Wer die Meinung vertritt, dass die jüngste Korrektur am US-Aktienmarkt noch längst nicht ausgestanden ist, sollte sich mal diesen Chart von Analyst Brad Wishak von der Bank of Montreal genauer anschauen. Für ihn ist die Sache klar: diese Divergenz war der Schlüssel dafür, um die Korrektur zu traden. Und er warnt: wahrscheinlich sehen wir weitere Verluste in den kommenden Wochen.
Laut Wishak hätte man sich nur den Chart der New York Stock Exchange genauer ansehen müssen: die NYSE ist nach Marktkapitalisierung die größte Börse auf der ganzen Welt, scheint aber "aus Gründen, die ich nie verstehen werde, sehr wenig Aufmerksamkeit vom Mainstream zu erhalten".
Wishak fuhr fort, "wenn die größte Börse der Welt ein paar negative Divergenzen aufzeigt, will ich zuhören", aus den folgenden drei Gründen:
- Während die anderen wichtigen Indizes mit ihren 200-Tage-Linien flirten, ist die Aktie der NYSE schon längst daruntergefallen.
- Darüber hinaus wurde die Trendkanalunterstützung 2018 unterschritten.
- Besondere Aufmerksamkeit verdient aber die Kursentwicklung im September… während alle anderen wichtigen US-Indizes (Dow Jones, S&P 500, Nasdaq 100) neue Rekordhochs markierten, war der größte Börsenplatz sehr weit davon entfernt, dies auch nur annähernd zu bestätigen, was auch nicht alle Tage vorkommt…
Sehen wir in den kommenden Tagen oder Wochen also eine Fortsetzung des Ausverkaufs? Gut möglich, keiner weiß es, den Schlüssel in den Händen hält aber wahrscheinlich Fed-Chef Jerome Powell, der sich zuletzt auf vier weitere Zinserhöhungen (1x im Dezember, 3x im Jahr 2019), festlegte, woraufhin die US-Renditen in Form der 2-jährigen, 5-jährigen, 10-jährigen und 30-jährigen Anleihen deutlich an Fahrt aufnahmen.
Ob Powell jedoch von seinem aktuellen Kurs abrücken wird, ist fraglich. Denn wenn er jetzt klein beigibt, dann wäre das ein Zeichen an den Markt, dass Trump sehr wohl Einfluss auf die Fed hat. Hält er jedoch an seinem Kurs der aggressiveren Zinserhöhungen fest, so dürfte der Aktienmarkt tiefer korrigieren und sich auf einem neuen Niveau einpendeln, welches dem aktuellen Zinsniveau entspricht.