Fed-Chef Powell: Kontinuität statt Harakiri

Veröffentlicht am 03.11.2017, 22:46
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Nun ist die Katze aus dem Sack: Donald Trump nominiert Jerome Powell als neuen Fed-Chef. Eine Bestätigung vor dem US-Senat steht zwar noch aus, das sollte aber reine Formsache sein, da er als Kandidat gilt, den Republikaner und Demokraten gleichermaßen akzeptieren. Die Geschicke der mächtigsten Zentralbank auf der ganzen Welt dürfte er jedoch erst ab 3. Februar 2018 lenken, wenn sich eben jene Amtszeit von Janet Yellen dem Ende zu neigt.

Nominierung Powells als Fed-Chef lässt Märkte kalt

Nicht überraschen dürfte die Tatsache, dass die internationalen Finanzmärkte nicht stärker auf diese Entscheidung reagiert hatten, da der zukünftige Fed-Chef voraussichtlich dort weitermacht, wo Yellen aufgehört hat. Er steht für Kontinuität, geldpolitische Quantensprünge sind definitiv nicht zu erwarten.

So ist zu erwarten, dass Powell den im Oktober eingeschlagenen Weg der graduellen Bilanzreduktion planmäßig fortsetzen dürfte. Deshalb sollte sich auch mit Blick auf die Zinspolitik nichts verändern. Den Fed-Funds-Futures ist zu entnehmen, dass Investoren zwei Zinserhöhungen für das kommende Jahr erwarten. Vor dem Hintergrund der geringen Arbeitslosigkeit und dem soliden Wirtschaftswachstum sollte der Fed-Chef in der Lage sein, die schrittweise Erhöhung der Zinsen von den historisch tiefen Niveaus fortzuführen.

Powell ist kein Game Changer

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Powells Nominierung kein Game-Changer ist. Die Aktienmärkte dürften mit Blick auf die zukünftige Geldpolitik der amerikanischen Notenbank weiter zulegen, sofern der drohende government shutdown nicht zum Stolperstein mutiert. Die Entscheidung über die Schuldenobergrenze fällt übrigens einen Tag nach dem Dezember-Zinsentscheid.

Für den US Dollar sehe ich aktuell nur begrenzten Aufwärtsspielraum, da die amerikanische Politik die künftige Marschrichtung vorgeben dürfte, und nicht eine Notenbank, die am Kurs der mäßigen Zinserhöhungen festhalten dürfte. Für den Euro bedeutet dies, dass ein Rücksetzer auf 1,1460 zwar auf der Agenda steht, viel tiefer sollte es in dieser Phase aber nicht gehen.

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