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Fed Watch: Inflation doch nicht nur vorübergehend

Veröffentlicht am 28.09.2021, 07:31
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Die Inflation ist also doch nicht nur vorübergehend, glaubt man den jüngsten Aussagen der Federal Reserve, deren Notenbanker ihren Zeitplan für eine Zinserhöhung von 2024 auf nächstes Jahr vorverlegt haben.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Ereignisse der Fed entglitten sind. Sie ringt darum, ihre Prognosen und Projektionen zu revidieren, um mit den Preissteigerungen Schritt zu halten, die ihre Erwartungen immer wieder übertreffen.

In den Projektionen, die nach der Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden, stieg die durchschnittliche Inflationsprognose für dieses Jahr - gemessen am Index der persönlichen Konsumausgaben (PCE) - von 3,4% im Juni auf 4,2%. Die Kerninflation, die volatile Lebensmittel- und Energiepreise ausklammert, wurde auf 3,7 % geschätzt, gegenüber 3,0 % im Juni.

Noch vielsagender ist, dass die PCE-Kerninflation für 2022 nun auf 2,3 % geschätzt wird, nach 2,1 % im Juni und 1,8 % im September 2020. Damals hatten die FOMC-Mitglieder die längerfristigen Auswirkungen der Störungen in der Lieferkette einfach ignoriert. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Dezember-Prognosen erneut höher ausfallen werden.

Das Mittel der Prognosen für die Fed Funds Rate, dem Leitzins, stieg für das kommende Jahr von 0,1% auf 0,3% und für 2023 auf 1,0%. Im Gegensatz dazu ging die Fed noch vor einem Jahr davon aus, dass der Leitsatz bis 2023 konstant bei 0,1 % bleiben würde.

Voraussetzungen für ein Tapering

Was für einen Unterschied doch Fakten machen können, insbesondere wenn sie nicht einfach ignoriert werden. Die geldpolitischen Entscheider der Fed haben die Inflation stets unterschätzt - und sie tun es wahrscheinlich immer noch.

Es überrascht daher nicht, dass das FOMC die Reduzierung der Anleihekäufe beschleunigen will, wahrscheinlich schon auf der Sitzung am 2. und 3. November. Notenbankchef Jerome Powell deutete an, dass es nur noch eines weiteren "ordentlichen" Arbeitsmarktberichts bedürfe - dem September-Bericht, der am 8. Oktober veröffentlicht wird - um den "Test" der Zentralbanker zur Maximalbeschäftigung zusammen mit dem bereits bestandenen Test für die Inflation (!) zu erfüllen.

Wie Powell auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch nach der FOMC-Sitzung sagte:

"Sobald wir diese beiden Tests bestanden haben, und sobald der Ausschuss entscheidet, dass sie erfüllt sind - und das könnte schon bei der nächsten Sitzung der Fall sein - dann könnte auf der nächsten Sitzung eine Ankündigung erfolgen."

Die Falken im Offenmarktausschuss (FOMC) - also diejenigen, die schon seit einiger Zeit darauf drängen, dass die Fed ihre Anleihekäufe eher früher als später zurückfahren sollte - fühlen sich bestätigt.

"Ich befürworte, dass wir unsere Käufe im November zurückfahren und sie in der ersten Hälfte des nächsten Jahres beenden", sagte die Chefin der Cleveland Fed, Loretta Mester, bei einer Veranstaltung der Ohio Bankers League.

Ihre Amtskollegin bei der Kansas City Fed, Esther George, sagte dem American Enterprise Institute:

"Die Argumente, unsere Wertpapierbestände jeden Monat weiter aufzustocken, sind schwächer geworden."

Die Fed kauft jeden Monat US-Staatsanleihen im Wert von 80 Milliarden US-Dollar und Hypothekenbriefe im Wert von 40 Milliarden US-Dollar, obwohl Kritiker davor gewarnt haben, dass die Zeit für solche Anreize längst vorbei ist.

Die andere große Frage, wie George betonte, ist, wie und wann die Fed beginnen könnte, ihre Bilanz zu verkleinern, die durch diese monatlichen Anleihekäufe auf jetzt 8,5 Billionen Dollar angeschwollen ist. Sie auch nur auf diesem Niveau zu halten, ist akkommodierend und würde die Zinsen langfristiger Anleihen niedrig halten.

Beide Regionalbankpräsidenten machten deutlich, dass sie zu denjenigen gehören, die laut Powell die Anleihekäufe bis Mitte nächsten Jahres beenden und die Zinsen vor Ende 2022 anheben wollen.

Die Pattsituation im Kongress wegen der Schuldenobergrenze schränkt den Handlungsspielraum der Fed jedoch ein. Finanzministerin Janet Yellen warnt, dass der Regierung im nächsten Monat das Geld ausgehen könnte, wenn der Kongress die Obergrenze nicht anhebt oder sie ganz aussetzt.

Es gibt Spekulationen, wonach sich die Fed gezwungen sehen könnte, eine extreme Maßnahme zu ergreifen, wie den Kauf von Staatsanleihen, die in Verzug geraten würden, zusammen mit dem Verkauf von nicht in Verzug geratenen Staatsanleihen aus ihrem eigenen Portfolio, um den Stress auf den Finanzmärkten zu lindern. Sowohl Powell als auch Yellen unterstützten eine solche Rückversicherungsmaßnahme, als es 2013 zu einem ähnlichen Patt kam, wenn auch nur widerwillig.

Parteipolitik der Demokraten bremst Powells Wiederernennung

Über all dem steht die Frage, ob Powell wieder zum Chef der Fed ernannt wird. Seine Nominierung für eine zweite Amtszeit wird zwar weithin favorisiert und gilt als wahrscheinlich, könnte aber den ideologischen Spaltungen in der Demokratischen Partei zum Opfer fallen, da die Progressiven auf einen neuen Vorsitzenden bestehen, der die Prioritäten der Fed neu ausrichtet.

Die Nominierung ist Teil einer weitreichenden Debatte in der Partei über die Höhe der Ausgaben und die Rolle des Staates. Die für diese Woche erwarteten Abstimmungen im Kongress könnten zeigen, wohin diese Debatte geht.

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