
    • Der Notenbankchef der Niederlandes Knot rechnet mit einer Reduzierung der Käufe und ihrer Einstellung Ende März 2022.
    • Bundesbankpräsident Weidmann plädiert für frühzeitige Reduktion der PEPP-Ankäufe, sofern es die Situation erlaube. 
    • De Guindos hat sich nicht explizit geäußert. Seine Argumentation unterstützt implizit die "Falken" im EZB-Rat. 
    • Lagarde spricht von der Notwendigkeit weiter "chirurgischer Eingriffe". PEPP hat nichts mit Chirurgie zu tun. Das ist ein "Breitbandantibiotikum der Zentralbank".

Fazit: Die Eurozone ist stärker als wahrgenommen. Unsere Unternehmen sind besser als sie diskontiert werden. Die, die Eurozone und den Euro ablehnen oder verachten (auch politisch), lehnen damit die Realität ab und verachten sie.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Die Erholung im Jahr 2020 nach dem ersten global verfügten Lockdown (Basiseffekte) und Relativitätsgrundsätze bei Stimmungsindikatoren werden in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die hohen Wachstumszahlen als auch hohe Indexstände bei Stimmungsindikatoren keinen Bestand haben können.

Eurozone: Starker Arbeitsmarkt - Einzelhandel in D schwach

Die Arbeitslosenrate sank per Juli von zuvor 7,8% (revidiert von 7,7%) auf 7,6% (Prognose 7,6%) und markierte den tiefsten Stand seit Juni 2020 (Allzeittief 7,3%)

Der von Markit ermittelte PMI für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich laut finaler Berechnung auf 61,4 Punkte (Prognose und vorläufiger Wert 61,5).

Die deutschen Einzelhandelsumsätze fielen per Juli unerwartet stark um 5,1% (Prognose -0,9%) nach einem vorhergehenden Anstieg um 4,5% (revidiert von 4,2%) im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,3% (Prognose 3,7%) nach zuvor 6,5% (revidiert von 6,2%).

In Italien sank die Arbeitslosenquote per Juli von 9,4% (revidiert von 9,7%) auf 9,3% (Prognose 9,7%).

UK: Hohes PMI Niveau

Der von Markit ermittelte PMI für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich laut finaler Berechnung auf 60,3 Punkte (Prognose und vorläufiger Wert 60,1).

USA: Jobaufbau deutlich unter Erwartungen

Gemäß ADP wurden in der US-Privatwirtschaft per August 374.000 (Prognose 613.000) neue Jobs geschaffen. Der Vormonatswert wurde von 330.000 auf 326.000 revidiert. Der von Markit ermittelte PMI für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich laut finaler Berechnung auf 61,1 Punkte (vorläufiger Wert 61,2). Der vom ISM ermittelte PMI für das Verarbeitende Gewerbe stieg per August von zuvor 59,5 auf 59,9 Zähler (Prognose 58,6). Die US-Bauausgaben nahmen per Juli im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose 0,2%) nach zuvor 0,0% (revidiert von 0,1%) zu.

Russland: Mehr Licht als Schatten

Die Arbeitslosenrate sank per Juli von 4,8% auf 4,5% (Prognose 4,7%) und markierte den tiefsten Stand seit Februar 2020 (Allzeittief 4,3%). Die realen Löhne stiegen per Juni im Jahresvergleich um 4,9% (Prognose 2,4%) nach zuvor 3,3%. Die Einzelhandelsumsätze nahmen per Juli im Jahresvergleich um 4,7% (Prognose 5,2%) nach zuvor 10,9% zu.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungszone bei 1.1640 - 1.1670 negiert den positiven Bias des EUR.  

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande. 

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden. 

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten. 


Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.