Für den US-amerikanischen Streaming-Riese Netflix (NASDAQ:NFLX) waren die vergangenen Monate alles andere als von Erfolg gekrönt. Die Kundenzahlen gestalten sich weiter rückläufig, wurde man doch erst im August vom Konkurrenten Disney+ im Ranking der Gesamtnutzerzahlen auf den zweiten Platz verdrängt. Und auch die als so vielversprechend gestartete Gaming-Sparte läuft nicht so wie erwartet, so findet Netflix in der Videospiel-Branche bislang kaum Beachtung. Dies soll sich aber zeitnah ändern: Um dem neuen Geschäftszweig eine ordentliche Portion Rückenwind zu verleihen, hat Netflix nämlich nun einen namhaften strategischen Partner an Land gezogen: den Spielehersteller Ubisoft, bekannt unter anderem für seine äußerst erfolgreiche Assassin’s Creed-Reihe. Nach Informationen der beiden Unternehmen sollen in naher Zukunft drei Mobile Games entwickelt werden, die exklusiv den Netflix-Kunden vorbehalten sind – ohne Werbung oder In-App-Käufe. Hierbei soll es sich um Erweiterungen zu drei weltberühmten Ubisoft-Spielereihen handeln.
Netflix-exklusiv: Mobile Games zu drei Ubisoft-Kassenschlagern
Das mehrfach ausgezeichnete Ubisoft-Spiel Valiant Hearts: The Great War in einer überarbeiteten Version und versehen mit einer neuen Storyline soll Netflix-Abonnenten ab Januar 2023 zur Verfügung stehen. Später in diesem Jahr gesellt sich dann auch eine neue Version des Mobile Games The Mighty Quest for Epic Loot dazu, welches sich zuletzt ebenfalls großer Beliebtheit erfreute. Das Highlight schlechthin dürfte aber dann aber erst im Anschluss folgen: So bringt die neu gegründete Gaming-Allianz nicht nur eine Mobile-Version des Klassikers Assassin’s Creed auf den Markt, es wurde darüber hinaus auch eine realverfilmte Serie zum Gaming-Besteller angekündigt. Mike Verdu, seines Zeichens Vizepräsident der Netflix-Gaming-Abteilung, zeigt sich äußerst zufrieden: „Wir sind von der Zusammenarbeit mit Ubisoft (EPA:UBIP) begeistert. Durch diese Partnerschaft erhalten unsere Mitglieder exklusiven Zugang zu einigen der attraktivsten Spiele-Franchises, die wir im Rahmen des weiteren Ausbaus unserer Auswahl an großartigen Mobile Games für unsere Mitglieder weltweit hinzufügen“. Jean-Michel Detoc, Chef der Ubisoft-Mobile-Sparte, führt aus: „Wir sind immer bemüht, grandiose Erlebnisse für alle Plattformen zu entwickeln, und freuen uns daher, mit einem so innovativen und kreativen Partner wie Netflix zusammenzuarbeiten“. Die eingegangene Partnerschaft biete Netflix-Kunden eine großartige Gelegenheit, „auch über Mobilgeräte tiefer in unsere Welten einzutauchen“.
Der französische Videospielentwickler Ubisoft zeichnet sich übrigens nicht nur für zahlreiche Gaming-Kassenschlager verantwortlich, mit Ubisoft Connect hat das Unternehmen zudem ein digitales Ökosystem erschaffen, welches Usern das Nutzen von bestimmten Diensten ermöglicht, um unter anderem das individuelle Spielerlebnis zu optimieren, etwaige „Belohnungen“ zu erhalten oder plattformübergreifend mit Freunden und anderen Gamern zu interagieren. Darüber hinaus hat das Unternehmen mit Firmensitz im französischen Montreuil mit Ubisoft+ einen Abonnentendienst auf den Weg gebracht, welcher Usern die Möglichkeit eröffnet, auf einen stetig wachsenden Katalog von mehr als 100 Ubisoft-Spielen inklusive Erweiterungen zuzugreifen.
Tencent (HK:0700) baut Anteile an Ubisoft weiter aus
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Ubisoft einen Umsatz von rund $2.13 Milliarden. Im Ranking der weltweit umsatzstärksten Videospielhersteller rangiert man somit auf dem elften Platz. Die ersten fünf Plätze gehen hierbei in umgekehrter Reihenfolge an Nintendo (TYO:7974), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL), Sony (TYO:6758) sowie den Branchenprimus Tencent. Und dieser hat seine bereits vor vier Jahren erworbenen Anteile an Ubisoft – bislang zirka 4.5% – nach langem hin und her nun massiv ausgebaut – wenn auch in einer recht komplexen Art und Weise. So hat Tencent für $300 Millionen 49.9% der Anteile am Unternehmen Guillemot Brothers Limited gekauft, welches wiederum direkt an Ubisoft beteiligt ist. Auf diesem Wege sicherte sich Tencent in etwa 11.3% der Ubisoft-Anteile. Da darüber hinaus aktuell auch eine Kapitalerhöhung von rund $100 Millionen im Raum steht, könnten sich die Anteile sogar noch auf 16.8% erhöhen. Im Rahmen des Deals behält Ubisoft auch weiterhin die volle Kontrolle über das eigene Unternehmen, Tencent erhält weder ein Vetorecht noch einen Platz im Ubisoft-Aufsichtsrat.
Tencent ist übrigens ein absoluter Big Player im Hongkonger Aktienindex Hang Seng, der nicht nur zu den wichtigsten Indizes überhaupt zählt, sondern seit vergangener Woche auch von uns auf täglicher Basis für unsere Abonnenten analysiert wird. Und selbstverständlich zählt das Netflix-Wertpapier auch zu unserem TECH33-Aktienpaket. Wie zuletzt erst in einem unserer Youtube-Videos geschildert, rechnen wir bei der Aktie imminent mit einem weiteren deutlichen Abverkauf, welcher den aktuellen Kurs nochmals in etwa halbieren sollte.
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