In einer Woche mit vielen relevanten Konjunkturdaten stellt die geldpolitische Ankündigung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwoch das wichtigste Ereignisrisiko dar. Die Fed aktualisiert neben ihren Wirtschaftsprognosen auch ihren Zinsausblick. Fed-Chef Jerome Powell hält dann seine übliche Pressekonferenz ab, bei der er zweifellos mit Fragen zu den Renditen bombardiert werden dürfte.
Der US-Dollar schüttelte die Einzelhandelsumsätze per Berichtsmonat Februar ab und konsolidierte seine Gewinne im Vorfeld der Zinsentscheidung. Gegenüber den meisten Leitwährungen konnte der Greenback Kursverluste umgehen. Beim USD/JPY und USD/CHF kam es zu Gewinnmitnahmen. Die Umsätze im Einzelhandel fielen im Februar um minus 3%, was deutlich schwächer war als die Prognose von -0,5%. Ohne Autos fielen die Ausgaben um -2,7%, was ebenfalls schlechter als erwartet war. Dennoch konnten diese Zahlen dem Dollar nichts anhaben, da die Einzelhandelsumsätze für Januar nach oben korrigiert wurden und auf saisonbereinigter Basis die Ausgaben trotz der Wetterkapriolen stark waren. Da die Stimulus-Schecks bereits in der nächsten Woche ausgegeben werden, erwarten viele Investoren stärkere Daten aus dem Einzelhandel in der zweiten März- und Aprilhälfte.
Im Wesentlichen gibt es 3 relevante Fragen mit Blick auf die morgige Sitzung der Fed:
- Wie ändern sich die BIP- und Inflationsprognosen?
- Signalisiert der "Dot Plot" eine Zinserhöhung in 2022?
- Sieht Powell den Anstieg der Inflation immer noch als vorübergehend und den Sprung der Renditen als unproblematisch an?
Was die FOMC-Sitzung in diesem Monat so wichtig macht, ist, dass es große Kursbewegungen am Devisenmarkt, bei Treasuries und Aktien geben könnte, unabhängig davon, was Powell sagt. Der FOMC-Chef Powell hat in seinen jüngsten Bemerkungen deutlich gemacht, dass er sich keine Sorgen macht, aber wie lange können die US-Notenbanker ruhig bleiben, wenn die Renditen weiter in die Höhe schießen? In den letzten Monaten hat er den Anstieg der Inflationserwartungen und die Entwicklung der Renditen heruntergespielt. Indem er so weitermacht, gibt er im Grunde genommen grünes Licht oder befürwortet einen weiteren Anstieg, was positiv für den US-Dollar wäre. Sollte er jedoch einige der Bedenken der Europäischen Zentralbank teilen oder beschließen, die Käufe auf länger laufende Anleihen zu verlagern, die die Hypothekenzinsen beeinflussen, könnten die Renditen und der Dollar schnell sinken.
Der kanadische Dollar stieg trotz gesunkener Ölpreise auf ein neues 3-Jahreshoch gegenüber dem Greenback. Schwächere US-Einzelhandelsumsätze und Erwartungen auf stärkere kanadische Konjunkturdaten waren dafür verantwortlich. In dieser Woche werden die Inflationsdaten und die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Obwohl sich die kanadische Wirtschaft im Februar besser entwickelte und der IVEY PMI-Index einen geringeren Preisdruck zeigte, erwarten Volkswirte, dass der Anstieg der Rohstoffpreise den Verbraucherpreisindex nach oben treiben wird. Erwartet wird ein leichter Anstieg von 0,7% im letzten Monat gegenüber 0,6% im Januar. Auf Jahresbasis dürfte der VPI aber immer noch deutlich unter 2% liegen, so dass der steigende Preisdruck kein großes Problem für die Bank of Canada darstellt.
Zu Beginn der US-Handelssitzung wurde der Euro aufgrund einer freundlichen ZEW-Umfrage robust gehandelt. Bis zum Ende der Sitzung gab er jedoch alle seine Gewinne wieder ab. Europa kämpft nach wie vor mit der langsamen Umsetzung der Impfprogramme und einer dovishen Zentralbank, die die Asset-Käufe beschleunigt hat, um die Anleiherenditen in Schach zu halten. Der australische Dollar stand weiterhin unter Druck, nachdem das RBA-Protokoll ergab, dass die Zentralbank für einige Zeit "sehr signifikante", "stimulierende monetäre Bedingungen" aufrechterhalten will. Sie plant keine Straffung der Geldpolitik, bis die Inflation nachhaltig im Bereich von 2 bis 3% liegt.