NVDA Q3 Earnings: Warum unser KI-Modell der Nvidia-Aktie treu bleibtMehr erfahren

EZB lässt Leitzins auf historischem Tief – Inflation soll sich bei 2,0 % stabilisieren

Veröffentlicht am 15.03.2022, 14:51

Dieser Artikel erschien zuerst auf GoldGeldWelt

Eine hohe Inflation und die wirtschaftlichen Gefahren, die durch den Ukraine-Krieg entstanden sind, haben die EZB im Ergebnis dazu bewogen, den Leitzins auf einem historisch niedrigen Niveau zu belassen. Gleichzeitig werden die Anleihenkäufe schneller zurückgefahren. Nach der Entscheidung des EZB-Rats bleibt der Leitzins damit bei null Prozent.

Schwierige Abwägung: Inflation und wirtschaftliche Auswirkungen des Ukraine-Kriegs

Die EZB hatte bereits vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine angekündigt, wie schwierig die richtige Balance zu finden ist: Es besteht sowohl das Risiko, zu früh zu handeln, als auch zu spät. Sie müsse diese beiden Risiken richtig austarieren.

Nach einer vorübergehenden Erhöhung wird das Ankaufsvolumen des APP-Programms Anfang März deutlich reduziert. Mit dieser Entscheidung reagierte jetzt der EZB-Rat auf die hohen Inflationsraten. Der Leitzins im Euroraum bleibt mit null Prozent weiterhin auf seinem Rekordtief. Diese Entscheidung ist der EZB nicht leicht gefallen. Sie musste angesichts des Krieges in der Ukraine abwägen zwischen einerseits der Stabilität durch weiterhin hohe Anleihekäufe und niedrige Zinsen. Und auf der anderen Seite Zinserhöhungen, um den Inflationsraten in Europa zu begegnen. Im Februar beschloss sie zum zweiten Mal, ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen, deutete aber an, dass sie ihren Kurs bald ändern könnte.

Die monatlichen Anleihekäufe im Rahmen des APP werden allerdings im April vorerst auf 40 Milliarden Euro verdoppelt. Im Mai wird die EZB 30 Milliarden Euro investieren, weitere 20 Milliarden Euro im Juni. Im dritten Quartal 2022 sollten ursprünglich ebenfalls 30 Milliarden Euro investiert werden. Damit könnten dann die Anleihekäufe enden.

Bisheriger Beschluss des EZB-Rats geht bis März

Der EZB-Rat hat bisher nur beschlossen, dass die Zentralbank im Rahmen ihres PEPP-Programms noch bis Ende März 2022 Wertpapiere ankaufen wird. Das Notfallprogramm gilt als sehr flexibel und läuft nun aus.

Die EZB hatte das Volumen des seit März 2020 bestehenden PEPP-Kaufprogramms von zunächst 750 Milliarden Euro zweimal auf zuletzt 1,85 Billionen Euro erhöht. So sollten die Währung und die Wirtschaft stabilisiert werden.

Die EZB hat jetzt den Weg für die Zinswende geebnet

Der kurzfristigere Ausstieg dürfte ebenso vielen Banken Hoffnung machen, da sie Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie ihr Geld bei der Zentralbank anlegen. Die Währungshüter haben diesen Einlagensatz zunächst bei minus 0,5 Prozent belassen. Banken leiden außerdem unter dem niedrigen Zinsniveau, da dies die Erträge senkt und gleichzeitig die Kosten erhöht. Die zwangsläufige Konzentration auf das Kreditgeschäft und Investmentbanking birgt zudem zusätzliche Risiken.

Bei Bedarf stehen alle Instrumente zur Verfügung

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist besorgt über den jüngsten Anstieg der Inflation in der Eurozone. Kritiker werfen der EZB vor, mit ihrer ultralockeren Geldpolitik die Inflation anzufeuern, die sie eigentlich eindämmen will. Die Möglichkeit einer Anhebung des Leitzinses bleibt bestehen, da der EZB-Rat in seinem aktuellen Beschluss erklärt, dass er bei Bedarf alle Instrumente anpassen kann. Die EZB strebt mittelfristig eine Stabilisierung der Inflation bei 2,0 Prozent an. Zuletzt ist jedoch die Inflation in der Eurozone auf 5,8 Prozent und in Deutschland auf 5,1 Prozent gestiegen.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.