Freilich ist die Zukunft noch ungewiss, so dass alle Prognosen mit Vorsicht zu genießen sind. Beginnen wir mit etwas, was wir wissen: Wir sind dem Höhepunkt näher als beim letzten Update (5. Mai) dieses periodischen Profils der rollierenden 1-Jahres-Renditen für die wichtigsten Anlageklassen. Doch das Geheimnis ist, wie immer, das genaue Datum des bevorstehenden Höhepunkts.
In den Ökonomen-Kreisen wächst die Zuversicht, dass die Fed bei ihrer FOMC-Sitzung am 26. Juli ihre Zinssätze ein letztes Mal erhöhen wird. Alle 106 befragten Wirtschaftsexperten sind sich einig: Die Zentralbank wird den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 % anheben, so berichtet Reuters. Die Mehrheit prognostiziert, dass diese erwartete Zinserhöhung die letzte im aktuellen Straffungszyklus sein wird.
Und auch die von CME veröffentlichten Daten zu den Fed-Funds-Futures lassen eine finale Zinserhöhung im Juli erwarten. Eine weitere bemerkenswerte Entwicklung ist der erneute Rückgang der durchschnittlichen Rendite globaler Risikoanlagen, basierend auf einer Reihe von ETFs. Das heutige Update zeigt einen Rückgang der 12-Monats-Rendite für die wichtigsten Anlageklassen auf 3,76 % - bereits der dritte Rückgang in Folge bei dieser Reihe.
Doch es gibt immer noch ein Segment, das hervorsticht: inflationsindexierte Staatsanleihen außerhalb der USA, repräsentiert durch den International Government Inflation-Protected Bond ETF (NYSE:WIP)). Mit einer Rendite von derzeit 8,48 %, mag sie zwar um 60 Basispunkte niedriger sein als im Mai-Update, aber dennoch eine beeindruckende Auszahlung - mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt der oben aufgeführten ETFs.
Interessanterweise entspricht die durchschnittliche Umlaufrendite von 3,76 % für die oben genannten Risikoaktiva fast der aktuellen Rendite einer 10-jährigen Treasury-Anleihe, die bei 3,75 % rentiert (Daten von Treasury.gov).
Das Fazit ist klar: Die Märkte bieten nach wie vor eine Vielzahl von Möglichkeiten für Investoren, die nach Rendite suchen. Doch sollten wir nie das damit einhergehende Risiko aus den Augen verlieren. Im Gegensatz zu den Renditen von Staatsanleihen sind die rollierenden Ausschüttungsrenditen für Aktien und andere Risikoanlagen niemals garantiert. Sinkende Aktienkurse könnten die satten Auszahlungen von Aktien-, Anleihen- oder Immobilienfonds zunichte machen.
CapitalSpectator.com prognostiziert indes, dass der Höhepunkt der durchschnittlichen Rendite bei globalen Risikoanlagen erreicht wurde. Doch das Hauptrisiko für diese Aussichten liegt in der Möglichkeit, dass die nachlassende Inflation sich als hartnäckiger erweist als erwartet oder dass sie in den kommenden Monaten vielleicht wieder ansteigt. Das Risiko ist zwar derzeit gering, aber keinesfalls gleich Null - ein weiterer Faktor, der die Zukunft in ihrer ungewissen Pracht zeigt.