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Fokus auf Fed - USA im Unrecht - Bytedance konstruktiv und erfrischend

Veröffentlicht am 16.09.2020, 10:19
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1848 (06:26 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1830 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105,27. In der Folge notiert EUR-JPY bei 124,73. EUR-CHF oszilliert bei 1,0757.

Es ist immer wieder erstaunlich, welche Ausreden sich der Finanzmarkt gibt, um nicht allzu aktiv zu werden. Seit circa 48 Stunden ist man unter dem Verweis auf die Notenbanksitzung der Federal Reserve bemüht, Aktivität auf einem niedrigen Niveau festzuzurren. Das ist auch weitgehend gelungen.

Es ist irritierend, dass nach den Verlautbarungen der Federal Reserve zur Neuausrichtung der Zielprojektion bei der Inflationsbetrachtung im Markt ernsthaft erwogen wird, dass jetzt weitere marktrelevante Ankündigungen zu erwarten seien.

Die Erfahrungen mit der US-Notenbank sind seit Alan Greenspan geprägt durch eine Informationspolitik, die einer Vollkaskoversicherung entspricht. Herr Bernanke, Frau Yellen und Herr Powell haben diese Form der Vollkaskoversicherung alle umgesetzt oder setzen sie um. 

Die Federal Reserve wird vor diesem Hintergrund belastbarer anekdotischer Evidenz weder an den Zinssätzen schrauben, noch an den quantitativen Maßnahmen drehen.
Man wird die leichte Verbesserung der Konjunkturlage thematisieren und gleichzeitig auf die Corona-Risikolage eingehen.

Man wird auf keinen Fall die strukturellen Mängel in der US-Wirtschaft erwähnen, beispielsweise den seit 2010 erkennbaren Mangel selbsttragender Kräfte in der US-Wirtschaft. Wir machen das. Neuverschuldung 2020: 3.414 Mrd. USD/ 17% des BIP!

USA im Unrecht – internationale Solidarisierung zwingend erforderlich

Die von den USA 2018 verhängten Zölle auf Waren in einem Volumen von 200 Mrd. USD sind laut WTO nicht rechtens. Sie stellen einen groben Verstoß gegen die global verankerten Handelsregeln dar. Als Begründung wurde angeführt, dass die Zölle über die von den USA zugesagten Maximalraten hinausgingen. Die USA hätten nicht ausreichend erklärt, warum die Maßnahmen notwendig gewesen wären, um gegen die nach angeblich unfairen Wettbewerbspraktiken chinesischer Firmen vorzugehen. 

Als Konsequenz empfahl das WTO-Panel den USA, die verfügten Maßnahmen in Einklang mit ihren Verpflichtungen zu bringen. Das WTO-Panel rief beide Seiten dazu auf, an einer Lösung des Gesamtkonflikts zu arbeiten. 

Das wäre in der Tat weise, aber es ist unwahrscheinlich, da die USA den Wirtschafts- und Finanzkrieg gegen China aus Machtgesichtspunkten heraus führen. Der von den USA angezettelte Handelskonflikt ist dabei nur ein Schlachtfeld unter vielen anderen.

Die USA könnten zudem die Entscheidung anfechten. Meines Erachtens werden sie das auch tun. Da die USA die Ernennung von Richtern in die Berufungsinstanz der WTO seit langem blockiert haben, ist die WTO aktuell nicht handlungsfähig. Diese langfristig vorbereitete Lähmung der WTO durch die USA impliziert eine sehr bewusste Konfliktvorbereitung, die weit über das Maß der bisherigen Annahmen geht. 

Der Angriff auf die WTO und das Organigramm der Weltwirtschaft steht im Einklang mit dem Willen der USA, Handelskonflikte ohne abschließende Verurteilungen vor dieser internationalen Instanz zu ermöglichen. Dieser Angriff auf die WTO ist damit auch ein potenzieller Angriff auf die EU und jeden weiteren Drittstaat.

Nur wenn sich der Rest der Welt gegen diese US-Politik solidarisiert, können die tragenden Säulen der arbeitsteiligen Weltwirtschaft funktionieren, die für die Versorgung der Weltbevölkerung essenziell sind. Nur so können kleinere Länder Recht erhalten, das ihnen zusteht. Die WTO wurde auch gegründet, um eine Majorisierung kleiner Länder durch Machtmissbrauch seitens großer Staaten zu verhindern. 

Der Ansatz der USA in bilateralen Vereinbarungen ihre Größe, militärische Macht und Geheimdienstpotenz auszuspielen, belegt, dass die USA genau das tun, was sie als mögliche Handelsoption China und Russland vorwerfen, die bezüglich der Einhaltung der WTO-Regeln weitestgehend unbescholten sind. Ergo ist der Rest der Welt gefordert, sich gegen diese US-Praktiken zu solidarisieren. Wenn das nicht stattfände, drohte mangels internationalen Rechtsrahmens mehr Ungemach, als es heute vorstellbar ist. Der Rechtsrahmen ist Ausdruck eines zivilisatorischen Umgangs! „Food for thought!“


ByteDance mit konstruktivem Vorschlag

ByteDance will eine Mehrheitsbeteiligung an seiner Videoplattform TikTok behalten. Man ist bereit, den Hauptsitz des globalen TikTok-Geschäfts in die USA zu verlegen, um US-Interessen entgegenzukommen. Oracle (NYSE:ORCL) (Minderheitsbeteiligung) soll für die Verwaltung der TikTok-Daten verantwortlich sein. ByteDance bot an, dass die US-Behörde CFIUS die Sicherheit der Nutzerdaten der Video-App überwachen solle. 

Das ist ein konstruktiver und erfrischender Lösungsvorschlag des chinesischen Unternehmens auf die US-Attacke, die rechtlich mindestens fragwürdig ist.

Datenpotpourri der letzten 24 Stunden:

Eurozone: Starkes Sentiment, starke Lohnentwicklung!

Der deutsche ZEW-Sentiment-Index stieg per September von zuvor 71,5 auf 77,4 Zähler (Prognose 69,8) und markierte den höchsten Indexstand seit 2000. Der ZEW-Lageindex legte von zuvor -81,3 auf -66,2 Punkte zu (Prognose -72,0).

Der ZEW-Erwartungsindex für die Eurozone verzeichnete per September einen Anstieg von 64,0 auf 73,9 Zähler. Hier wurde der höchste Wert seit 2004 erreicht.

Die Löhne stiegen in der Eurozone per 2. Quartal im Jahresvergleich um 5,2% nach zuvor 3,9% (revidiert von 3,4%). Damit kam es zum höchsten Lohnwachstum seit 2010 (Beginn der uns zur Verfügung stehenden Datenreihe). Reallöhne legen weiter zu!

Die Devisenreserven der Eurozone stellten sich per Berichtsmonat August auf 915,08 nach zuvor 923,07 Mrd. Euro. Sie sind damit circa 50% höher als die Devisenreserven der 

USA: Grundsätzlich positive Tendenzen

Der New York Fed Manufacturing Index nahm per September unerwartet stark von zuvor 3,70 auf 17,0 Punkte zu (Prognose 6,00).

US-Importpreise legten im Monatsvergleich per August um 0,9% (Prognose 0,5%) nach zuvor 1,2% (revidiert von 0,7%) zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,4% nach zuvor -2,8% (revidiert von -3,3%). Exportpreise stiegen im Monatsvergleich um 0,5% (Prognose 0,4%) nach zuvor 0,9% (revidiert von 0,8%, keine Jahresvergleichsdaten).

Die US-Industrieproduktion legte per Berichtsmonat August im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 1,0%) nach zuvor 3,5% (revidiert von 3,0%) zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 7,73% nach zuvor -7,42% (revidiert von -,18%).

Die Kapazitätsauslastung stellte sich auf 71,4% (Prognose 71,4%) nach zuvor 71,1% (revidiert von 70,6%).

Japan: Tendenz in der Intensität des Außenhandels positiv

Die Exporte Japans sanken per Berichtsmonat August im Jahresvergleich um 14,8% (Prognose -16,1%) nach zuvor -19,2%, während Importe um 20,8% (Prognose -18,0%) nach zuvor -22,3% zurückgingen.

Russland: Erkennbare Besserung

Die Industrieproduktion fiel per August im Jahresvergleich um 7,2% nach zuvor -8,0%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1620 – 50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.  

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH


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