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Größter Flugzeug-Deal der Geschichte: Air India geht auf Shoppingtour

Veröffentlicht am 17.02.2023, 00:44
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Das Jahr 2022 war für die Fluggesellschaft Air India ein ganz besonderes. Nach knapp 70 Jahren ließ Indien die staatliche Airline tatsächlich zurück in die Selbstständigkeit fliegen und verkaufte sie für $2.4 Milliarden an den Mischkonzern Tata Group. Somit hieß es für Air India back to the roots, war es doch einst in den 1930er Jahren eben die Tata Group, die die Gesellschaft ins Leben rief – damals noch unter dem Namen Tata Airlines. Nun möchte das „entfesselte“ Unternehmen jedenfalls seine derzeit 115 Maschinen zählende Flotte massiv ausbauen und realisiert hierzu den wohl bislang umfangreichsten Flugzeug-Deal der Geschichte. Wie die Tata Group gestern mitteilte, hat die Airline eine Absichtserklärung für den Kauf von 470 Maschinen unterzeichnet.
Ganze 470 Flugzeuge hat Air India bei Airbus und Boeing bestellt.

Darüber freut man sich nicht nur im Hause Airbus (EPA:AIR), wo eine Bestellung über 250 Jets eingegangen ist. Auch der Konkurrent Boeing (NYSE:BA) bekommt ein Stück vom Air India-Kuchen ab, orderte die Fluggesellschaft doch beim in den Vereinigten Staaten ansässigen Flugzeugbauer weitere 220 Flugzeuge. Der Katalogpreis allein für die bestellten 250 Airbus-Flugzeuge – 210 Mittelstreckenjets des Typs A320neo sowie 40 Großraumflieger (A350) – liegt übrigens bei deutlich über $36 Milliarden. Tata-Chef Chandrasekaran verkündete darüber hinaus, dass man sich die Option gesichert habe, bei Bedarf den Umfang der Bestellungen nochmals deutlich auszuweiten. Und dies erscheint durchaus sinnvoll, belaufen sich die Wartezeiten für bestimmte Modelle inzwischen auf teils bis zu sechs Jahren. Wie viele andere Branchen sieht sich auch der Flugzeugbauer weiterhin mit Lieferengpässen und darüber hinaus fehlenden (Fach-)Arbeitskräften konfrontiert.

Rekordgewinn, aber weiter zu wenige Auslieferungen
Just am heutigen Donnerstag präsentierte Airbus die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr. Und diese zeigen: Der europäische Flugzeugproduzent konnte 2022 zwar den Umsatz um 13% auf 58.8€ Milliarden steigern und zudem einen Rekordgewinn in Höhe von 5.6€ Milliarden (+ 16%) verzeichnen, die oben angesprochenen Verzögerungen bei den Zulieferern sorgten aber dafür, dass deutlich weniger Maschinen ausgeliefert wurden als geplant. Statt der angepeilten 720, kamen 2022 lediglich 661 Flugzeuge bei den Kunden an. Auch in diesem Jahr liegt das Ziel bei 720 an den Mann zu bringenden Maschinen. Und bereits zu Beginn des Jahres scheint dieses Ziel schon wieder in Gefahr: So lief der Januar alles andere als gut, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die Auslieferungen nochmals um etwa ein Drittel zurück. Für CEO Guillaume Faury muss deswegen die „Hauptpriorität“ für das Unternehmen im Jahr 2023 „mehr denn je auf dem Hochfahren der Produktion von Verkehrsflugzeugen liegen“. Hierzu möchte Airbus noch enger mit seinen Zulieferern zusammenarbeiten.
Im Hause Airbus kommt es weiterhin zu Verzögerungen.

Airbus prognostiziert dem indischen (Flugzeug-)Markt übrigens ein immenses Zukunftspotenzial. Laut Faury rechne man im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt bis zum Jahr 2041 mit jährlich bis zu 641 Millionen Passagieren, was einer Steigerung um über 300% entspricht. Demnach sei es nun an der Zeit, „Indien zu einem internationalen Drehkreuz zu machen“. Dies sind schon sehr ambitionierte Ziele, wenn man bedenkt, dass Air India derzeit auf dem nationalen Markt gerade mal auf einen Anteil von 8.7% kommt. Bereits in den kommenden fünf Jahren möchte Airline-Chef Wilson diesen Marktanteil aber auf über 30% ausweiten.

Sowohl die Aktie des Dax-Konzerns Airbus als auch die des nordamerikanischen Rivalen Boeing analysieren wir auf regelmäßiger Basis in unserem DAX40- respektive DOW30-Aktienpaket. Und wie es der Zufall will, stehen Analysen zu beiden Titeln für den morgigen Freitag auf dem Programm. Natürlich möchten wir hier nicht zu viel preisgeben, was wir aber vorwegnehmen können: Beiden Werten bescheinigen wir primär auf mittel- respektive langfristiger Ebene ein nicht unwesentliches Potenzial auf der Oberseite. In diesem Sinne: Ready for take-off.

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