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Federal Reserve: Powells Nebelkerzen zu den wirklichen Ursachen der Inflation

Veröffentlicht am 04.09.2023, 14:51

Die jüngste Rede von Powell anlässlich des Symposiums in Jackson Hole verlief im Wesentlichen wie erwartet. Nun - bis auf den Teil, in dem Powell uns die Wahrheit über dem Anstieg der Inflation vorenthalten hat. Noch prägnanter war das Missverständnis über die Auswirkungen der Fiskal- und Geldpolitik auf die langfristige Entwicklung.

Aber beginnen wir erst einmal mit Powells Einschätzung zu den Ursachen der Inflation.

"Die hohe Inflation war ursprünglich das Ergebnis einer Kollision zwischen einer sehr starken Nachfrage und einem durch eine Pandemie eingeschränkten Angebot. Als der Offenmarktausschuss der US-Notenbank im März 2022 den Leitzins anhob, war klar, dass die Eindämmung der Inflation sowohl vom Abbau der beispiellosen pandemiebedingten Nachfrage- und Angebotsverzerrungen als auch von unserer Straffung der Geldpolitik abhängen würde, die das Wachstum der Gesamtnachfrage verlangsamen und dem Angebot Zeit geben würde, aufzuholen. Auch wenn diese beiden Kräfte nun zusammenwirken, um die Inflation zu senken, ist der Prozess noch lange nicht abgeschlossen, selbst wenn die jüngsten Messwerte günstiger sind.“

Bemerkenswert ist, dass die Ursachen für die "Kollision zwischen einer sehr starken Nachfrage und einem durch die Pandemie eingeschränkten Angebot" völlig unter den Tisch fielen. Ich gehe davon aus, dass das absichtlich geschah, um zu vermeiden, dass die aktuelle oder frühere Regierung oder die Fed selbst dafür verantwortlich gemacht werden. Dadurch werden die Auswirkungen der Maßnahmen, die das Problem verursacht haben, vernebelt.

Während die Fed, die Regierung und die Medien allen außer sich selbst die Schuld an der Inflation geben, von gierigen Unternehmen bis hin zu Einzelpersonen, ist und war das Problem immer das grundlegende ökonomische Verständnis.

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Wirtschaftliche Grundlagen

Milton Friedman sagte einmal, dass Unternehmen keine Inflation verursachen; Regierungen bewirken Inflation, indem sie Geld drucken. Dafür gibt es kein besseres Beispiel als die massiven staatlichen Eingriffe in den Jahren 2020 und 2021. Diese Maßnahmen führten zu einem weiteren Geldregen für die Haushalte. Dieses Geld schuf Nachfrage, während gleichzeitig ein wirtschaftlicher Stillstand das Warenangebot einschränkte.

"Die folgende ökonomische Erklärung zeigt einfach nur, was in jedem Kurs ‘Wirtschaftswissenschaften für Anfänger’ gelehrt wird. Es ist keine Überraschung, dass es zu einer Inflation kommt, wenn das Angebot eingeschränkt wird und die Nachfrage durch die Bereitstellung von 'Konjunkturpaketen' steigt."

Chart Angebot vs Nachfrage

  • Wer hatte die Macht, die gesamte Wirtschaft lahmzulegen und alle Menschen mit einer angstgetriebenen Kampagne zum Zuhausebleiben zu zwingen? War es der Krieg, die Unternehmen oder die Regierung?
  • Wer hat dann Billionen an Konjunkturschecks direkt an die Haushalte verteilt, die diese ausgeben wollten, obwohl kein Angebot produziert werden konnte? Waren das Unternehmen? Russland? Oder war es die Regierung?
  • Wer hat die Emission von Billionen an Schulden unterstützt, um diese Konjunkturpakete zu finanzieren und gleichzeitig die Zinsen niedrig zu halten? Wer war das? Die Fed, Russland oder die Unternehmen?
  • Waren es die Unternehmen, die einen Zahlungsaufschub für Studentendarlehen, Mieten und Hypothekenzahlungen verordneten und damit den Menschen noch mehr Geld zum Ausgeben gaben? Oder war es die Regierung?

Der Inflationsschub hatte viel weniger mit dem Krieg oder mit riesigen Konzernen zu tun, die die Verbraucher ausnutzten, sondern vielmehr mit den Maßnahmen der Fed und der Regierung. Die Inflation ist einfach die wirtschaftliche Folge davon, dass "zu viel Geld zu wenig Waren jagt."

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VPI vs M2

Leider zeigt Powells anklagender Finger in die falsche Richtung.

Der Krieg in der Ukraine ist nicht die Ursache

"Die Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine waren eine der Hauptursachen für die Veränderungen der Gesamtinflation in der Welt seit Anfang 2022. Die Gesamtinflation ist das, was Haushalte und Unternehmen am unmittelbarsten spüren, daher ist dieser Rückgang eine sehr gute Nachricht. Die Lebensmittel- und Energiepreise werden jedoch von globalen Faktoren beeinflusst, die nach wie vor unbeständig sind und ein falsches Signal für die Entwicklung der Inflation liefern können".

Auch wenn der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sicherlich sein Übriges zu den Problemen beitrug, war er aber kein wesentlicher Faktor für den Inflationsdruck, so wie Jerome Powell es uns erzählt.

Erstens, so Powell, "werde ich mich auf die PCE-Kerninflation konzentrieren, bei der die Komponenten Nahrungsmittel und Energie nicht berücksichtigt werden." Zweitens war der Anstieg der Energiepreise zwar teilweise auf den Krieg und die eingeschränkte Versorgung mit russischem Öl zurückzuführen, aber die Preise stiegen bereits seit dem Ende von der Covid-Krise, als sich die Welt wieder zu öffnen begann.

Ölpreise und Ereignisse

Tatsächlich sind die Ölpreise seit dem Höhepunkt der Backwardation im Jahr 2022 stetig gesunken, was die inflationären Auswirkungen auf die US-Haushalte verringert hat. Außerdem ist es eine Folge der Ausgaben für das Defizit von 5 Bio. USD, die verwendet wurden, um den Privathaushalten Schecks zu schicken, wodurch eine übermäßige Nachfrage nach Öl während eines Produktionsstillstands entstanden ist.

Staatsdefizit vs. Ölpreise

Jerome Powell hat Recht, dass eine sinkende Inflation gut für die Privathaushalte ist. Die Ausrede, der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sei der Grund für den Inflationsdruck, ist jedoch unehrlich. Wenn man bedenkt, dass die Ölpreise signifikant mit dem Gesamtanstieg und -rückgang der Inflation korrelieren, obwohl sie nur eine relativ kleine Komponente der gesamten Berechnung darstellen, lässt dies vermuten, dass es sich hierbei vielmehr um ein Ergebnis der Maßnahmen sowohl der Fed als auch der Regierung seit 2020 handelt.

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Ölpreise vs. Inflation

Der wichtigste Grund für den Rückgang der Inflation ist die Umkehrung der massiven geldpolitischen Anreize und Unterstützungsmaßnahmen, die der Wirtschaft aufgezwungen wurden. Powell sagte:

"Was die Aussichten anbelangt, so dürfte die restriktive Geldpolitik eine immer wichtigere Rolle spielen, auch wenn der weitere Abbau der pandemiebedingten Verzerrungen weiterhin einen gewissen Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben dürfte. Um die Inflation nachhaltig auf 2 % zu senken, werden voraussichtlich eine Periode unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums und Abschwächung der Arbeitsmarktbedingungen erforderlich sein."

Die Problematik dieser Aussage ist das: Wenn Powell die eigentliche Ursache der Inflation nicht anerkennt, wird die Federal Reserve wahrscheinlich nicht rechtzeitig reagieren können, wenn schließlich etwas kaputt geht.

Zu spät, zu wenig

Powell sagte in seiner Rede:

"Abgesehen von diesen traditionellen Quellen politischer Ungewissheit führen die für diesen Zyklus typischen Störungen von Angebot und Nachfrage aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Inflation und die Arbeitsmarktdynamik zu weiteren Komplikationen.

Diese alten und neuen Ungewissheiten erschweren unsere Aufgabe, das Risiko einer zu starken Straffung der Geldpolitik gegen das Risiko einer zu geringen Straffung abzuwägen. Wenn man zu wenig tut, könnte sich die über unserem Ziel liegende Inflation verfestigen und letztlich die Geldpolitik dazu zwingen, der Wirtschaft eine dauerhaftere Inflation abzuringen - das wäre dann mit hohen Kosten für die Beschäftigung verbunden. Zu viel zu tun, könnte der Wirtschaft ebenfalls unnötigen Schaden zufügen."

Ohne eine korrekte Identifizierung der wahren Schuldigen für die derzeitige Inflation besteht die Gefahr, dass zu viel oder zu wenig getan wird. Einfacher ausgedrückt: Wenn man das falsche Ziel anstrebt, sinken die Chancen auf einen Erfolg dramatisch.

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Das Problem ist, dass die Geldpolitik bereits sehr restriktiv ist. Aufgrund der Inflation, der steigenden kurz- und langfristigen Zinssätze und des Peitscheneffekts wird sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen, da der Verzögerungseffekt aufholt. Das zeigt sich bereits in vielen Wirtschaftsberichten. Unser zusammengesetzter Echtzeit-Wirtschaftsindex und die 6-Monats-Veränderungsrate des Leading Economic Index bestätigen dies ebenfalls.

EOCI vs LEI

Obwohl Powell wahrscheinlich die wahren Ursachen der Inflation kennt, muss er die derzeitige Regierung schonen. Wie Ian Shepherdson bereits anmerkte, geht es hier eher darum, die Stimmung zu kontrollieren.

"Die politischen Entscheider wissen sehr wohl, dass die Entwicklung der Inflation, insbesondere der Kernrate, im weiteren Verlauf dieses Jahres nicht von Zinsentscheidungen beeinflusst werden kann. Die Geldpolitik arbeitet mit langen Verzögerungen. ‌Aber die Fed hat noch andere Interessengruppen als die Währungsökonomen. Sie muss die Inflationsängste der Öffentlichkeit, der Märkte und der Politiker beruhigen. Das bedeutet, dass sie keine andere Wahl haben, als so hart wie möglich zu klingen, denn ein Teil ihrer Aufgabe ist es, die Inflationserwartungen einzudämmen."

Das leidige "Stabilitäts-/Instabilitätsparadoxon"

Das "Stabilitäts-/Instabilitätsparadoxon" geht von der Annahme aus, dass sich alle Akteure rational verhalten und diese Rationalität einen vollständigen Zusammenbruch vermeidet. Mit anderen Worten: Alle Beteiligten handeln rational, und keiner drückt den "großen roten Knopf."

Da die Verbraucher aufgrund höherer Zinssätze, strengerer Kreditvergabestandards und eines sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums unter Druck stehen, steigt das Risiko, zu viel zu tun. Seit 1980 ist die Finanzlandschaft mit den Kadavern geldpolitischer Fehleinschätzungen übersät.

Fed Funds vs. 10-Jährige Renditen vs. Rezessionen und Krisen

Kann die Fed eine "weiche Landung" der Wirtschaft bewirken? Das ist natürlich immer möglich. Allerdings räumt selbst Jerome Powell ein, dass sich eine solche Landung schwieriger gestalten könnte, als viele erwarten.

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"Wie so oft navigieren wir bei bewölktem Himmel nach den Sternen."

Das Problem für "Powell & Co." ist, dass die absichtliche Verschleierung der Wahrheit über die Ursache der Inflation eine Sache ist. Wenn er jedoch wirklich glaubt, dass die Inflation eine Funktion der organischen Wirtschaftstätigkeit ist, ist er höchstwahrscheinlich der Architekt der nächsten Rezession.

Aktuelle Kommentare

Herr Roberts, wenn Sie sowas schreiben, wirkt das, als wenn eine Jungfrau über Sex philosophiert! Alle wissen, dass erst Trump die dicken Schecks (an die Konzerne) ausgestellt hat und dann Biden an sein Klientel, um die Wahlversprechen ein zu halten….. und das alles in einer intakten Wirtsxhaftsphase! So irre es sich anhört, aber Covid hst alles dann zu einem wie neu gespannten Katapult geführt…… Powell ist zur sbsoluten pomitischen Neutralität verpflichtet und deswegen ist Ihre Kritik romantische Teäumerei, die in der geheuchelten Börsenwelt, die durchdrungen ist von irrstionalem sinnlosen Story-telling jeden Tag, sinnfrei, dumm und unangebracht! Punkt!
Wirklich spannende Zeiten an den Märkten. Die Notenbanken drucken Geld was das Zeug hält. Das ist in etwa so, wie wenn man versucht,einen Ballon vor dem Platzen zu bewahren, indem man Flicken auf die pfeifenden Löcher klebt. Zur rechten Zeit kommt eine Pandemie. Man reisst bewusst die Lieferketten auseinander, druckt Geld ohne Gegewert, flutet die Haushalte und die Wirtschaft bis zum Kragen mit Helikopter-Geld, um dann den Unternehmen und Russland die Schuld für die Inflation in die Schuhe zu schieben.Mal ehrlich…….wer glaubt denn, dass die Inflation zurückgeht, weil ein Zins auf 5,5% gehoben wird? Solange das Geld im Markt bleibt, wird sich rein gar nichts ändern. Andererseits war der Markt, aus meiner persönlichen Sicht, noch nie so berechenbar. Raus aus dem woken Bullshit, rein in Real Assets, Rohstoffe, Pharma etc. So jedenfalls meine persönliche Einschätzung. Sollte es allerdings zu einer Deflation kommen, gibts nochmal ein letztes Hurra-dann wars das.
Wir werden schon seit längeren geblendet, die Wirklichkeit kommt erst noch ans Tageslicht und das bedeutet die härteste Rezession seid 50 Jahren, Billionenverschuldungen auf der ganzen Welt  die der Trillion zusteuert und die Aktienmärkte stört es nicht (noch nicht)  alles auf dem Rücken des wertlosen Dollars.  Aber das hat Powell und co die greisen Entscheider nicht mehr aus zu halten, da sehen sie schon die Radieschen von unten und was noch schlimmer ist die junge Generation checkt das nicht.....
Die Parteien des Westens und ihre Notenbanken häufen seit mindestens 15 Jahren die Schuldenberge an. In besten Zeiten wurden die nicht /kaum verringert. Wie genau lauten momentan die Aussagen der regierenden Parteien dazu?!
Und, haben Sie auch davon profitiert? Zum Beispiel bei der Abwrackprämie? Irgendeine Corona Pramie, Autokauf, Hauskauf, Firmengründung etc.?
Rezession? Ich hätte nichts dagegen. Da könnte man langfristig billiger einsteigen. Habe den Sprung von 11900 auf 16500 in weniger als 7 Monaten leider verpasst. Deswegen eine Rezession käme mir gerade recht um billiger einzusteigen
Was war eigentlich der Grund für diese Entwicklung im letzten 3/4 Jahr. Negative Wirtschaftsmeldungen über diese ganze Zeit hinweg. Und die Börse: Wen interessiert es? Für den logisch denkenden Anleger wird bei solchen Casinoentwicklungen zwangsläufig die nächste Party wieder verpasst werden.
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