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Der Lithiummarkt musste 2023 eine harte Korrektur verkraften. Nach der hohen Nachfrage und den geradezu astronomischen Preisen des Vorjahres führte ein vermeintliches Überangebot des bekanntesten Batterierohstoffs dazu, dass der Lithiumpreis von mehr als 80.000 USD pro Tonne im Jahr 2022 um rund 80% auf 18.750 USD pro Tonne Ende des letzten Jahres einbrach. Die Frage stellt sich, ob der Zeitpunkt bereits gekommen sein könnte, sich die abverkauften Unternehmen des Lithiumsektors wieder genauer anzusehen. Analysten und Marktbeobachter sind uneins in dieser Frage.
So sind zum Beispiel die Spezialisten für Batterierohstoffe bei Fastmarkets der Ansicht, dass die nächsten Jahre eine weitere, aussichtsreiche Gelegenheit darstellen könnten, in den Lithiumsektor zu investieren. Sie betonen aber, dass mit dem Beginn des nächsten Boom-Zyklus‘ erst Mitte oder sogar Ende 2025 zu rechnen sei.
Denn der letzte Abschwung habe zwei bis zweieinhalb Jahre gedauert. Davon sei dieses Mal aber erst rund ein Jahr vergangen, erklärte Fastmarkets gegenüber dem australischen SmallCap- und Rohstoffportal Stockhead. Man erwarte deshalb, dass die Lithiumpreise in den kommenden Jahren auf ungefähr dem aktuellen Niveau bleiben werden, da es derzeit nach einem Überschuss im Markt für 2024 und 2025 aussehe.
Erste Anzeichen auf stabile Preiserhöhung sollten Lithiumaktien wiederbeleben
Allgemein aber, so die Experten weiter, sei Lithium aber noch gefragt und die Stimmung, was den langfristigen, fundamentalen Ausblick angehe, positiv. Nach Ansicht von Fastmarkets würden sich deshalb dann die ersten Anzeichen auf eine stabile Preiserholung auch in den Kursen der Lithiumaktien widerspiegeln.
Allerdings glaubt man nicht, dass die Lithiumpreise noch einmal so explodieren wie 2022 als eine Tonne Spodumen 8.000 USD und Lithiumchemikalien zwischenzeitlich über 87.000 USD pro Tonne kosteten. Sollten allerdings die Lithiumproduzenten ihre Expansionsprojekte angesichts der niedrigen Preise auf Eis legen und Lithiumprojektentwickler ebenfalls ihre Aktivitäten einstellen, könnte das dazu führen, dass der Lithiumpreis in der Folge wieder stark ansteigt.
Ist der Überschuss im Markt wirklich so hoch?
Andere Analysten und Experten wie SC Insights oder Joe Lowry – bekannt als Mr. Lithium – glauben allerdings, dass der Überschuss an Lithiumchemikalien (Lithiumkarbonat / Lithiumhydroxid) nicht so hoch ist, wie viele Analysten glauben. Lowry geht deshalb davon aus, dass die Preise noch 2024 wieder zu steigen beginnen. Er weist daraufhin, dass ein großer Teil des chinesischen Lepidoliths bei den aktuellen Spot-Preisen Verluste mache. Und selbst chinesische Unternehmen könnten ohne Unterstützung nicht langfristig Verluste hinnehmen, so Lowry, der davon ausgeht, dass die Lithiumpreise spätestens Mitte 2024 ihr Tief verzeichnen werden.
Bei Benchmark Mineral Intelligence rechnet man mit einem eher ausgeglichenen Jahr 2024, in dem die Lithiumpreise mehr oder weniger auf dem aktuellen Niveau verweilen. Einige positive Faktoren solle man aber dennoch im Auge behalten, so die Experten. Denn der schmale, erwartete Überschuss im Markt könne sich schnell in ein Defizit umkehren, sollte bei nur einem größeren Projekt eine Verzögerung erfolgen.
Auch wenn die weltweite Nachfrage nach Elektromobilen um 600.000 Einheiten über den prognostizierten Basisszenarien liegen sollte, so Benchmark, dürften sich die Dynamik von Angebot und Nachfrage umkehren. Und das sollte die Preise zumindest etwas stützen. Ein keineswegs unvorstellbares Szenario, meinen die Experten.
Und natürlich haben die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) vorausgesagt, dass die Lithiumpreise 2025 auf Grund eines Überangebots einen Boden sehen werden, bevor sie 2026 wieder steigen.
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