GBP-Händler bereiten sich auf Volatiliät vor

Veröffentlicht am 12.05.2016, 14:24
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Wie wird BoE mit dem "Brexit" umgehen? (von Peter Rosenstreich)

Die GBP-Händler werden sich heute sehr intensiv auf die Zinsentscheidung der BoE, das Protokoll zur MPC-Sitzung, die BoE-Pressekonferenz und den Inflationsbericht konzentrieren. Wir gehen davon aus, dass der Leitzins und die Anleihenkäufe nach einer einstimmigen Abstimmung von 9:0 nicht geändert werden. Was den Ton des Protokolls angeht, erwarten wir, dass dieser zurückhaltend bleiben wird und dass es vor dem EU-Referendum keine wichtigen Änderungen geben wird. Auf der Pressekonferenz werden die Fragen darauf gerichtet sein, welche Meinung die BoE zum "Brexit" hat. Carney wird sicherlich darauf vorbereitet sein und vorsichtig und sehr neutral und unvoreingenommen antworten. Dieses Minenfeld sollte etwas Volatilität beim GBP auslösen, die jedoch nicht anhalten sollte, es sei denn Carney zeigt sich hart.

Im Fokus des Inflationsberichts wird das Ausmaß der BoE-Anpassungen für die Prognosen und die Notfallpläne nach der Abstimmung zum "Brexit" stehen. Wir gehen davon aus, dass das Ereignis nur begrenzt erwähnt werden wird, da die Bank versucht sein wird, neutral zu erscheinen. Aber es wird für Carney von der BoE schwierig werden, unbefangen zu sein, da er in früheren Ansichten schon der Meinung war, dass der "Brexit" für das Vereinigte Königreich ein massives wirtschaftliches Risiko bedeutet. Aktuell sind die Prognosen der BoE zu der Abstimmung neutral und preisen kein Szenario ein. Aber unabhängig davon, wie das Ergebnis auch sein wird, erwarten wir eine extreme Reaktion der Wirtschaft, die dazu führen sollte, dass die aktuellen BoE-Prognosen veraltet sein werden. Aufgrund des binären Aspekts der Abstimmung ist es unwahrscheinlich, dass das symmetrische Risiko der BoE zu den Wachstums- und Inflationsprognosen große Erkenntnisse bringen wird. Neben der politisch korrekten BoE ist man allgemein der Ansicht, dass der Brexit zu einem deutlichen Wachstumsschock für die Wirtschaft im Vereinigten Königreich führen wird, was in den aktuellen Prognosen nicht berücksichtigt ist. Um hier unparteiisch zu scheinen, gibt es Gerüchte, dass die BoE zwei Prognosen anbieten wird (die Prognosen zum "Verbleib" und zum "Ausscheiden"), um mit dem Ereignis umgehen zu können. Der falsche Ausbruch des GBP/USD über 1,4700 in Richtung des Widerstands beim Angebotsbereich von 1,4800 zeigte eine Umkehr bei des bullischen Momentums. Wir gehen von einer bärischen Korrektur auf 1,4298 aus. Der EUR/GPB konsoliderte um 0,7900, aber der bullische Trend bietet die Chance auf eine Ausweitung auf 0,8000.

Russland: Steigendes Gold nimmt etwas Druck vom Rubel (von Yann Quelenn)

Der Rubel notiert nun auf dem höchsten Stand gegenüber dem Dollar (weniger als 65 Rubel für einen Dollar). Die Erholung bei den Rohstoffpreisen hat dem östlichen Land etwas Erholung gebracht, sodass die Einkommen kurzfristig sicherlich steigen sollten. Die jüngste Erholung, die die Inflation verlangsamt - aktuell bei 7,2% im Jahresvergleich - stärkt auch die Binnenwährung gegenüber dem Dollar. Dies ist positiv, da die meisten russischen Ölexporte auf USD lauten. Aufgrund möglicher weiterer Turbulenzen am Ölmarkt oder gar einer Zinserhöhung der Fed sollten wir jedoch vorsichtig bleiben, da diese Ereignisse Russland erneut einer starken Abwertung aussetzen und den Aufwärtsdruck für die Inflation erneut erhöhen werden.

Es ist eines der politischen Hauptziele Russlands, den USD als internationale Handelswährung zu verdrängen, da die Währung die Preisstabilität des Landes bedroht. Folglich hat die Präsidentin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, bereits klar gemacht, dass es eines ihrer Hauptziele ist, die Gold- und Devisenreserven auf 500 Mrd. USD zu erhöhen. Aktuell belaufen sich die Bestände auf 390,1 Mrd. USD, doch wenn die Goldpreise nun steigen sollten, haben wir keinen Zweifel, dass das Ziel von 500 Mrd. USD bis Mitte 2017 erreicht werden kann. Der Anstieg beim Gold hilft der Zentralbank definitiv, etwas Druck vom Rubel zu nehmen. Wir sind weiter bärisch zum USD/RUB und 64 ist unser kurzfristiges Ziel.

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EURUSD Der EUR/USD handelt ohne größere Volatilität und ist etwas höher gestiegen. Eine stärkere Unterstützung liegt bei 1,1217 (Tief vom 24. 4. 2016). Ein Stundenwiderstand befindet sich bei 1,1479 (Hoch vom 6. 5. 2016) und ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,1616 (Hoch vom 12. 4. 2016). Erwarten Sie weitere Schwäche. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1746 hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) Die derzeitige technische Aufwertung spricht für einen allmählichen Anstieg.

GBPUSD Der GBP/USD prallt weiterhin von der Unterstützung ab, die durch die untere Grenze des Aufwärtstrendkanals bestimmt ist. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,4300 (Tief vom 21. 4. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,4543 (Hoch vom 6. 5. 2016). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,4770 (Hoch 03//2016). Ein Bruch des Aufwärtstrendkanals ist nötig, um weiteren Verkaufsdruck auszulösen. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der USD/JPY befindet sich nach der jüngsten Konsolidierung wieder in einer bullischen Bewegung. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 109,38 (Hoch vom 10. 5. 2016) und ein starker Widerstand findet sich bei 111,88 (Hoch vom 28. 4. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 106,25 (Tief vom 4. 5. 2016). Erwarten Sie weiteren Kaufdruck. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist im Visier. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).

USDCHF Der USD/CHF handelt ohne starkes Momentum. Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,9797 (Hoch vom 22. 4. 2016), doch ein Bruch der Stundenunterstützung bei 0,9652 (Tief vom 6. 5. 2015) würde auf einen sich verstärkenden Verkaufsdruck hinweisen. Das mittelfristige Momentum ist bärisch. Gehen Sie von einer weiteren Konsolidierung aus. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.

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