(DailyFX.de) Die Inflation in Deutschland wies auch im März laut vorläufigen Werten einen weiteren Rückschritt auf 1% (Veränderung zum Vorjahr) auf. Aus dem Gesichtspunkt „Inflationsschutz“ wird Gold auch bei einem Blick auf den folgenden Chart keine Punkte sammeln, denn gedrosselte Preissteigerungen zeigen sich auch übergeordnet in wichtigen Wirtschaftsräumen. War Gold als sicherer Hafen vor wenigen Tagen im Zuge der Krim Krise und der geopolitischen Risiken noch gefragt, so kühlt sich die Berichterstattung um die Krim zunehmend ab und verliert den drohenden Charakter.
Während der Kurs rund 100 USD vom Jahreshoch vom Märzhoch bereits fiel, schloss der Kurs in diesem Jahr erst 3 Wochen im Minus (inklusive dieser Woche). Unterhalb der 1.400er USD Marke und damit nahe des Oktoberhochs aus 2013 geriet Gold verstärkt unter Druck. Auch die runde 1.300 Marke bot keine nachhaltige Unterstützung.
Ein Blick auf den Wochenchart erinnert an den „leidvollen“ Verlauf des Kurses in 2013. Erst ein Überwinden der 1.400er Region würde ein deutliches Signal senden und suggerieren, der übergeordnete Abwärtstrend könnte ein Ende finden.
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Bisher zeigte sich Gold in 2014 solide, Großpekulanten erhöhten raschen Tempos ihre Position im Edelmetall und noch befindet sich der Kurs über 80 USD über der Jahreseröffnung. Doch hinzu zur abkühlenden „Risk Off“ Stimmung stieß als belastender Faktor die Geldpolitik der Fed. Die neue Fed Chefin, Janet Yellen, konkretisierte in einer Form, die nicht erwartet werden konnte, wann die Fed voraussichtlich den Leitzins anheben wird. Bereits 6 Monate nach dem Auslaufen der quantitativen Maßnahmen, was kurz vor Ende des Jahres eintreten sollte, könnte die Notenbank diesen restriktiven Schritt somit in Q2 2015 wählen. Zudem zeigte sich die Fed zuversichtlich in Bezug auf die US-Konjunktur und den seit Anfang des Jahres gedrosselten US-Wirtschaftskennzahlen. Gerade in dieser Zuversicht der Notenbanker rührt die Chance für Gold, denn enttäuschende US-Kennzahlen könnten die US-Währungshüter langsameren Tempos von der expansiven Geldpolitik zurücktreten lassen.
Seit Jahresbeginn zeigte sich in der Tat eine gedrosselte Wirtschaftserholung in der USA, sollte die Ursache nicht wie von der Fed thematisiert die Kältewelle der Vormonate sein und viel eher tiefergründige Faktoren zum Slowdown führten, könnten anstehende US-Kennzahlen weiterhin schwächeln. Gerade in Bezug auf die kommenden Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten ist das eine bedeutende Fragestellung, denn gerade dem US-Arbeitsmarkt schenkt die Fed eine große Beachtung.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de