Growth oder Value? Warum Investoren jetzt Milliarden umschichten

Veröffentlicht am 17.03.2025, 07:24

Im Rückblick erscheinen Marktbewegungen oft logisch, doch ihre Prognose bleibt eine Herausforderung. Wie wir gleich zeigen werden, lässt sich eindeutig belegen, dass Value-Titel, insbesondere Large-Cap-Value-Aktien, während des jüngsten Abschwungs stark gefragt waren, während Growth-Aktien in den Hintergrund gerieten.

Diese Verlagerung von Growth zu Value ist ein klassisches Beispiel für die Rotation zwischen verschiedenen Sektoren oder Anlagestilen. Entscheidend für eine erfolgreiche Anlagestrategie ist es, solche Verschiebungen frühzeitig zu erkennen. Zur Analyse dieser Entwicklungen greifen wir auf SimpleVisor zurück und zeigen Ihnen zwei Screenshots, die den jüngsten Wechsel von Growth zu Value veranschaulichen. In einem der kommenden Artikel werden wir genauer auf die verschiedenen Tools von SimpleVisor eingehen, die dabei helfen, Portfolioumschichtungen zu identifizieren und herauszufinden, welche Sektoren und Faktoren gerade im Fokus stehen – und welche nicht. Diese Analysen liefern wertvolle Hinweise darauf, welche Rotation als Nächstes bevorstehen könnte.

Die Tabelle auf der linken Seite zeigt die Wertentwicklung verschiedener Marktsegmente seit Jahresbeginn, aufgeschlüsselt nach Marktkapitalisierung sowie Value- und Growth-Faktoren. Deutlich zu erkennen ist, dass der Large-Cap-Value-Faktor (obere linke Ecke) zwar im Jahresvergleich leicht rückläufig war, jedoch die meisten anderen Faktoren – insbesondere Large-Cap-Growth – klar hinter sich gelassen hat. SimpleVisor bewertet Sektoren und verschiedene Aktienfaktoren anhand von relativen (im Vergleich zum S&P 500) und absoluten technischen Scores. Diese Bewertung basiert auf 14 technischen Indikatoren, von denen einige exklusive SimpleVisor-Methoden darstellen.

Die Grafik auf der rechten Seite zeigt die Veränderung der absoluten und relativen Werte für Large-Cap-Value (IVE) und Large-Cap-Growth (IVW). Die Entwicklung der letzten fünf Wochen macht deutlich, dass der IVW sowohl absolut als auch relativ von einem überkauften in einen überverkauften Zustand übergegangen ist. Gleichzeitig ist der relative Wert des IVE gestiegen, während der absolute Wert zuletzt leicht nachgegeben hat. Die Visualisierung zeigt somit, dass der IVE den Markt übertroffen hat, allerdings in den allgemeinen Abwärtstrend mit hineingezogen wurde. Umgekehrt schneidet der IVW sowohl auf absoluter als auch auf relativer Basis weiterhin unterdurchschnittlich ab.

Umschichtung von Growth zu Value

Market Trading Update

Da ich heute auf Reisen bin, werde ich das aktuelle Marktumfeld am Montag genauer analysieren. Zuvor möchte ich jedoch noch einmal auf unsere Wochenanalyse zurückkommen, die eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung eines möglichen tieferen Korrekturzyklus spielt.

Im März 2022 lieferte unser Geldflussindikator ein bestätigtes Verkaufssignal – ein Signal, das dem anschließenden Marktrückgang um fast 20 % vorausging. Im November 2022 kehrte sich dieses Signal in ein Kaufsignal um, was auf die Rückkehr in einen Bullenmarkt hindeutete. Seitdem hat sich dieser Trend weitgehend gehalten.

Aktuell deuten jedoch zwei der drei Signale darauf hin, dass das Risiko eines umfassenderen Korrekturzyklus im Laufe dieses Jahres steigt. Auch wenn es naheliegend erscheinen mag, die Engagements in diesem Bereich deutlich zu reduzieren, sollte beachtet werden, dass die Märkte in der Vergangenheit oft stark überverkauft waren, wenn diese beiden Indikatoren ausgelöst wurden – was häufig zu einer Erholungsrallye führte. Genau diese Situation steht diese Woche im Fokus unserer Analyse.

Das entscheidende Primärsignal, das die beiden unteren Indikatoren bestätigen würde, wurde bislang noch nicht ausgelöst. Solange das der Fall ist, bleiben die bestehenden Positionen vorerst bestehen. Sollte der Markt in den kommenden Wochen weiter seitwärts tendieren, könnte dieses Signal jedoch aktiviert werden. In diesem Fall wäre nach einer kurz- bis mittelfristigen Erholung im Sommer mit weiteren Korrekturen zu rechnen. Sollte dieses Szenario eintreten – und wir halten es für wahrscheinlich –, wäre eine drastische Reduzierung der Risiken in den Portfolios erforderlich.

Wochenupdate

Natürlich gibt es keinen perfekten Indikator, und auch dieser wird uns nicht aus dem Markt bringen, ohne dass es vorher zu gewissen Verlusten kommt. Doch in der Vergangenheit hat dieses Modell uns bereits mehrfach vor größeren Rücksetzern bewahrt – und wir vertrauen darauf, dass es das auch diesmal tun wird.

PPI bestätigt VPI – Inflation kühlt sich weiter ab

Die neuesten Erzeugerpreisindizes (PPI) untermauern den Trend einer nachlassenden Inflation. Im Februar blieb der Gesamt-PPI unverändert bei 0,0 %, während der Kern-PPI um 0,1 % fiel – beide Werte lagen unter den Erwartungen eines Anstiegs um 0,3 %. Es war erst das zweite Mal seit April 2020, dass der Kern-PPI negativ ausfiel.

Der Rückgang der Inflationsrate wurde vor allem durch deutlich gesunkene Transportkosten, insbesondere im Bereich des öffentlichen Verkehrs, begünstigt. Die Preise im Transportsektor haben sich in den letzten Monaten als besonders volatil erwiesen. Dennoch reagierte der Anleihemarkt verhalten auf die schwächeren Inflationszahlen, da sich die Marktteilnehmer weiterhin stärker auf den Trade zwischen Risikofreude und Risikoaversion konzentrieren – ein Muster, das wir bereits im Zusammenhang mit dem Verbraucherpreisindex (VPI) beobachtet haben.

Obwohl die PPI-Daten grundsätzlich positiv zu werten sind, fielen einige Teilkomponenten, die in den PCE-Preisindex einfließen (siehe unten), etwas höher aus als erwartet. Infolgedessen wurden die Schätzungen für die PCE-Inflationsrate von +0,2 % auf +0,3 % nach oben korrigiert.

Bestandteile des PPI

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