Der EUR/USD ist und bleibt der Spielball der Politik - auf regionaler als auch auf internationaler Ebene. Die harten Konjunkturdaten in Form der Inflationszahlen rücken angesichts dessen immer weiter in den Hintergrund.
Die Europäische Zentralbank hatte zuletzt angekündigt, den Leitzins bis mindestens Sommer 2019 auf dem Rekordtief zu lassen. Dabei hat sie wohl aber den Blick auf die Teuerungsrate vergessen. Schließlich lagen die Verbraucherpreise in der Eurozone 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit auf dem höchsten Stand seit Februar 2017.
Sorgen bereitet den Währungshüter aber wahrscheinlich nach wie vor die Entwicklung der Kernrate, wo Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert werden, die nur auf 1,0 Prozent gestiegen war. Trotzdem ist es vor allem der Verbraucher, der unter den hohen Preisen für Energie- und Lebensmittel leidet, insbesondere da die Reallöhne (+1,1 Prozent) nicht in Einklang mit der Inflationsrate steigen.
Das interessiert die Europäische Zentralbank aber nicht. Sie betreibt lieber weiter Staatsfinanzierung, um so die Südländer zu stützen. Insofern müssen sich die Anleger wohl tatsächlich darauf einstellen, dass die Zinsen erst im Sommer 2019 erhöht werden.
Unterdessen gab es Entspannungssignale im Asyl-Streit. Ob die Schwesterparteien CDU und CSU mittelfristig weiter regieren können, ist aber mehr als fraglich. Schließlich wurde in dem Konflikt sehr viel verbrannte Erde hinterlassen. Dies sollte den Euro auch in den kommenden Wochen und Monaten beschäftigen.
Heute bleiben die US-Märkte wegen des Independence Day geschlossen. Am Donnerstag werden dann die Protokolle der letzten Fed-Sitzung vom Juni veröffentlicht. Einen Tag später steht der offizielle Arbeitsmarktbericht auf der Agenda. Angesichts des Feiertags zur Wochenmitte sollten sich Trader auf einen dünnen Handel einstellen. Entsprechend stark könnten die Kursbewegungen ausfallen, sollten die beiden o.g. Events stark von den Konsensschätzungen abweichen.