Der Eurodollar hat wieder ein Zweimonatshoch erreicht, obwohl die Zinsen im Dezember fast sicher steigen werden. Das Paar handelt nun über 1,19 Dollar für einen einzigen Euro. Die anhaltende politische Krise in Deutschland hatte keine Auswirkungen auf die Einheitswährung. Anders gesagt: die Märkte vermitteln das Gefühl, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich aus der politischen Veränderung in Deutschland ergeben könnten, aktuell nicht relevant sind.
Was den US-Anleihenmarkt angeht, so steigt die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen weiter und hat nun mit 1,75% Werte erreicht, die wir seit 2009 nicht gesehen haben. Das hintere Ende der Kurve bleibt jedoch über 2,25% etwas flach, was bedeutet, dass die Inflationserwartungen immer noch recht niedrig sind.
Wir denken, dass die Inflation unterschätzt wird und dass die Fed die Zinsen anheben sollte, aber die US-Zentralbank ist sich genau bewusst, dass eine Erhöhung der Zinsen zu Unruhen am Anleihenmarkt führen könnte. Deshalb denken wir, dass die Märkte sehr vorsichtig sind was den Dollar angeht. Die US-Geldpolitik wird wohl 2018 wieder auf den Wartemodus übergehen. Aktuell glauben wir, dass der Eurodollar mehr Spielraum zur Aufwertung hat.