Die geopolitischen Spannungen zwischen der Ukraine und Russland haben es am Montag in die Schlagzeilen geschafft. Die Risikostimmung an den FX-Märkten wird schlechter, die Währungen der Schwellenmärkte sind allgemein schwächer. Der EUR gibt die Gewinne vom Freitag teilweise ab, die Abgänge aus den Schwellenmärkten führen jedoch dazu, dass die Nachfrage nach dem EUR zunimmt. Die Russische Zentralbank hat den Leitzins in ihrer Sondersitzung vom Montag von 5,5% auf 7,0% erhöht. Der Rubel hat somit sein Allzeithoch von 36,9029 in Moskau erreicht. Die Händler sollten sich eines erhöhten Ereignisrisikos bewusst sein.
Die Russische Zentralbank greift mit Erhöhung um 150 bps ein
Die Russische Zentralbank hat den Leitzins während ihrer Sondersitzung am Montag vorübergehend von 5,5% auf 7,0% erhöht. Aufgrund der hohen Volatilität wegen den ukrainische/russischen Spannungen, möchte die russische Zentralbank die Inflationsrisiken drosseln und die finanzielle Stabilität fördern. Nebenbei bemerkt sind wir nicht sicher, ob der Anstieg um 150 bps ausreichen wird, um das Konfliktrisiko in der Ukraine abzudecken. Die CBR wird auf jeden Fall ihre reguläre Sitzung am 14. März abhalten. Während wir im Übrigen keine weiteren Maßnahmen erwarten, wird die Entscheidung natürlich von den Entwicklungen in der Ukraine abhängen.
USD/RUB ist an diesem Montag bei der Eröffnung auf das Allzeithoch von 36,9029 angestiegen. Die Situation in der Ukraine sollte den Verkaufsdruck für den RUB stark halten. Am 25. Februar zeigen die CFTC-Daten, dass die spekulativen Short-Positionen im RUB Rekordhochs erzielt haben (Daten vom 27. Februar 2009); wir sehen abhängig von der politischen Situation Spielraum für eine weitere Abwertung des RUB. Die Spannungen in der Ukraine haben sich bereits auf die Währungen der Schwellenländer ausgewirkt, die im roten Bereich in die Woche gestartet sind. Der Polnische Zloty (-1,11%), der Ungarische Forint (-1,15%), die Türkische Lira (-0,64%) waren zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters im Vergleich zum USD die größten Verlierer. Deutliche diplomatische Bemühungen scheinen die einzige Möglichkeit zu sein, die Spannungen zu senken und die Stimmung zu normalisieren. Für den Moment verdammen die G7-Länder Russland für die Verletzung der Souveränitätsrechte der Ukraine und alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel in Sochi wurden ausgesetzt.
Euro schreibt aufgrund der politischen Spannungen in der Ukraine Gewinne ab
Die EUR-Händler sind am heutigen Montag skeptisch, da die Krise in der Ukraine weiter eskaliert. Die Sorgen um die geopolitischen Spannungen zwischen der Ukraine und Russland begrenzen den Kurs des EUR/USD nach oben; das Paar war nach den Schätzungen zur Kerninflation vom Freitag, die besser als erwartet ausfielen, auf 1,3824. Die EZB wird sich am 6. März(Do) zu ihrer Politik äußern und man geht davon aus, dass sie sich zurückhaltend zeigen wird. Über mehrere Wochen hinweg haben wir gesehen, wie die Mitarbeiter der EZB eine expansive Geldpolitik angedeutet haben, um gegen den disinflationären Druck vorzugehen. Die Verbesserung des VPI vom Freitag und die PMI-Werte von heute bieten jedoch für den EZB-Präsidenten Draghi Spielraum, am Donnerstag keine Maßnahmen zu ergreifen.
Technisch hat die Rallye vom Freitag den bullischen Schwung bei den EUR-Paaren verbessert. EUR/USD hat vor dem Hintergrund der Erwartungen an eine zurückhaltendere EZB sein 2-Monatshoch vom 1,3824 erreicht, konnte es jedoch am heutigen Montag nicht über 1,3800 schaffen. Die Angebote liegen in der Region von 1,38800/23, Stopps zeigen sich über 1,3825. Andererseits verbleibt die wichtige Unterstützung im Bereich von 1,3655/65 (Fibonacci 38,2% auf die Rallye vom Nov-Dez). Die Abflüsse aus den Schwellenländern sollten die Nachfrage nach dem EUR fördern und einen aggressiven Ausverkauf der wichtigen EUR-Paare begrenzen.
EUR/GBP erfährt weiter eine Nachfrage über 0,82000, die Tendenz ist leicht positiv. Die Optionsangebote werden für die nächste Woche bei 0,82000 platziert, ein Bruch unter diesem Niveau sollte das Niveau bei 0,82000 zu einem Widerstand machen. Positiv ist, dass die gleitenden 21- und 50-Tagesdurchschnitte (0,82508 & 0,82706) den Aufwärtsdruck absorbieren sollten.
EUR/JPY konnte die Angebote bei dem gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (aktuell bei 140,98) mit der Rallye vom Freitag nicht überwinden. Die breite JPY-Stärke belastet den bullischen Schwung, ein Schluss über dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (139,59) sollte den Verkaufsdruck in den nächsten Tagen erhöhen, vor allem aufgrund der risikoaversen Stimmung, die die Geldflüsse in Richtung JPY richtet.
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EURUSD EUR/USD stieg am Freitag stark an. Die Kurse fordern nun den wichtigen Widerstandsbereich zwischen 1,3832 (Höchstwert vom 25.10.2013, beachten Sie außerdem die langfristig fallende Trendlinie) und 1,3893. Stündliche Unterstützung liegt bei 1,3737 (Höchstwert vom 27.02.2014) und 1,3694 (Tiefstwert vom 28.02.2014). Langfristig favorisieren wir eine breiten, horizontalen Kursbereich zwischen 1,3296 (Tiefstwert vom 07.11.2013) und 1,3893 (Höchstwert vom 27.12.2013). Beobachten Sie jedoch die potenzielle Formation eines steigenden Dreiecks. Ein weiterer starker Widerstand liegt bei 1,4247 (Höchstwert vom 27.10.2011).
GBPUSD GBP/USD steigt weiter in Richtung seines vorhergehenden Höchstwertes von 1,6823 an (Höchstwert vom 17.02.2014). Stündliche Unterstützung liegt bei 1,6677 (Tiefstwert vom 28.02.2014) und 1,6617 (Tiefstwert vom 27.02.2014). Langfristig favorisiert die technische Struktur eine positivere Einstellung soweit die Unterstützung bei 1,6220 bestehen bleibt (Tiefstwert vom 17.12.2013). Der ausschlaggebende Bruch der Widerstandsebene bei 1,6668 ebnet den Weg für eine Bewegung in Richtung des wichtigen Widerstandes von 1,7043 (Höchstwert vom 05.08.2009). Eine nachhaltige Bewegung darüber hinaus ist jedoch in den nächsten Wochen unwahrscheinlich.
USDJPY USD/JPY hat seine Unterstützung bei 101,39 durchbrochen und den Weg für einen Test der wichtigen Unterstützungsmarke von 100,76 frei gemacht. Eine anfängliche Unterstützung kann bei 101,25 gefunden werden. Stündlicher Widerstand liegt nun bei 101,87 (Intraday-Höchstwert) und 102,29 (Höchstwert vom 28.02.2014). Langfristig wird eine positivere Einstellung favorisiert, solange die wichtige Unterstützungsebene, die aus dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (ca. 100,21) hervorgeht und 99,79 (sehen Sie auch die steigenden Trendlinie ab dem 93,79-Tiefstwert (13.06.2013)) hält. Eine wichtige Widerstandsmarke liegt bei 110,66 (Höchstwert vom 15.08.2008).
USDCHF USD/CHF hat seine Unterstützung bei 0,8860 (Höchstwert vom 30.12.2013) durchbrochen und fordert nun seine wichtige Unterstützungsebene zwischen 0,8833 und 0,8800 heraus. Ein stündlicher Widerstand liegt bei 0,8872 (Tiefstwert vom 27.02.2014). Ein Bruch der Widerstandsmarke bei 0,8930 (Höchstwert vom 26.02.2014, beachten Sie außerdem die fallende Trendlinie) wird benötigt, um den aktuellen, negativen Trend zu negieren. Langfristig gesehen, wird die aktuelle Struktur seit 0,9972 (24.07.2012) als eine große Korrekturphase angesehen, die sie womöglich ihrem Ende naht. Die Unterstützungsebene, die durch die Werte 0,8931 (Tiefstwert vom 24.02.2012) und 0,8833 definiert wird, favorisiert eine potenziell mittelfristige Basisformation. Ein entschiedener Ausbruch aus dieser Zone würde jedoch den Weg für einen zukünftigen Abfall in Richtung der nächsten wichtigen Unterstützungsebene bei 0,8568 (Tiefstwert vom 27.10.2011) freimachen.