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Eisenerz: Chinas Nachfrage schwächelt, Produktion wächst

Veröffentlicht am 21.10.2024, 08:13
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Chinas Maßnahmen für den Wohnungsbau überzeugen den Markt nicht. Die Nachfrage nach Eisenerz durch die Volksrepublik wird weiter verhalten eingeschätzt – während die größten Produzenten Produktionszuwächse vermelden. Nach einer kurzen Zwischenrallye gibt der Eisenerzpreis deshalb wieder nach.

In China stand am Donnerstag ein durch die Märkte vielbeachteter Termin auf dem Plan. Im Rahmen eines Briefings stellte Wohnungsbauminister Ni Hong Maßnahmen zur Stützung des angeschlagenen Immobilienmarktes vor. Die Volksrepublik wird ein Programm zur Unterstützung der Fertigstellung unvollendeter Wohnbauprojekte auf vier Billionen Yuan (562 Milliarden Dollar) ausweiten und den Umfang der Ausgaben damit verdoppeln.

Eisenerz: Märkte von Chinas Konjunkturmaßnahmen enttäuscht

Das Ergebnis war für die Märkte offenkundig eine Enttäuschung. Die Eisenerz-Futures fielen in Singapur um bis zu 2,8 % auf 101,85 USD pro Tonne und erreichten damit den niedrigsten Stand seit dem 27. September. Damals hatte von einem Kursniveau von 90 USD aus eine kleine Rallye begonnen, die den Preis zwischenzeitlich auf rund 112 USD getrieben hatte.

In Shanghai sanken zudem die Preise für Betonstahl um bis zu 2,7 Prozent. "Die Immobilienpolitik konzentriert sich auf die Beseitigung des Wohnungsüberhangs, was der Stahlnachfrage kurzfristig nicht wirklich hilft", äußerte GF Futures Analyse Zhou Mingbo.

Dass die Rallye nicht nachhaltig war, ist auf eine ganze Reihe von enttäuschenden Briefings in China zurückzuführen. Chinas Wirtschaft steht weiterhin unter Druck: Einer Bloomberg-Umfrage zufolge dürfte das Wachstum im dritten Quartal so langsam ausfallen wie seit sechs Quartalen nicht.

SDIC Essence Futures Analyst Han Jing hält die Erwartungen der Märkte in die chinesischen Maßnahmen zur Stimulation der Konjunktur für überzogen.  Es habe zwar eine klare Wende in der Regierungspolitik gegeben – Ausmaß und Tempo würden aber erst allmählich sichtbar.

Eisenerzpreis verliert trotz Rallye seit Jahresbeginn mehr als 20 %

Eisenerz hat in diesem Jahr mehr fast ein Viertel an Wert verloren, da Chinas Konjunkturabschwung, insbesondere die anhaltende Flaute am Immobilienmarkt, die Nachfrage der Stahlhersteller nach dem Rohstoff bremst.

Während die Nachfrage schwächelt, wächst das gegenwärtige Angebot. Der brasilianische Produzent Vale produzierte im letzten Quartal 91 Millionen Tonnen und damit deutlich mehr als erwartet. Vale zufolge war die Eisenerzproduktion im abgelaufenen Vierteljahr so hoch wie zuletzt Ende 2018, als die Produktion durch einen Dammbruch eingeschränkt worden war. BHP (ASX:BHP) meldete einen Anstieg der Eisenerzproduktion um 2 % gegenüber dem Vorjahresquartal.

Rio Tinto (LON:RIO) vermeldete einen Anstieg der Eisenerzproduktion um 1 % gegenüber dem Vorjahr. Der Rohstoffriese plant zudem, im kommenden Jahr die Produktion beim Simandou-Projekt zu starten. Die Erzreserven von Simandou umfassen 0,3 Bt mit 66,4 % Fe an nachgewiesenen Erzreserven und 1,2 Bt mit 65,0 % Fe an wahrscheinlichen Erzreserven. Simandou soll zur größten und hochwertigsten Eisenerzmine der Welt werden und 5 % der weltweiten Nachfrage decken.

Vor diesem Hintergrund könnte die Rallye der letzten Wochen als Korrektur innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends verstanden werden.

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