(DailyFX.de) – Der EUR/USD steht vor einer weiteren spannenden Handelswoche, für den Euro wird es ausgehend von der FED-Sitzung am 19.03. am Freitag mit den Inflationsdaten aus Deutschland, welche eventuell Spekulationen für die am 31.03. zu veröffentlichenden Euro-Kern-Inflationsdaten anfachen könnten, spannend.
Rekapitulieren wir zunächst nochmal, was uns FED-Chairwoman Yellen am Mittwoch „präsentierte“:
Yellen sagte, dass die ersten Zinserhöhungen „etwa 6 Monate“ nach Ende des laufenden Quantitative Easing erfolgen dürften. Infolgedessen zogen die Zinsen von US-Staatspapieren auf breiter Front signifikant an (besonders 3- und 5-jähriger USTs), der Euro verlor zum US-Dollar an Boden, fiel unter das 1,38er Level.
In diesem Zusammenhang spielen die Inflationsdaten aus Deutschland und der Euro-Zone zum Ende des Monats eine wesentliche Rolle, bestimmen sie doch wesentlich, inwiefern seitens Mario Draghi auf der Zinssitzung im April geldpolitische Stimuli ein Thema werden und die Inflationserwartungennoch fest verankert sind.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Tatsächlich scheinen nun wieder klassische Komponenten wie Zins-Ausblicke und -Differentiale ein Thema an den Devisenmärkten zu werden.
Sollten nun Spekulationen die Runde machen, ausgehend von welchen geldpolitische Stimuli seitens der EZB Anfang April wahrscheinlicher werden (bspw. durch unter der Erwartung liegende Einkaufsmanagerdaten am Montag oder durchwachsene ifo-Daten am Dienstag), so rückte im EUR/USD schnell der Bereich um übergeordnet untere Aufwärtstrendkanalbegrenzung in den Fokus, verlaufend ungefähr im Bereich um 1,3650 USD.
Ein Bruch ebnete den Weg in Richtung des aktuellen Jahrestiefs um 1,3470 USD.
Sollten diese Spekulationen nicht aufkeimen, sich der Euro weiter stabil präsentieren und auf der Kehrseite der US-Dollar Schwäche zeigen, der Rücklauf über das 10.620er Level im FXCM US Dollar Index ausbleiben und sich der Impuls von Mittwoch abend als heiße Luft herausstellen, so wäre eine langfristige Verteidigung der Aufwärtsstruktur im EUR/USD mit einer nochmaligen Attacke auf die 1,40er Region wohl nur eine Frage der Zeit (Anmerkung: das derzeit von mir favorisierte Szenario).
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Aus sentimenttechnischer Sicht kam der Rücksetzer für die EUR/USD-Bullen tatsächlich gerade recht. Die weiterhin auf historisch niedrigsten Ständen notierende Volatilität hat Rücksetzer unter charttechnisch relevante Kursniveaus infolge der Auflösung des Sentiment-Extrems vermieden, zeigt sich aber weiterhin Netto-Short, was als Kontra-Indikatorim EUR/USD weiter steigende Notierungen favorisiert.
Zudem: der Abbau des SSI-Extrems erfolgte unter fallendem Open Interest, einerseits ein Zeichen, dass die Retail-Trader auf nächste fundamentale Katalysatoren zu waren scheinen, andererseits aber auch ein Indiz für die Fragwürdigkeit der derzeitigen Korrektur.
EUR/USD – Speculative Sentiment Index
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de