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Goldpreis und die Fed-Entscheidung: Wenn eine Woche zu lange ist

Veröffentlicht am 23.07.2019, 10:01
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Eine Woche scheint an den Märkten manchmal zu lang zu dauern. Und wenige werden dem jetzt so enthusiastisch zustimmen, wie diejenigen, die auf Gold gewettet haben.

Goldbullen warten gespannt auf die erste US-Zinssenkung in über einem Jahrzehnt seit der globalen Finanzkrise. Aber sie müssen sich mindestens noch eine weitere Woche gedulden, bevor sie wissen, ob die Federal Reserve ihnen ihren Wunsch gewähren wird. Was die Warterei noch nervenaufreibender macht, ist das Moratorium der Fed zu jeglichen zinsrelevanten Informationen zwischen jetzt und dem 31. Juli, wenn sie zur Geldpolitik entscheiden wird.

Rund eine Woche vor der monatlichen Justierung der Geldpolitik meiden die Fed-Mitglieder öffentliche Reden und Interviews, die die Marktspekulationen über ihre Absichten weiter anheizen können. Das lässt die Investoren ohne neue Vorgaben der Zentralbanker zum Ausblick auf Zinssätze oder anderen Stimulus. Und die Fed schweigt sich nicht allein aus, auch die Europäische Zentralbank, die ihre eigene geldpolitische Entscheidung—und möglicherweise eine Zinssenkung—am 25. Juli bekanntgeben wird.

Fed, EZB ‘Blackout’ erhöht Spannung für Gold-Bullen

Nachdem sie wochenlang Hinweise fallen lassen hatten, wohin die Zinsen gehen könnten, haben sich die zwei wichtigsten Zentralbanken der Welt plötzlich abgemeldet. Der “Informationsblackout”, der Goldinvestoren, die sich über den vergangenen Monat hin in den Markt gestürzt hatten—auf Andeutungen bevorstehender Zinssenkungen—allein, ihre Positionierung herauszufinden, bis die Würfel eben gefallen sind.

Die gute Nachricht für solche Goldanleger ist, dass sie vielleicht nicht eine ganze Woche auf glühenden Kohlen sitzen müssen, um zu erkennen, was die Fed vorhat. Eine US-Zinssenkung ist beinahe sicher, sollte die EZB ihrerseits am Donnerstag die Zinssätze senken. Der Markt begann in der letzten Woche eine Verringerung um 10 Basispunkte zu über 50% einzupreisen. Kleinere Zentralbanken wie die Südkoreas und Südafrikas haben schon in der letzten Woche ihre Zinsen gesenkt.

Die meisten Händler von Zinsfutures rechnen mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte wenn die Fed am 31. Juli ihre Entscheidung trifft. Das würde den US-Leitzins, die Federal Funds Rate, auf 2% fallen lassen, von 2,25%. Eine weitere Reduktion um 25 Basispunkte ist für die Fed-Sitzung im September eingepreist.

Gold technisch ein ‘Kauf’; kurzfristige Prognosen zwischen 1.500 und 1.385 USD

Gold Monthly Chart - Powered by TradingView

Goldbullen wetten, dass der Markt über das jüngste Sechsjahreshoch von 1.500 USD die Feinunze hinausschießen wird, sollte die Fed die angedeuteten Zinssenkungen durchziehen. In den vergangenen zwei Wochen hat Fed-Chef Jay Powell klar seine Präferenz für eine sofortige Lockerung zur Anregung des Wachstums und zur Abwehr jeglicher Schwäche der Wirtschaftstätigkeit ausgedrückt, um das seit fast einem Jahrzehnt ohne Unterbrechung währende Wirtschaftswachstum am Laufen zu halten.

Investing.coms technischer Tagesausblick gibt für Gold eine Kaufempfehlung und sieht kurzfristig Widerstand bei 1.436,05 USD. Im Handel am asiatischen Dienstagnachmittag wurden Spotgold, das den Handel mit realem Gold reflektiert und US-Goldfutures zum August zu knapp unter 1.418 USD gehandelt.

Nicht alle in der Fed sind allerdings für eine Zinssenkung. Nur kurz vor Beginn der Stillhalteperiode der Zentralbank sagte der Boston Fed Präsident Eric Rosengren am Freitag nachdem die Börse geschlossen hatte, dass er keinen Grund für die weithin erwartete Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt auf der anstehenden Sitzung sehe.

Rosengren verwies mit Nachdruck darauf, dass die US-Konjunktur in einer weitaus solideren Verfassung als die in der Eurozone oder Japan ist, wo ebenfalls erwartet wird, dass die Zentralbanken die Geldhähne aufdrehen werden.

“Ich will die Geldpolitik nicht lockern, wenn die Wirtschaft auch ohne eine Lockerung rund läuft,” sagte er in einem Interview mit CNBC.

Stephen Innes, geschäftsführender Partner bei Vanguard Markets in Bangkok, warnte, dass die Reaktion am Goldmarkt “asymmetrisch zur Botschaft der Fed nach der Zinssenkung im Juli sein wird”.

Innes wörtlich:

“Vorsicht bleibt in dieser Woche geboten, da die spekulative Länge (der Longs) sich substanziell über 1.400 USD geschoben hat und die Nachrichtenlage definitiv eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juli signalisiert, sodass wahrscheinlich alles vom Richtungsausblick abhängen wird, den Bankchef Powell auf seiner Pressekonferenz nach der Sitzung abgeben wird.”
“Sollten wir eine unwahrscheinliche Zinssenkung um 50 Basispunkte bekommen, dann könnte Gold schnell auf 1.485 USD steigen. Sollte aber Powells Statement nicht den Ausblick auf noch niedrigere Zinsen liefern, den die Märkte erwarten, dann könnte Gold unter 1.400 USD sinken und womöglich die 1.385 USD testen, wenn die Fed als falkenhafter angesehen wird, als die Märkte.”

Der britische Edelmetallanalyst und Investing.com Author Clive Maund denkt ebenfalls, dass die Goldpreise ein wenig unschlüssig sein könnten. Aber er rechnet nicht damit, dass die Goldbullen ihre Positionen stark beschneiden werden, da sie sich nicht nur von den technischen Trends gestützt sehen, sondern auch auf große fundamentale Unterstützung von dem Säbelrasseln zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran bauen.

Maund weiter:

“Das Gesamtbild ist stark bullisch, aber mal abgesehen von einer dramatischen Verschlechterung der Situation mit dem Iran, sieht es so aus, als sei eine Phase der Konsolidierung wahrscheinlich, bevor es wieder erhebliche Zugewinne geben wird. Sollten Gold und der Sektor reagieren, dann wird es als unwahrscheinlich angesehen, dass dies starke Schwankungen auslösen wird und eine solche Reaktion könnte als Gelegenheit genutzt werden, um seine Positionen in dem Sektor auszubauen.”

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