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In der Krise muss Vater Staat zeitweise auch als Aktionär ran

Veröffentlicht am 18.03.2020, 12:17

Wir sind im Krieg gegen das Corona-Virus. Und im Krieg sind alle Mittel erlaubt. Auch wirtschaftlich muss in Deutschland alles unternommen werden, damit aus einer Virus-Rezession keine -Depression wird. Auch unkonventionelle Maßnahmen werden gebraucht, um Unternehmen und ihre Beschäftigten zu retten.

Von Amerikas „Verstaatlichungs-Aktion“ lernen

Unorthodox sind Staatsbeteiligungen, wenn also der Bund Unternehmen unter seine Fittiche nimmt. Ich erinnere mich zurück an die Lehman-Pleite 2008. Im Rahmen der Rettung des US-Finanzsystems kam es damals zu einer selbst für Amerika ungewöhnlichen Aktion. Die US-Regierung „zwangsnötigte“ vielen großen Banken - u.a. Bank of America (NYSE:BAC), Citigroup (NYSE:C), Wells Fargo, JP Morgan, Goldman Sachs (NYSE:GS) - staatliche Beteiligungen auf, um ihnen wieder auf die Beine zu helfen.

Ähnliche Maßnahmen in Deutschland hätten einen gewaltigen Shitstorm losgetreten. Warum sollte man ausgerechnet denen mit vielen Milliarden Staatsgeld zur Seite springen, die die Finanzkrise vermeintlich verursacht haben? Doch denkt Amerika grundsätzlich pragmatisch und lösungsorientiert und nicht nur moralisch oder ideologisch. Der US-Regierung ging es damals darum, ihre Schlüsselbranche „Banken“ auch nach der Krise am Leben zu halten. Der Erfolg gibt der Staatsbeteiligung Recht: Die amerikanischen Banken sind heute weltweit in der Pole Position und Deutschland fährt hinterher. Übrigens, nach Gesundung der Banken verabschiedete sich der Staat wieder von seinem Engagement und zwar mit dicker Rendite für die Steuerzahler dank gestiegener Aktienkurse.

Den Aasgeiern die Flügel stutzen

Jetzt erhalten europäische und deutsche Politiker in der Virus-Krise eine neue Chance, wirtschaftliche Klugheit zu zeigen. Staatsbeteiligungen sind ein gutes Mittel, um Unternehmen, die wegen Corona unverschuldet in die Krise geraten sind, zu retten.

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Nicht auszudenken, wenn Firmen, die Deutschlands wirtschaftliches Rückgrat bilden, vom Virus dahingerafft würden. Wir reden vor allem von den Branchen Auto, Maschinenbau, Elektro, Chemie und auch Fluglinien. Dabei sind selbst große Unternehmen nicht vor Schieflagen gefeit. Sind sie börsennotiert, dokumentieren stark fallende Aktienkurse sogar noch mehr Krise. Kommen dann auch noch Herabstufungen von amerikanischen „Rate“-Agenturen hinzu, trifft Not auf Elend.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollte niemand auf christliche Nächstenliebe hoffen. Im Gegenteil, große Hedgefonds versuchen aus der Corona-Krise Profit zu schlagen. In diesem Jahr haben sie wegen falschen Marktpositionierungen bereits viel Geld und damit auch Vertrauen bei ihren Anlegern verloren. Im großen Stil wollen sie jetzt das Blatt wenden und ordentlich Reibach machen. Mit sogenannten Leerverkäufen leihen sie sich gegen eine überschaubare Gebühr Aktien von z.B. Fondsgesellschaften und verkaufen diese an der Börse mit dem eiskalten Kalkül, sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder viel günstiger einkaufen zu können. Hier gilt: Je mehr Geld auf Untergangswetten gesetzt wird - und sie haben viel Geld - umso größer sind die Chancen, die Aktienkurse viral angeschlagener Unternehmen tatsächlich möglichst weit nach unten zu treiben. Und umso höher ist dann auch der Gewinn.

Mit Staatsbeteiligungen an Unternehmen kann man gegen die üblen Krisengewinner gut vorgehen. Die finanzielle Lage und Bonität kriseninfizierter Unternehmen wird ebenso gestärkt wie ihre Aktienkurse. Das wiederum stärkt das Vertrauen bei Geschäftspartnern und Beschäftigten. Mit seinem Energy Drink würde Vater Staat z.B. dem Kranich von Lufthansa (DE:LHAG) Flügel verleihen und gleichzeitig den Untergangsspekulanten die Federn ausrupfen.

Der Staat als großer Bruder von schwachen Unternehmen

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Nicht zuletzt, mit dem Engagement des Staats werden unsere Unternehmen auch vor feindlicher Übernahme geschützt. Über einen Virenschock einbrechende Aktienkurse sind für Heuschrecken aus Amerika, vor allem aber auch China, so einladend wie eine offene Hühnerstalltür für den Fuchs. Einfacher kann man die deutsche Konkurrenz nicht reißen.

Grundsätzlich ist ja nichts gegen internationale Beteiligungen zu sagen. Aber bitte nur dann, wenn Waffengleichheit herrscht: Was Du mit meinen Unternehmen darfst, ist mir bei Deinen auch erlaubt. Leider zeigt sich China aber viel zu oft als Braut, die sich nicht traut.

Soziale Marktwirtschaft ja, Staatswirtschaft nein

Doch sollte der Staat nie sagen: Ich bin gekommen, um zu bleiben. Er soll die Unternehmen nicht heiraten. Es ist nur eine Zweckehe auf Zeit. Sobald die Krise vorbei ist, müssen die Beziehung beendet und die Beteiligungen wieder verkauft werden. Die Finanzgeschichte zeigt zweifelsfrei, dass, staatliche Liebhaber früher oder später zu viele politische und ideologische Nebenaffären pflegen, die den wirtschaftlichen Erfolg auch in punkto Beschäftigung begrenzen. Der Staat ist kein guter Unternehmenslenker.

Soziale Marktwirtschaft ist gefragt. Wenn der Staat gebraucht wird, muss er zur Sicherung der Unternehmen und der allgemeinen Wohlfahrt da sein. Ist die Krise dann verblüht, muss er aus marktwirtschaftlichen Gründen wieder verduften. Sein Honorar dafür sind die erzielten Aktiengewinne für die Steuerzahler.

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG: https://www.roberthalver.de/Newsletter-Disclaimer-725

Aktuelle Kommentare

Planet der Affen ? Keiner mitbekommen, dass Vater Staat Commerzbank retten musste ? Begriff - "Systemrelevanz" unbekannt ?
Und ob Ihr das hören wollt oder nicht. Er liegt leider richtig. Und so schnell werdet Ihr den Höhenrausch nicht mehr kriegen. Dann kauft eben keine überteuerten Aktien zu unsinnigen KGV. Er bedient nur.Es ist Eure Gier. Und jetzt?In 10 Jahren glaubt Ihr an die nächste Party... . Jungs und Mädels nach jeder Party muss aufgeräumt werden. Auch mit Kater. Der DJ legt nur auf.
Die Notenbanken trifft mindestens genau soviel Schuld, wie Anleger die Aktien mit Horror-KGVs kaufen. Mit ihrer Zinspolitik treiben sie diese förmlich in riskante Anlageformen. Politiker applaudieren den Notenbanken dann noch bei jedem Zinssenkungsschritt.
Guten TagJa, immer schön Aktien verkaufen. Wie schon vor 2 Wochen sich bei NTV hinstellen bei 11.400 und jetzt kaufen billig billig.Und jetzt soll noch der Statt helfen.Buhhhhhhh
Na nun ists raus...Und für alle ersichtlich, Herr Halver, wie sie ticken.. 😠
....sorry....wäre es ein Segen.....
.....es geht nicht um Panik....es geht nicht um Stimmungsmache....es geht einzig und allein nur um die Wahrheit.....nur die Wahrheit erhält Einlaß.... Drumherum-Rederei....Lamentieren.....Lavrieren....besänftigen....erzeugt Mißtrauen....und das Abgraben von Vertrauen.....Vertrauen....das Größte... und so sollte glasklar....und ohne Umschweife....über die Lage berichtet werden.... so ist dort Drüben auf der anderen Seite des großen Wassers....der Unternehmer in den Kleidern der noch größten Volkswirtschaft das schlechteste Beispiel für unwahrhaftes Auftreten des Vorstands-Posten seines Volkes.....wird ihm sein Verhalten Kopf + Kragen und somit das Amt....für die zweite Legislatur kosten.... .....währe es sein Segen für alle die einmal mit ihm zu tun hatten....und somit sein Abschied das einzig Richtige...denn es wir so kommen.... also nur raus mit der Wahrheit....nur das hat Bestand...und das Mitgehen eines Jeden....in die Krise... gibt es auch dann ein Morgen....mit dem Neubeginn....
Das alte Spiel der Finanzwirtschaft. In der Krise der Ruf nach dem Staat, sonst soll er sich tunlichst raus halten. Gewinne personalisieren, Verluste sozialisieren. Auch die Möglichkeiten des Staates sind begrenzt, das wird sich zeigen, sobald es die ersten Probleme bei Saatsanleihen gibt.
der Staat soll man billig einkaufen und teuer verkaufen dürfen, bin mal gespannt ob sowas möglich wäre oder der Staat wieder nur das Risiko tragen soll ohne Aussicht auf Profit
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