Sie war letzte Woche kurz vor einem positiven Abschluss, da sah sich die Einheitswährung schließlich einem starken Rückgang ausgesetzt. Geopolitik und negative Wirtschaftsdaten hatten schließlich das letzte Wort, nicht der Optimismus der Anleger, und sie schickten europäische Aktien und die einheitliche Wahrung für eine weitere Woche nach unten.
Der Euro Stoxx 50 (-1,1 % seit Jahresbeginn) verliert in der zweiten Woche in Folge an Boden und bleibt unter Druck, da die Anleger das Risiko einer Konjunkturabkühlung in der Eurozone erkennen, und schloss in der vergangenen Woche um fast 2 %, was die schlechteste wöchentliche Leistung im November war. Der verhängnisvolle Schlag kam am Freitag mit den PMl-Zahlen im November, die unter den Erwartungen der Analysten lagen. Der Index für das verarbeitende Gewerbe fiel im vierten Monat in Folge und ist mit 51 auf dem niedrigsten Stand seit Mai 201 6, während der mit 53,10 angegebene Dienstleistungsindex auf den niedrigsten Stand seit April 2016 fällt, was die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung für die kommenden Monate senkt.
Die jüngste Entscheidung der Europäischen Kommission, des Exekutivorgans der EU, Disziplinarverfahren gegen Italien wegen der Ablehnung der populistischen Koalition zur Umsetzung wesentlicher Änderungen ihres teuren Haushaltsplans durchzuführen, unterstützt ebenfalls den Rückgang.
Der Konfrontationston der italienischen Regierung, der den Brüsseler Siebenjahreshaushaltsplan durch Einsatz von Taktiken zu blockieren droht, hilft ebenfalls nicht. Obwohl der italienische Ministerpräsident Matteo Salvini die Revisionen erwähnt, scheint es klar, dass dies höchstwahrscheinlich kosmetische Details und nicht den gesamten Steuerplan betreffen soll.
Dementsprechend bleibt die Schlüsselfrage, ob die EZB bereit ist, an ihrem derzeitigen Normalisierungsplan festzuhalten oder nicht, oder ob sie ihre expansive Geldpolitik beibehalten wird. Es besteht zwar keine Gefahr einer Rezession in der Eurozone, aber das Risiko eines weiteren Drucks auf die einheitliche Währung ist erst vorbei, wenn EZB-Präsident Mario Draghi bestätigt, dass die EZB an ihrem geldpolitischen Plan festhält.
Der EUR/USD (seit Jahresbeginn 5,50 %) muss seinen fünften wöchentlichen Rückgang in den letzten sechs Wochen hinnehmen und könnte sich ab dieser Woche der Unterstützung für November bei 1,1218 (Tief vom 12.1 1 201 8) nähern.