Wie wir sicherlich mittlerweile alle wissen, hat der Euro (EUR/USD) seine Erholungsrallye von Anfang 2017 unterbrochen - und zwar exakt an einem langfristigen Chartwiderstand in Form einer seit Juli 2008 etablierten Abwärtstrendlinie sowie den gleitenden Durchschnittslinien der letzten 90 und 200 Monate und dem 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Juli 2008 bis Anfang 2017 zwischen 1,2546 Dollar und 1,2676 Dollar.
Im Anschluss ist die europäische Gemeinschaftswährung zum US-Dollar in eine tiefgreifende Korrektur übergegangen, die den EUR/USD in der Spitze auf 1,1510 Dollar befördert hatte. Sowohl im Mai als auch im Juni hat diese Kursmarke gehalten. Als Grund für die Stabilisierung gilt die Schlüsselunterstützung in Form der alten Ausbruchsmarke und die wichtige 200-Wochen-Linie.
Das im Bereich dieser Kursmarke Käufer warten, ist vor allem an den markanten Lunten zu erkennen, die sowohl im Wochen- als auch im Monatschart zu erkennen sind. Zudem hat das Paar im vergangenen Monat einen klassischen Doji in der Monatskerze ausgebildet. Ein Doji spiegelt of Unsicherheit im Kursverlauf wider. Ein klares Kauf- bzw. Verkaufssignal würde damit erst ertönen, wenn die Range des Doji nach oben oder unten verlassen wird. Diese Spanne liegt aktuell zwischen 1,1853 auf der Ober- und 1,1509 Dollar auf der Unterseite.
Im Falle einer positiven Weichenstellung könnte der EUR/USD anschließend in Richtung des negativen Schnittpunkts der Glättungen der letzten 90 und 200 Tage bei 1,2010 Dollar steigen.
Zur Vorsicht mahnt aktuell aber die Konstellation der technischen Indikatoren auf monatlicher Basis. So steht der trendfolgende MACD kurz vor einem negativen Schnittmuster, was die jüngste Korrektur im EUR/USD zu einem neuen Abwärtstrend erwachen lassen könnte. Der RSI oszilliert dagegen im neutralen Bereich um die 50-Punkte-Marke. Im Wochenchart zeigt sich ein ähnliches Bild, nur das hier das Verkaufssignal im MACD bereits erzeugt wurde.
Geht man stupide nach den Indikatoren, so sind die Bären in der Pole-Position, die Price Action sagt mir aber, das man mit Einstiegen auf der Long- als auch auf der Shortseite noch warten sollte, bis die o.g. Doji-Range gebrochen wurde.
Falls sich die Bären am Ende durchsetzen sollten, gilt als erstes Anlaufziel der Bereich um 1,1450/35 Dollar. Danach wären Kursverluste in Richtung von 1,1125 Dollar einzukalkulieren.
Neben den technischen Aspekten beeinflussen den Kurs des Euro aber auch fundamentale Faktoren, die hier näher beschrieben werden.
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