Die Aktien von Hexo (NYSE:HEXO) (TSX:HEXO) sind letzte Woche weiter gesunken, selbst nachdem das Unternehmen positive Finanzergebnisse für das privat geführte Unternehmen Redecan Pharm veröffentlicht hatte, dessen Übernahme der Cannabiszüchter Anfang des Jahres bekanntgegeben hatte.
Im Mai kündigte Hexo an, Redecan, einen kanadischen Cannabisproduzenten, für 925 Millionen kanadische Dollar (725 Millionen US-Dollar) zu kaufen. Der Schritt wurde als ein weiteres Indiz für die wieder in Gang kommende Konsolidierung im Cannabissektor angesehen. Schätzungen zufolge macht der Deal Hexo zum Anbieter mit dem drittgrößten Marktanteil in Kanada.
Den in der vergangenen Woche veröffentlichten Zahlen nach erzielte Redecan in 2020 einen Umsatz von 73,6 Mio. CAD (57,8 Mio. USD). Im ersten Quartal 2021 lag dieser bei 24,7 Mio. CAD (19,4 Mio. USD), was ein Anstieg von 146% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist. Der Nettogewinn in 2020 betrug 22,6 Millionen US-Dollar.
Aber die Hexo-Aktien, die den Handel am 14. Juli, dem Tag der Zahlenvorlage, bei 4,94 USD begannen, marschierten für den Rest der Woche stetig talwärts und verloren gestern zum Handelsschluss in New York weitere 4% auf 4,20 USD. Hexos Aktien sind im letzten Jahr um fast 51% gestiegen, haben aber seit Anfang 2021 mehr als 40% verloren.
Neue US-Cannabisgesetzgebung gibt kaum Impulse
Das lang erwartete Gesetzespaket, das den Weg zur bundesstaatlichen Legalisierung von Marihuana in den USA ebnen soll, hat nach seiner endgültigen Veröffentlichung letzte Woche nur sehr wenig zur Stärkung der Cannabis-Aktien beigetragen.
Im US-Senat wurde ein Entwurf des Cannabis Administration and Opportunity Act eingebracht, der jedoch vom Aktienmarkt kaum wahrgenommen wurde.
Die Gesetzgebung wird als umfassender Vorstoß angesehen, das bundesstaatliche Verbot von Marihuana zu beenden und regulierten Cannabisunternehmen den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen.
Fundamental würde das Gesetz Cannabis nicht mehr als verbotene Substanz auflisten und die Industrie stattdessen regulieren.
Nun wird der Gesetzentwurf bis September offen ausliegen, um Kommentare aus der Öffentlichkeit zu erhalten.
Aber trotz der vielen Vorschusslorbeeren und obwohl er als wegweisend für den Cannabissektor angesehen wird, gab der Hauptsponsor der Gesetzesvorlage, Senator Chuck Schumer, letzte Woche zu, dass er wahrscheinlich nicht genug Stimmen hat, um das Gesetz durch den Senat zu bringen. Aber das dämpfte nicht die Begeisterung für den Gesetzentwurf von Branchenvertretern in den USA und Kanada.
Globaler Cannabis-Index gewinnt wieder an Dynamik
Der Global Cannabis Stock Index gibt in letzter Zeit wieder Lebenszeichen ab und ist in 2021 bisher um 14% gestiegen.
In den Anfangsjahren der legalen Cannabisindustrie machte er gewaltige Kurssprünge, als er in 2016 um 90% zulegte und in 2017 zu seinen besten Zeiten nochmals um 90% stieg. In den beiden Folgejahren hagelte es jedoch schwere Verluste, fast 55% in 2018 und knapp über 34% in 2019.
Im letzten Jahr kam es dann zu einer Trendwende mit einem bescheidenen Anstieg von 5,2%. Dieser scheint sich nun zu beschleunigen.
Der Index umfasst 44 Cannabis-Aktien.