Von Robert Zach
Der Goldpreis hat seit dem Erreichen des Jahreshochs Anfang September mehr als 100 Dollar an Wert eingebüßt. Probleme hatten dem gelben Metall vor allem steigende US-Anleiherenditen, der stärkere US Dollar und die höhere Risikobereitschaft der internationalen Finanzmärkte bereitet. Zuletzt hatte er sich aber auf tieferem Niveau stabilisiert und zeigt damit einen potenziellen Doppelboden an.
Dafür halten müsste jedoch eine wichtige Chartunterstützung bestehend aus dem 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses von Dezember 2016 bis September 2017 und ein Cluster aus unterschiedlichen Durchschnittslinien abgeleitet aus dem Wochenchart zwischen 1.265 und 1.260 Dollar.
Die Voraussetzung für weitere Erholungsgewinne, falls sich der Goldpreis oberhalb der Chartunterstützung halten kann, ist ein Sprung über die steil verlaufende Abwärtstrendlinie bei rund 1.280 Dollar. Im Erfolgsfall kann das Edelmetall dann rasch in Richtung des Horizontalwiderstands bestehend aus mehreren Hochpunkten bei 1.296 Dollar ansteigen. Danach versperrt der Widerstandsbereich bei 1.308/1.314 Dollar den Weg gen Norden. Hier liegen das 50% Fibonacci-Niveau der jüngsten Kurskorrektur und das Hoch vom 26. September. Mit tiefgreifenderen Erholungen ist erst darüber zu rechnen.
Die technischen Indikatoren geben derzeit keine klare Richtung vor. So tendiert der MACD flach unterhalb seiner Signallinie, während sich beim RSI ebenfalls ein potenzieller Doppelboden abzeichnet.
Problematisch wäre hingegen ein Fall unter die Kombination aus der 200-Tage-Linie bei 1.260 Dollar und der unteren Begrenzungslinie des eingezeichneten Aufwärtstrendkanals bei 1.245 Dollar. Denn dann wäre der Weg in Richtung des 61,8% Fibonacci-Retracements bei 1.212 Dollar und en Tiefpunkten vom März und Juli bei 1.200 Dollar geöffnet.
Insgesamt ist das Chartbild neutral zu bewerten. Voraussetzung für einen Bewegungsimpuls in die ein oder andere Richtung ist entweder ein Sprung über 1.280 Dollar oder ein Rückgang unter 1.260 Dollar.