Geldpolitische Spekulationen treiben Silber an

Veröffentlicht am 13.05.2014, 10:10

Der Silberpreis befindet sich seit vielen Monaten auf dem Rückzug. Nach der zwischenzeitlichen Erholungsbewegung im Februar ist das Edelmetall in den vergangenen Wochen wieder in Richtung des Jahrestiefs gefallen. Doch es bleibt noch etwas Hoffnung für die Silber-Anhänger: Auf dem aktuellen Kursniveau befindet sich eine mächtige Unterstützungszone.

Greift die EZB zu weiteren Maßnahmen?

Silber notiert aktuell bei 19,41 Dollar je Feinunze. Damit notiert das Edelmetall in der Nähe des bisherigen Jahrestiefs von 18,74 Dollar. Keine Frage, das 2011er-Hoch bei 49,83 Dollar ist in weite Ferne gerückt.

Der heutige Anstieg des Silberpreises ist auf die Äußerungen des EZB-Ratsmitglieds Nowotny zurückzuführen. Dieser sagte, dass eine weitere Zinssenkung im Euro-Raum eventuell nicht ausreiche, um die schleppende Konjunktur wieder in Gang zu bekommen bzw. um die deflationäre Tendenz zu beenden. Die Marktteilnehmer interpretierten die Aussagen Nowotnys in die Richtung, dass zusätzlich zu einer möglicherweise im Juni anstehenden Zinssenkung noch weitere EZB-Maßnahmen ergriffen werden könnten. Seit einigen Jahren kämpft die Europäische Zentralbank mit zahlreichen Mitteln gegen die Wirtschaftsflaute Europas.

Angespannte Lage in der Ukraine stützt Silber

Neben den geldpolitischen Faktoren stützt auch der anhaltende Ukraine-Konflikt die Edelmetalle. Nach dem am Wochenende erfolgten Referendum in der Ostukraine, wonach sich angeblich eine große Mehrheit der Bevölkerung für eine russlandnahe Autonomie ausgesprochen hat, verschärft sich die dortige Lage erneut. In Brüssel haben die EU-Außenminister heute bereits weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen (allerdings keine Wirtschaftssanktionen). Die Angst vor einer Eskalation der Auseinandersetzungen treibt die Krisenmetalle Gold und Silber tendenziell nach oben.

Charttechnik: Wichtige Unterstützung beachten

In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung von Silber seit Anfang 2014 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):

Silber-Chart

Mittel- bis langfristig gesehen notiert Silber in einem intakten Abwärtstrend – fallende Kurse sind demnach wahrscheinlich. Kurzfristig gesehen besteht jedoch etwas Potenzial nach oben. Denn das glänzende Metall ist vor kurzem wieder im Bereich der mächtigen Unterstützung bei rund 19 Dollar angekommen. Die maßgebende Unterstützungszone, die seit vielen Monaten für Stabilität sorgt, dürfte auch dieses Mal erneut für steigende Kurse gut sein (zumindest kurzfristig).

Aus charttechnischer Sicht besteht auf dem Weg nach oben ein kleiner Widerstand bei 19,80 Dollar. Der erste richtige Widerstand verläuft bei 20,50 Dollar (siehe Abbildung oben). Hier dürfte Silber starke Probleme bekommen bzw. wieder nach Süden drehen. Spätestens die mittelfristige Abwärtstrendlinie, die aktuell bei 20,81 Dollar verläuft, wird für reichlich Verkaufsdruck sorgen.

Bernd Raschkowski
Stockstreet GmbH

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