Wenn wir gemäß der Sentimenttheorie davon ausgehen, dass das Unerwartete passiert, dann kann der DAX zum Jahresende entweder oberhalb von 22.250 Punkten stehen, oder aber unterhalb von 20.750 Punkten. Das bedeutet, der DAX wird entweder um mehr als 11,8% zulegen, oder aber um weniger als 4,2%.
Jeder kann nun also für sich entscheiden, ob er einen Börsenverlauf erwartet, der über der durchschnittlichen Erwartung liegt, oder darunter.
Der S&P 500 ist in meinen Augen der Leitindex unserer westlichen Welt. An seiner Richtung orientieren sich die meisten anderen Indizes der westlichen Welt. In den vergangenen beiden Jahren 2023 und 2024 erzielte der S&P 500 jeweils ein Kursplus von über 20 %. Zwei Jahre in Folge mit über 20 % gab es in den vergangenen 35 Jahren nicht mehr. Ein drittes Jahr mit einer so guten Performance wäre also mehr als unerwartet.
Eingepreiste Erwartungen: Die Suche nach dem Unerwarteten
Die Nachrichtenlage ist meinem Empfinden nach extrem pessimistisch. Als durch und durch optimistischer Mensch erwarte ich eine Entwicklung an den Aktienmärkten, die deutlich besser sein wird als derzeit erwartet. Ich persönlich könnte mir daher vorstellen, dass die Aktienmärkte im dritten Jahr in Folge deutlich besser laufen als von der Mehrzahl der Anleger für möglich gehalten.
Da wir ja die Erwartung der Anleger als „eingepreist” betrachten und nach dem Ausschau halten, was die Wenigsten erwarten, wäre die folgende Entwicklung denkbar.
Vom Jahreshoch zur Korrektur und zurück: Der DAX auf Achterbahnfahrt
Ein überraschend starker Jahresauftakt führt den DAX bis Mai in Richtung 22.750, also +14,3 %, was von den Wenigsten erwartet wird. Es folgt die saisonal übliche Ernüchterung, die jedoch ebenfalls extrem ausfallen könnte und den DAX wieder vollständig zurück auf das Kursniveau vom Jahresbeginn holen könnte. Dies könnte das Jahrestief darstellen und läge erneut höher als von den meisten erwartet. Die anschließende Erholung führt den DAX sodann unter großen Schwankungen erneut auf das Jahreshoch bei 22.750 Punkten.
Mehr zu unserem Heibel-Ticker Jahresausblick für 2025 gibt es in unserer aktuellen Ausgabe und ich werde in meinen kommenden Ausgaben noch konkreter auf mögliche Szenarien und Investmentchancen eingehen.