Fester AUD nach starkem Stellenbericht, SNB wartet ab

Veröffentlicht am 10.12.2015, 13:41
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Australien: Erholung noch nicht sicher (von Arnaud Masset)

Der australische Stellenmarkt zeigt weiter Zeichen der Besserung, da die Arbeitslosenquote im November auf 5,8% gefallen ist (gegenüber 5,9% vorher und Durchschnittsprognosen von 6%), ein Niveau, das wir zuletzt im Mai letzten Jahres gesehen haben. Die Nettoeinstellungen sind auf 71.400 Angestellte gestiegen, im Vergleich zu einem erwarteten Verlust von 10.000. Daneben ist die Beschäftigungsquote um 65,3% gestiegen gegenüber einem Konsens von 65%. Die Erholung am Stellenmarkt befindet sich weiter im Frühstadium und hängt von einem schwachen australischen Dollar ab. In der Tat waren die Exporte einer der starken Wachstumsmotoren im dritten Quartal, was auf die Abhängigkeit der Aussie-Wirtschaft von einer schwachen Währung hinweist. Auch wenn sich Governor Stevens in Bezug auf die aktuelle Geldpolitik der RBA relativ zufrieden zeigte, beobachtet die Bank den Devisenmarkt genau und wartet geduldig darauf, dass ihr die Fed mit einer Zinserhöhung hilft. Wir glauben daher, dass das Risiko für den AUD/USD auf der Unterseite liegt, da eine starke Währung die beginnende Erholung aus dem Gleis werfen könnte.

BoE-Sitzung kein Ereignis (von Peter Rosenstreich)

Die heutige Zinsentscheidung der Bank of England und das Sitzungsprotokoll werden wohl kein Ereignis werden. Wir gehen von keiner Veränderung der Politik und auch nicht beim Abstimmungsmuster aus (nur ein Mitglied stimmt für eine Zinserhöhung). Der Ton des Protokolls wird zurückhaltend bleiben, da die Stärke des Sterling die Inflationserwartungen gedämpft hat, wohingegen die Signale aus der globalen Nachfrage Sorgen bereiten. Da die Erwartungen an eine Zinserhöhung durch die BoE im Jahr 2016 abnehmen, sollte der USD durch die geldpolitischen Divergenzen begünstigt sein. Das bullische Momentum der Erholungsrallye des GBP/USD lässt nach (aktuelles Intraday-Handelsmuster). Können die 1,5200 nicht überkommen werden, dann ist eine Ausweitung auf 1,5232 (gleitender 55-Tagesdurchschnitt) unwahrscheinlich. Eine Erschöpfungsumkehr auf 1,5160 würde der erste richtige Test eines Abwärtsversuchs sein.

CHF wird nach Enttäuschung von der SNB fester (von Yann Quelenn)

Nach dem Muster der EZB-Sitzung der letzten Woche, in der Mario Draghi die Finanzmärkte enttäuscht hatte, hat die Schweizerische Nationalbank heute Morgen angekündigt, dass sie ihre Zinsen unverändert belassen wird. Der Sichteinlagenzins der SNB liegt bei -0,75% und das Libor-Ziel bewegt sich weiter zwischen -1,25% und -0,25%. In der Tat sah sich die SNB trotz der Zinssenkung der EZB für die Einlagenfazilität von -0,2% auf -0,3% zu keiner Reaktion veranlasst, da die Märkte in der Tat Draghis Handlungen überbewertet haben und letztendlich enttäuscht wurden. Als Folge war der Druck auf den EUR/CHF begrenzt, was der SNB etwas Handlungsspielraum ließ. Die Inflationsprognosen wurden jedoch für 2016 mit -0,5% höher angesetzt und für 2017 niedriger (0,3% statt 0,4%). Die BIP-Prognosen wurden ebenfalls kurzfristig mit 1% für dieses Jahr und 1,5% für nächstes Jahr nach unten revidiert.

Wir glauben jedoch, dass der CHF zunehmendem Druck ausgesetzt sein wird, da die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in Europa zunehmen werden. Europa sollte keine besseren Ergebnisse aus seinem QE-Programm erwarten, da bekannt sein dürfte, dass weder Japan noch die USA schnelle positive Ergebnisse gesehen haben. Europa ist ein Zusammenschluss von vielen unterschiedlichen Ländern, von denen jedes seine eigenen gesetzlichen und steuerlichen Vorschriften hat, was dazu führen wird, dass die Geldpolitik der EZB mehr als einmal in Frage gestellt werden wird. Das Hauptrisiko für die SNB ist eine erneute Stärkung des Schweizer Franken, da die Schweizer Wirtschaft vor allem auf Europa ausgerichtet ist. Die SNB verfügt über zwei Tools zur Verteidigung des Schweizer Franken: den Sichteinlagenzins und die Intervention am Devisenmarkt.

Gemäß den Sichteinlagen der inländischen Banken greift die SNB offiziell nicht am Markt ein, auch wenn einige Gerüchte das Gegenteil behaupten. In den letzten fünf Jahren hat sich die SNB eher aggressiv gezeigt. Doch selbst eine weitere Zinssenkung könnte möglicherweise nicht ausreichen, weshalb wir in den nächsten Monaten auf einige Überraschungen der SNB vorbereitet sind. Unserer Meinung nach wird sich der EUR/CHF nicht unter 1,0500 einpendeln dürfen.

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EURUSD Der EUR/USD hat zugelegt und befindet sich jetzt deutlich in einem bullischen Momentum. Der Stundenwiderstand bei 1,0981 (Hoch vom 3. 12. 2015) wurde gebrochen. Die Stundenunterstützung liegt bei 1,0796 (Tief vom 7. 12. 2015). Eine stärkere Unterstützung liegt bei 1,0524 (Tief vom 3. 12. 2015). Wir erwarten einen Anlauf zum Widerstand bei 1,0981. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Verfall in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).

GBPUSD Der GBP/USD ist weiter in seinem mittelfristigen Abwärtsmomentum gefangen. Das Paar tut sich schwer, die Schwelle von 1,5200 zu überwinden. Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,5336 (Hoch vom 19. 11. 2015). Ein starker Widerstand liegt bei 1,5529 (Hoch vom 22.9. 2015). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,4985 (Tief vom 2. 12. 2015). Wir erwarten weitere Schwäche. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Abstieg in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,5089, zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der USD/JPY ist auf dem Rückzug und die Stundenunterstützung bei 122,23 (Tief vom 16. 11. 2015) wurde gebrochen. Der Stundenwiderstand liegt noch immer bei 123,76 (Hoch vom 18. 11. 2015). Eine starke Unterstützung findet sich bei 120,07 (Tief vom 28. 10. 2015). Wir erwarten einen Abprall in Richtung des Widerstands bei 123,76. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).

USDCHF Der USD/CHF ist auf dem Weg nach unten, und das Paar hält sich noch immer unter der Parität, nach dem deutlichen Rückgang der letzten Woche. Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9876 (Tief vom 27. 10. 2015). Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,0034 (Hoch vom 4. 12. 2015). Erwarten Sie weitere Konsolidierung. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf eine weitere Aufwärtsbewegung hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird langfristig eine bullische Tendenz favorisiert.

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