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Als einer der Gewinner der Pandemie konnte die Meta-Aktie (NASDAQ:FB) in den vergangenen drei Jahren Ihren Wert nahezu verdoppeln. Die Börse ist immer auch ein Platz, an dem die Zukunft gehandelt wird und mit der Umbenennung zu „Meta“ positionierte Mark Zuckerberg sein Unternehmen als führend bei der Vision eines auf virtueller Realität beruhenden Internets. Doch Visionen allein reichen nicht. Gestern legte der Konzern ganz reale Quartalszahlen vor, woraufhin die Anleger in Scharen die Flucht aus dem Meta-Universum antraten. Im Nachbörslichen Handel an der NASDAQ am Mittwoch verlor die Aktie über 20 Prozent und fiel auf umgerechnet 225,75 Euro.
Kamen im vergangenen Jahr noch 25 Millionen mehr aktive Nutzer auf die Plattform, musste man hier nun einen Weggang verzeichnen. Die Zahl sank von 1,93 Milliarden auf 1,929 Milliarden, obwohl die Erwartungen der Analysten von einem weiteren Wachstum ausgingen. Als einen Grund nannte Zuckerberg ausdrücklich die Konkurrenz: „Die Leute haben jede Menge Auswahl, wie sie Ihre Zeit verbringen wollen – und Apps wie Tiktok wachsen sehr schnell.“ Die Erwähnung des Kurzvideodienstes ist dabei sicherlich kein Zufall. Kein anderes soziales Netzwerk wächst schneller als die in China entstandene Plattform, die vor allem junge und werberelevante Nutzer in seinen Bann zieht. Mit Reels versucht man bei Meta nun einen eigenen Tiktok-Klon zu etablieren, was laut Aussagen Zuckerbergs allerdings zunächst die Erlöse drücken dürfte, denn noch seien Reels-Anzeigen weniger lukrativ als der Platz im Newsfeed der Nutzer.
Die Umsatzprognose blieb entsprechend hinter den Erwartungen zurück. Zwar geht man hier immer noch von einem Wachstum von 27 auf 29 Milliarden aus, doch Analysten hatten ein Wachstum auf 30,15 Milliarden erwartet. Als Grund nannte man vor allem die neuen Datenschutzregeln von Apple (NASDAQ:AAPL). Seit dem vergangenen Jahr müssen App-Anbieter iPhone-Nutzer um Erlaubnis bitten, um Ihr Verhalten für Werbezwecke nachzuverfolgen. Dadurch wird es wesentlich schwieriger Anzeigen zu personalisieren, was die Werbeeinahmen drückt.
Erstmals wurden auch Zahlen zum Geschäft mit virtueller Realität veröffentlicht. Der operative Verlust stieg hier von 2,1 auf 3,3 Milliarden. Vor allem Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die in diesem Jahr noch weiter steigen sollen, schlugen hier zu buche. Bei Meta setzt man alles auf eine virtuelle Zukunft – auch auf Kosten der Gegenwart. Es bleibt abzuwarten, ob diese Rechnung aufgeht. Immerhin legte der Umsatz der Sparte „Reality Labs“ im Jahresvergleich von 717 auf 837 Millionen Dollar zu.