Goldpreis nimmt Anlauf auf Rekordhoch, UBS empfiehlt Silber zum Kauf

Veröffentlicht am 11.04.2025, 08:18

Gold hat sich in der jüngsten Krise einmal mehr als sicherer Hafen bewährt. Silber gab deutlich stärker nach, wird aber zumindest durch die UBS (SIX:UBSG) zum Kauf empfohlen. Kupfer ist einen Bärenmarkt eingetreten.

Der Goldpreis gehört zu den Gewinnern des zollbedingten Marktcrashs. Das gelbe Edelmetall gab nur zwischenzeitlich und nur moderat nach. Vom Hoch bei 3167 USD am 2. April ging es in der Spitze auf 2.956 USD am 7. April abwärts – ein zwischenzeitliches Minus von 6,5 %.

Danach aber drehte der Markt. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kostete eine Feinunze Gold in der Spitze bis zu 3220 USD. Das vorherige Allzeithoch war also um wenige Dollar überschritten worden. werden 3.213 USD pro Feinunze gezahlt.

Gute Aussichten für Gold: Sinkende Zinsen, schwächerer Dollar

Gold hat sich damit als sicherer Hafen in Krisenzeiten einmal mehr bewährt. Die weiteren Aussichten für den Goldpreis sind gut: Technisch gibt es zunächst keinen allzu hartnäckigen Widerstand.

Die Abwertung des US-Dollar am Devisenmarkt dürfte die weltweite Nachfrage zusätzlich begünstigen. Außerdem hat das Vertrauen in den US-Dollar allgemein gelitten, was Gold aus Sicht von Privatanlegern und Notenbanken weltweit zusätzlich Argumente verleihen dürfte.

"Wir sehen, dass die Zentralbanken Gold kaufen. Solange es also Zuflüsse in ETFs und mehr geldpolitische Risiken gibt, gibt es viele wichtige Treiber, die den Goldpreis weiterhin stützen werden", prognostizierte Alex Ebkarian von Allegiance Gold. Ähnlich sieht es Nikos Tzabouras von Tradu.com: "Gold gewinnt seine Attraktivität als sicherer Hafen zurück und ist wieder auf Kurs für neue Allzeithochs."

Deutlich schwächer entwickelte sich inmitten der Turbulenzen der Silberpreis. Wurden 28. März für eine Feinunze noch bis zu 34,57 USD gezahlt, rauschte der Kurs in den folgenden Tagen deutlich ab: 28,31 USD kostete eine Feinunze zeitweise am 6. April.

Mittlerweile hat auch hier eine Gegenbewegung eingesetzt: Am frühen Donnerstagabend wurden etwas mehr als 31 USD gezahlt. Dennoch liegt der Kurs weit unter dem Niveau vor dem Crash.

UBS sieht Silberpreis bei bis zu 38 USD

Die Investmentbank UBS rät Anlegern zum Kauf von Silber. "Wir glauben, dass der Silberpreis in den nächsten drei bis sechs Monaten wahrscheinlich nicht unter 30 USD pro Unze bleiben wird", heißt es in einer Mitteilung. In der zweiten Jahreshälfte seien Kurse von bis zu 38 USD erreichbar.

Die jüngsten Kursrückgänge seien auf eine allgemeine Risikoaversion im Zusammenhang mit den tarifären Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump zurückzuführen. Der Rückgang wird jedoch laut UBS nur vorübergehender Natur sein – und nicht so gravierend ausfallen wie während der Pandemie.

Für Gold und Silber spricht, dass in den USA mittlerweile mehr als zwei Zinssenkungen erwartet werden. Für Silber gilt zudem ebenso wie für Gold, das ein sinkender US-Dollar die Preise für Anleger außerhalb des Dollarraums erschwinglicher macht.

Kupfer gerät unter Druck, der anhalten könnte

Der Kupferpreis hat unter den angekündigten Zöllen besonders gelitten. Wurden am 26. März noch bis zu 5,37 USD pro Pfund gezahlt, sackte der Kurs auf bis zu 4,03 USD am 6. April ab: Ein Minus von 25 % und per definitionem der Eintritt in einen Bärenmarkt.

Die Gegenbewegung hält sich bislang in Grenzen. Am frühen Donnerstagabend kostete Kupfer 4,37 USD: Ausgehend vom letzten Hoch Ende März immer noch ein Minus von fast 19 %. Kupfer wird verkauft, weil das Metall sowohl unter einem Handelskrieg als auch unter einer möglichen globalen Konjunkturabschwächung leiden würde.

"Metalle stehen aufgrund der gedämpften Stimmung unter erheblichem Druck, da sich die Welt auf eine mögliche Rezession und erhöhte geopolitische Spannungen vorbereitet, die die Nachfrage bedrohen", sagte Sabrin Chowdhury, Leiterin für Rohstoffe bei BMI (Fitch Solutions).

Eine schnelle Gegenbewegung zu alten Niveaus ist ihr zufolge nicht in Sicht: "Die große Wahrscheinlichkeit eines starken Rückgangs der Metallnachfrage im Zuge eines ausgewachsenen Handelskriegs wird die Metallpreise in den kommenden Wochen unter Druck halten."

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