Kann man in der aktuellen EUR/USD Prognose von einer Entscheidungsschlacht sprechen? Nun, soweit ist es vielleicht noch nicht, doch der Kurs bewegt sich in großen Schritten in Richtung der für mich relevanten Barriere. Entsprechend negativ korrelierend bewegt sich der USD-Index in Richtung der von mir definierten Unterstützungslinie. In Kürze könnte es demnach zu den entscheidenden Tests kommen. Bis dahin lässt sich evtl. noch die eine oder andere Chance nutzen, die ich heute, insbesondere im H4-Chart, näher beleuchten möchte. Natürlich bin ich für jeden fundamentalen Impuls dankbar, der den Kurs ein bisschen antreibt. Das heutige CB Verbrauchervertrauen aus den USA, welches einen guten Ausblick auf die in Kürze erwarteten Verbraucherausgaben geben kann, sollte solch einen Impulsgeber darstellen.
Aktuelle EUR/USD Prognose: Ein kurzer Überblick
Im Prinzip sehe ich den EUR/USD Kurs immer noch in der von mir ermittelten Range zwischen rund 1.17250 und 1.19770. Auf der Oberseite die beiden vermeintlichen bullishen Fehlausbrüche, auf der Unterseite der augenscheinlich nachhaltige bearishe Ausbruch. Letztlich ist der Kurs jedoch wieder in die Range hineingeraten und hat die Unterseite sogar noch einmal getestet.
Das ist zwar ein wertvoller bullisher Impuls gewesen, zieht jedoch nicht zwangsläufig einen bullishen Ausbruch nach sich. Genauso gut könnte man argumentieren, dass der nachhaltige Ausbruch auf der Südseite ein Vorgeschmack auf weitere Kursverluste sein könnte. Es zeigt sich: Letztlich kann man alles tot diskutieren. Deshalb konzentriere ich mich lieber auf die Faktenlage. Im Moment sehe ich keine massiven Barrieren, die den Kurs sofort nachhaltig in eine große Korrektur drücken könnten. Für viel wahrscheinlicher halte ich weitere Kursgewinne, aufgrund des möglicherweise sehr entscheidenden Widerstandes bei rund 1.19770, der nach den beiden Fehlausbrüchen auf einen Test wartet. Sollten die Widerstände halten, gehe ich von einer massiven Korrektur in Richtung von ca. 1.13465, weiter zu 1.11500 und schlussendlich 1.07400 aus.
Möglicher Auslöser einer Gegenbewegung: USD-Index im Blick
Im negativ korrelierenden USD-Index achte ich aktuell auf eine möglicherweise bearish überreizte Ausgangslage. Der Ausbruch aus der mutmaßlichen aufwärtsgerichteten Flaggen kann ich nach meinen Kriterien nicht als nachhaltig bezeichnen und muss mit einer erneuten Gegenbewegung bzw. einem Retest der Flagge rechnen. Hinzu kommt der jüngste Ausbruch unter den Formationsinternen Support bei ca. 92.775. Auch diesen kann ich nicht als nachhaltig bezeichnen.
So oder so gehe ich jedoch von weiteren Kursverlusten aus. Ins Scheinwerferlicht rückt wieder einmal das augenscheinliche Ausbruchsniveau der abwärtsgerichteten Flagge bei rund 91.950 sowie der damit verbundenen Gap Close. Dass sich der Kurs auf diesem Kursniveau prompt erholt, halte ich jedoch nicht für garantiert. Deshalb würde ich im Falle einer solchen Korrektur erst einmal auf entsprechende Stabilisierungsmuster warten.
Zusammengefasst gehe ich, im Kontext der übergeordneten Korrekturbestrebungen, momentan von einer bullishen Gegenbewegung aus. Die Einzelheiten dazu schauen wir uns gleich im H4-Chart an.
Glatter Durchmarsch: EUR/USD Analyse im H4-Chart & neue Chance
Im H4-Chart konnte ich inzwischen alle nahe gelegenen mutmaßlichen Widerstände zwischen rund 1.18200 und 1.18777 als nachhaltig durchbrochen deklarieren. Die bullishen Impulse in diesem Timeframe scheinen demnach sehr stark zu sein. Interessant wird nun eine Korrekturphase, im Zuge derer evtl. eine neue Long-Chance präsentiert wird, um einer weiteren Erholung in Richtung der Oberseite der Range im Tageschart folgen zu können.
Dafür kommen meiner Meinung nach zwei Kursbereiche infrage, die auch gleichzeitig eine entsprechende Unterstützungszone darstellen sollte. Zum einen die Kombination aus dem überwundenen Widerständen im Tages- und H4-Chart zwischen ca. 1.17980 und 1.18200, in Verbindung mit den H4 EMAs 55 und 89. Zum anderen das vermeintliche Ausbruchsniveau der abwärtsgerichteten Flagge bei ca. 1.17700, in Verbindung mit dem ehemaligen Wochenbasierten Unterstützungsbereich bei ca. 1.17580. In Kombination mit den H4 EMAs 144 und 233 sollte sich hier ebenfalls eine Bärenbarriere entwickeln. In meinem Signaldienst sind wir bereits bearish investiert. Mal sehen, ob dieser Trade nur als Absicherung für geplante Longs herhält oder ein eigenständiges Setup werden darf.
Abschließender Blick auf die Korrelation: USD-Index im H4-Chart
Im H4-Chart des USD-Index fallen natürlich auch einige eigentlich noch zu testende Bereich auf. Insbesondere die Ausbruchsniveaus der beiden möglichen aufwärtsgerichteten Flaggen. Wie bereits im Tageschart aufgezeigt, kalkuliere ich aktuell eine Überreizung bzw. eine stark überverkaufte Situation ein. Doch mit Blick auf die ungezügelten Korrekturen der letzten Zeit, scheint eine solche umfassende Erholung unwahrscheinlich.
Deshalb orientiere ich mich momentan primär am nächst gelegenen Formationstief bei ca. 93.430, in Verbindung mit den 30er Fibonacci Retracements und dem 55er EMA. Hier gehe ich von der ersten Möglichkeit weiterer Short-Impulse aus. Eine weitere sehr interessante Zone lässt sich vermutlich beim 61.8er Retracement finden. Ein horizontaler Widerstand und die Unterseite der letzten Flagge könnten als weitere Barriere dienen.
Peter Seidel
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