
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1611 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1526 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111,45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,4. EUR-CHF oszilliert bei 1,1317.
Die Krise in der Türkei hinterlässt mittlerweile deutliche Spuren in der wirtschaftlichen Entwicklung. Das türkische Bruttoinlandsprodukt fiel im Jahresvergleich von 7,4% im 1. Quartal auf 5,2% im 2. Quartal. Damit ist die Türkei immer noch eines der am schnellsten wachsenden Länder weltweit, gleichwohl zeigen die zugehörigen Daten eine stark fallende Tendenz auf. So ging das Wachstum des privaten Konsums von 9,3% auf 6,3% im Jahresvergleich zurück.
Ausgaben für Investitionen fielen von 7,9% auf 3,9%, das Industriewachstum fiel von 8,1% auf 4,3%. Stabilisierend wirkten die Staatsausgaben, die von 4,9% auf 7,2% anstiegen. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund eine Währungsabwertung zum US-Dollar im zweiten Quartal von 24% zu sehen. Seit dem zweiten Quartal beschleunigte sich die Abwertung bis zum heutigen Tag um weitere 31%.
Die weitere Abwertung ist damit auch ein Vorbote für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Insbesondere die durch die Abwertung ansteigende Auslandsverschuldung wird weiter Konkurse in der Privatwirtschaft verursachen und eine Rezession auslösen. Eine Rezession liegt vor, wenn bei deutlich rückläufiger Produktion in mindestens zwei aufeinander folgenden Quartalen der gesamtwirtschaftliche Auslastungsgrad deutlich unter das durchschnittliche langjährige Niveau fällt.
Schuldenbasierte Ausgabenprogramme federn zwar die Entwicklung ab und können bei einem Schuldenstand der Türkei von nur 28% Schulden zum BIP über einen längeren Zeitraum durchgehalten werden, lösen aber das eigentliche Problem nicht.
Dies liegt weiter in einer politisch beeinflussten Zentralbankpolitik und nicht an den Sanktionen der USA, wie von der türkischen Regierung behauptet. Diese stellen bisher einzig einen psychologischen Faktor dar. Der Türkei bleiben zwei Möglichkeiten: Fehler in der Zentralbankpolitik einzusehen und durch eine "normale" Rezession zu gehen. Sich die Fehler nicht einzugestehen und viel von dem zu zerstören, was in den letzten Jahrzenten aufgebaut wurde.
Wechselkursentwicklung der türkischen Lira zum US-Dollar
Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung.
Die britische Wirtschaft zeigt sich grade vor dem Hintergrund des Brexits von unterschiedlichen Seiten. Die Industrieproduktion im UK stieg im Juli um 0,1%. Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,2% gerechnet. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe war im Monatsvergleich sogar mit -0,2% rückläufig, erwartet wurden 0,2%. Der für die britische Wirtschaft wichtige Servicesektor konnte hingegen um 0,6% zulegen, grade weil die Einzelhandelsumsätze positiv überraschten.
So stieg auch das britische BIP um 0,6% und lag damit leicht über den Analystenschätzungen. An dieser Stelle liegt der Knackpunkt für die britische Wirtschaft in den Brexit-Verhandlungen. Sollte der Bankensektor vom europäischen Markt in wichtigen Teilen abgeschnitten werden, wird dies die heimischen Einkommen signifikant senken. In diesem Fall wird auch der Servicesektor nicht die Verluste aus dem Sekundärsektor (also u.a. Industrie und verarbeitendes Gewerbe) ausgleichen können.
Die britische Zentralbank wird meines Erachtens trotz der dunklen Wolken am Horizont zu Zinserhöhungen neigen.
Erst wenn auch der Servicesektor die Auswirkungen der politischen Irrfahrt des Brexit spürt, ist für die Bank of England eine vorsichtige Haltung angebracht. Das Stillhalten an der Zinsfront würde Theresia May de facto eine schlechte Verhandlungsposition von ihrer eigenen Zentralbank bescheinigen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1270 - 1.1300 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH
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