Die Märkte sind derzeit optimistisch, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 7. November, nur zwei Tage nach den Wahlen, eine weitere Zinssenkung ankündigen wird. Es bleibt jedoch unklar, ob die Senkung 25 oder 50 Basispunkte betragen wird.
Die Fed Funds Futures deuten auf eine Erwartung einer Senkung um 50 Basispunkte hin, wobei die implizite Wahrscheinlichkeit für eine sogenannte „XL-Senkung“ bei etwa 61 % liegt. Für eine Reduktion um 25 Basispunkte liegt die Wahrscheinlichkeit bei 39 %. Angesichts dieser Daten erscheint es äußerst unwahrscheinlich, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt.
Die geldpolitisch besonders sensible Rendite der 2-jährige US-Staatsanleihen notiert weiterhin weit unter der aktuellen Spanne von 4,75 % bis 5,0 %, die die Fed letzte Woche um 50 Basispunkte reduziert hat.
Die Rendite der 2-jährigen Staatsanleihen wird weithin als Indikator für die zukünftigen Zinserwartungen des Marktes betrachtet. Ihre aktuelle Notierung von 3,56 % (Stand: 25. September) signalisiert, dass der Markt weiterhin eine Zinssenkung durch die Fed mit großer Zuversicht erwartet.
Ein von mir für TMC Research entwickeltes Multifaktormodell prognostiziert ebenfalls weitere Zinssenkungen (Details zu den Inputfaktoren finden Sie im zugehörigen Researchbericht). Laut aktueller Modellschätzung liegt der „optimale“ Leitzins bei etwa 3,4 % – deutlich unter dem aktuellen Zielkorridor der Fed.
Für eine alternative Perspektive bietet es sich an, zu untersuchen, wie die Verbraucherinflation und die Arbeitslosenquote in einem anderen Modell mit dem aktuellen Leitzins korrelieren. Auf dieser Grundlage erscheint die derzeitige Geldpolitik noch immer recht restriktiv. Auch aus diesem Blickwinkel scheint die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung realistisch und durch Markterwartungen gestützt zu sein.