Der Hauptfaktor bei der Auswahl eines ETFs sollte die Performance sein. Manche ETFs schaffen es sogar, ihren Basiswert leicht zu übertreffen. Allein in Deutschland sind über 1.000 ETFs gelistet, weltweit sind es 5.000. Die Auswahl ist groß und wird eher zu- als abnehmen. Zwar verschwinden dadurch auch die weißen Flecken auf den Landkarten, die nicht per ETF investierbar sind, aber Anleger verlieren im Produktdschungel auch schnell die Orientierung. Und ETFs – auch wenn sie den gleichen Basiswert abbilden – sind keineswegs alle gleich. Wir erläutern, was es mit ETFs, Basispunkten und Benchmark auf sich hat und schauen uns die beiden Lyxor ETFs LYX0AC (auf den DAX) und LYX0WA (Green Bond) genauer an.
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Die Performance eines Index und eines ETFs sind keine eineiigen Zwillinge und auch von ETF zu ETF gibt es Abweichungen.„Deswegen sollten Anleger sich ruhig die Tracking Differenz, also den Abstand nach oben oder unten zur Benchmark, auch anschauen. Dieser Indikator berücksichtigt alle direkten und indirekten Kosten wie die Replikationskosten, Managementgebühren, Handelskosten und die Swap-Gebühren“, sagt Marcus Russ, ETF-Experte und Seniorfondsmanager bei der Veritas Investment GmbH.
Was viele nicht wissen ETFs können auch ihren Index schlagen, wenn auch nur um ein paar Basispunkte. Gerade auf den DAX oder den EuroStoxx 50 gibt es zum Beispiel mittlerweile ein recht großes Angebot und auch den einen oder anderen ETF mit einer Outperformance. Häufig ist der Grund dafür, dass die Quellensteuer auf ausländische Dividendenerträge teilweise zurückerstattet wird. Viele Emittenten werden in den meisten europäischen Ländern wie ein Inländer beim Aktienkauf behandelt – und das hat steuerliche Vorteile: Teile oder auch die gesamte Quellensteuer, die auf Dividenden fällig wird, wird zurückerstattet – und das erhöht den Betrag, der ausgeschüttet werden kann.
Performance entscheidend, nicht die Gesamtkosten
Die Performance von ETFs ist das A und O. Nur wer die Wertentwicklung mit dem zugrunde liegenden Index und mit anderen ETFs vergleicht, sieht im Performanceunterschied auch die Kostenanteile. Daher ist die Gesamtkostenquote wenig aussagekräftig.“, sagt Chris Hofmann, ETF-Expertin des Market Makers UniCredit (MI:CRDI). „Wichtiger ist, ob der ETF den zu Grunde liegenden Index möglichst genau abbildet.“ Ins gleiche Horn stößt Jörg Sengfelder, ETF-Experte vom Market Maker Flow Traders.
Die Tracking Differenz, die die Abweichung des ETFS von seinem Basiswert inklusive Kosten umfasst, sowie die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs (Spread) sind seiner Meinung nach die entscheidenden Kriterien, auf die ein Privatanleger achten sollten. Denn der Spread ist bei ETFs nicht fix, sondern kann sich ändern. „Auf den Webseiten der verschiedenen Börsenplätze, die ETFs handeln, können Anleger die Spreads mittlerweile gut nachverfolgen“, sagt Sengfelder. Generell gilt: Je mehr Market Maker ein ETF-Anbieter hat, desto enger sind die Geld-Brief-Spannen. ETF-Emittenten arbeiten daher mit zahlreichen verschiedenen Market Makern zusammen. Lyxor zum Beispiel hat aktuell 15 Market Maker, die einen liquiden Handel über die Börse sicher stellen sollen. Das ist ein Teil der Lyxor-Qualitätscharta, zu der sich der ETF-Emittent bereits im Herbst 2011 freiwillig verpflichtet hat.
Konsequenzen für den Anleger
Was bedeutet das aber für Investoren? Vor allem beim Börsenhandel sollten Anleger aufgrund der sich verändernden Spreads immer mit Limits handeln. Dagegen ist die Größe beziehungsweise das Volumen eines ETFs ein Merkmal, auf das man sich nicht zwingend bei der Auswahl fokussieren muss, das man aber im Blick behalten sollte. Denn ETFs mit dauerhaft kleinen Volumen laufen eher Gefahr vom Markt genommen zu werden als ETFs, die viele Kundengelder eingesammelt haben. Allerdings sollte man dabei auch im Hinterkopf behalten, dass sich das verwaltete Vermögen bei ETFs schnell ändern kann. Mit Blick auf das wachsende Gesamtvolumen dürfte die Größe eine immer kleinere Rolle spielen.
„Bevor ein Anbieter einen ETF kauft, sollte er sich überlegen, in welchen Markt er investieren möchte und dann sich den zu Grunde liegenden Index anschauen“, sagt Sengfelder. Anleger können inzwischen über einen ETF in sämtliche Anlageklassen investieren. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Produktangebot der ETFs stetig erweitert. Am Anfang gab es nur Aktien-ETFs. 1996 wurde der erste Schwellenländer-ETF lanciert, in den darauffolgenden Jahren wurde die Palette an ETFs ständig ergänzt. Die grundsätzlichen Kriterien, auf die ein Anleger aber beim ETF-Kauf achten sollte, bleiben aber die gleichen.
Lyxor mit großer Auswahl auf verschiedenste Basiswerte
Wer Interesse hat sein Geld in einen ETF zu investieren, wird bei Lyxor sicherlich fündig. Die Tochtergesellschaft der der französischen Großbank Société Générale (PA:SOGN) verwaltet mehr als 1400 Fonds mit einem Volumen von knapp 90 Milliarden Euro. Wir haben zwei ETFs mit aktuell guter Performance ausgewählt, welche wir kurz vorstellen.
Der Lyxor Green Bond LYX0WA ist ein börsengehandelter Fonds mit dem Ziel, den Solactive Green Bond EUR USD IG Index so genau wie möglich abzubilden. Dieser Index beinhaltet Green Bonds mit Investment Grade Rating, welche von Staaten, multinationalen Unternehmen oder Entwicklungsbanken ausgegeben werden und in EUR oder USD denominiert sind. Green Bonds sind festverzinsliche Wertpapiere, deren Erlöse ausschließlich in umweltfreundliche Projekte fließen, die den Klimawandel bremsen und die Umwelt schonen sollen.
Nur solche Green Bonds, welche von der Climate Bonds Initiative als solche klassifiziert und anerkannt sind, werden in den Solactive Green Bond EUR USD IG aufgenommen. Die Climate Bonds Initiative ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation, die sich um die Förderung von Investitionen in umweltfreundliche und kohlenstoffarme Projekte bemüht. Achtung: Der ETF ist thesaurierend, dass heißt es erfolgt keine Dividendenausschüttung.
Der Lyxor DAX LYX0AC (DE:LYXDAX) ist ein börsengehandelter Fonds mit dem Ziel, den Referenzindex DAX so genau wie möglich abzubilden.
Der DAX Index bildet die 30 größten und leistungsstärksten Unternehmen ab, die an der Frankfurter Börse gelistet sind. Der DAX ist in erster Linie ein Performanceindex und berücksichtigt als einer der wenigen großen nationalen Indizes auch Dividendenerträge. Die Performance beträgt in der Jahresfrist knapp 21 Prozent.