Sichern Sie sich 40% Rabatt
💎 Boom! Unsere KI hat's gewusst: WSM schießt um +52,1% nach oben seit Dezember! Jetzt alle Top-Picks ansehen!Jetzt dabei sein!

Info-Kicker - Sommer-Bereitschaft und wichtige Weichenstellung für die Zukunft

Veröffentlicht am 14.07.2021, 10:33
Aktualisiert 11.01.2024, 08:21

Heibel-Ticker Info-Kicker - Sommer-Bereitschaft und wichtige Weichenstellung für Zukunft




Liebe Börsenfreunde,

Man könnte meinen, China und die EZB nutzen die Sonnenstrahlen, um von unangenehmen Richtungsentscheidungen abzulenken. Im Stillen wurde von EZB-Chefin Christine Lagarde verkündet, wie künftig die geldpolitischen Ziele aussehen werden. Gleichzeitig setzt China heimische Unternehmen unter Druck, die über westliche Finanzmärkte gehen. Mehr dazu in Kapitel 02 meiner aktuellen Börsenbrief Ausgabe 21/27.

Das Anlegersentiment ist nicht geeignet, eine Wiederaufnahme der im Mai unterbrochenen Rallye zu unterstützen. Stattdessen könnte es zuvor zu einem Ausverkauf kommen, wenn wir die Anlegerstimmung richtig deuten. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 03.

Ein kleiner Fahrplan für die Sommerwochen befindet sich in unserem Ausblick in Kapitel 04. Für eine Sommervolatilität sollten Sie einfach nur starke Nerven haben.

Wie immer gibt es eine Reihe von wichtigen Updates zu unseren offenen Positionen in Kapitel 05.

Die heutigen Leserfragen beschäftigen sich in Kapitel 06 gleich zweimal mit Lucid bzw. Churchill Capital IV (NYSE:CCIV), sowie einmal mit dem BVB (F:BVB): Wie wird die neue Fußballsaison, wie voll dürfen die Stadien sein und welches Geschäftsmodell verfolgt der BVB?

Eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio finden Sie in Kapitel 07.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre.

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

02. So tickt die Börse: China düpiert die USA, die EZB düpiert die Bundesbank

Diese Woche hat das größte Tagesplus der vergangenen sechs Wochen gesehen: Die Konjunkturdaten sind einfach zu gut, die Prognosen wurden nach oben korrigiert. Einen Tag später haben wir das größte Tagesminus seit sechs Woche gesehen: Die Delta-Variante breitet sich weltweit aus, Inzidenzen steigen und uns wird bewusst, wie privilegiert wir mit unserem bevorzugten Zugang zu guten Impfstoffen sind. Es gibt Hinweise, dass der chinesische Impfstoff kaum wirkt.

CHINA DÜPIERT DIE USA

Vor einer Woche ist Didi an die US-Börse gegangen. Die chinesische Version von Uber (NYSE:UBER) gilt als aussichtsreicher als sein US-Wettbewerber, allein schon weil der chinesische Markt deutlich größer als der US-Markt ist. Uber wurde kürzlich noch mit über 100 Mrd. USD bewertet, eine Zielgröße, die auch für Didi diskutiert wurde.

Didi (NYSE:DIDI) startete mit einer Marktkapitalisierung von 70 Mrd. USD. Die Aktie stieg von 14 auf 16,50 USD und spülte 4,4 Mrd. USD frisches Kapital von US-Anlegern in die Unternehmenskasse. Kaum war der Börsengang erfolgreich durchgeführt, meldeten sich chinesische Behörden mit Warnungen zu Melde- und Offenlegungspflichten für chinesische Unternehmen, die am US-Finanzmarkt gehandelt werden. Kurz danach musste Didi seine App aus den chinesischen App-Stores nehmen, weil dort ebenfalls Offenlegungspflichten verletzt würden.

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die USA in den vergangenen Monaten heftig über chinesische Unternehmen gemeckert haben, die sich über den US-Finanzmarkt Geld beschaffen. Man werde dem einen Riegel vorschieben, war zu hören. So könnte die Aktion Chinas eine direkte Antwort auf diese Drohungen sein.

Die Aktie von Didi brach auf 11 USD ein, 1 Mrd. USD der US-Anleger waren über Nacht vernichtet. Erinnerungen an Ant Financial, der Finanzarm von Alibaba (NYSE:BABA), kommen hoch. Vor einem halben Jahr stoppten die chinesischen Behörden den Börsengang in letzter Sekunde, Gründer Jack Ma tauchte für mehrere Wochen unter. Es stand der Vorwurf im Raum, er habe nicht parteifreundlich genug agiert.

China hat vor wenigen Tagen das 100 jährige Bestehen der Kommunistischen Partei gefeiert. In den Reden wurde unverblümt der weltweite Führungsanspruch formuliert, die westliche Welt wurde als Gegner tituliert. Die Kommunistische Partei (KP) liebt Kontrolle. Alles was sie nicht kontrollieren kann, wird bekämpft. Unternehmerische Freiheit wird zugelassen, aber nur im genau abgesteckten Wertekanal der KP.

So wird derzeit der Bitcoin mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. Und so werden auch Unternehmen zurecht gewiesen, die sich global ausstrecken und ihre Verantwortung (Unterwerfung?) gegenüber der KP zu vergessen drohen.

Bei aller Bewunderung für die wirtschaftliche Leistung des Landes sollten wir nicht vergessen, dass viele chinesische Werte mit unseren Werten nicht übereinstimmen. Ich weiß, nun werde ich wieder Rückmeldungen erhalten, dass unsere Werte nicht viel besser seien. Doch da unterscheide ich: Wir haben aktuell ein großes Problem bei der Umsetzung unserer Werte. Unsere Werte selbst jedoch möchte ich nicht in Frage stellen.

Ich werde immer wieder gefragt, warum ich denn keine chinesischen Aktien im Portfolio habe. Ja, ich schaue sie mir immer wieder an: Alibaba, Baidu (NASDAQ:BIDU), Tencent, JD.com (NASDAQ:JD), etc., aber es ist für mich schon schwer genug, die westliche Welt zu verstehen und zu sinnvollen Anlageentscheidungen zu kommen. Mit der chinesischen Welt werden diese Probleme nicht kleiner.

EZB DÜPIERT DIE BUNDESBANK

Das heilige Inflationsziel "nahe bei, aber nicht über 2%", das die deutsche Bundesbank der EZB mit auf den Weg gab, wurde gestern von Christine Lagarde zu Grabe getragen. Fortan gilt ein symmetrisches Inflationsziel von 2%, das beinhaltet, dass die Inflation auch mal für einen Zeitraum über 2% liegen kann. Symmetrisch bedeutet aktuell, nach 10 Jahren mit einer Inflation deutlich unter 2% seit 2011 dürfen wir uns nun über 10 Jahre mit einer Inflation zwischen 2% und 4,5% in der Zukunft nicht beschweren.

Ich habe damit schon lange meinen Frieden geschlossen, seit mir bewusst wurde, dass die Geldwertstabilität in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr in der Hand der EZB, sondern der Politik liegt. Dank der Modern Monetary Theory (MMT) hat die Politik inzwischen das Ruder übernommen. Die EZB agiert seither als verlängerter Arm der Politik, um deren Versprechen und Abenteuer zu finanzieren.

Da passt natürlich auch hinein, dass die EZB ab sofort Klimapolitik betreiben wird. Auch das haben wir gestern erfahren. Das Erfolgskonzept der Deutschen Bundesbank, die mit dem einzigen Ziel der Geldwertstabilität beauftragt war, wird nun also über Bord geworfen. Die EZB wird Unternehmenspapiere bevorzugt ankaufen, wenn die Unternehmen klimapolitische Ziele verfolgen.

Die EZB finanziert nun also nicht mehr nur die Politik, sondern übernimmt vermeintliche politische Ziele für die eigene Geldpolitik.

BITCOIN BLEIBT STABIL

Und sie wundern sich, dass der Bitcoin trotz heftigem Gegenwind aus China noch immer auf dem höchsten Niveau seit 2020 notiert? Lediglich in den ersten Monaten 2021 erfolgte ein kurzzeitiger Ausflug - eine kurzfristige Übertreibung? - auf 65.000 USD, doch mit aktuell 33.000 USD notiert der Bitcoin noch immer über dem Allzeithoch, das bis Ende 2020 galt.

Ich hatte am vergangenen Wochenende eine interessante Diskussion mit einem älteren Semester, der mich schon seit Kindesbeinen kennt: "Stephan, der Bitcoin ist eine windige Sache und Du machst Dir Deinen guten Ruf kaputt damit", mahnte er. Eine solche Mahnung geht auch an mir nicht spurlos vorüber und ich habe viel darüber nachgedacht.

Mit 6,5% Portfolioanteil stellt der Bitcoin für mich eine Absicherung gegen genau diesen Wahnsinn der EZB dar. Die Geschichte des Geldes ist voll von Beispielen, bei denen politisiertes Geld irgendwann von der Bevölkerung nicht mehr akzeptiert wurde. Mag sein, dass es noch einige Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauert. Doch ich kann nicht in die Zukunft blicken und erachte den Bitcoin als Absicherung mit dem geringen Anteil am Portfolio für eine gute Sache.

Ich spekuliere ja nicht darauf, dass der Bitcoin im nächsten Jahr über 100.000 USD springen könnte. Vielmehr profitieren weiterhin 93,5% unseres Portfolios von geregelten Finanzmärkten. Aber wenn ich mir die Erosion unseres Weltfinanzsystems vor Augen führe, muss ich mich dagegen absichern. Und dazu sind Gold und Bitcoin in meinen Augen geeignet.

03. Sentiment: Seit Monaten weder Panik, noch Euphorie

Der DAX hat in der abgelaufenen Woche 1% verloren. Insbesondere konjunktursensible Sektoren wie Marketing (-2,2%) und Autos (-1,9%) mussten Federn lassen. Auf der anderen Seite sind Logistikaktien (+0,7%) und die Versorger mit einem Plus von durchschnittlich 0,4% die einzigen Sektoren, die diese Woche zulegen konnten.

Ein besonderes Augenmerk müssen wir diese Woche auf den Zinsmarkt legen: Die Umlaufrendite ist mit -0,13%punkten wieder bei -0,41% gelandet, die Erinnerung an steigende Zinsen, die wir noch vor zwei Monaten als Damoklesschwert über der Konjunkturerholung wahrnahmen, ist inzwischen nicht mehr als ein schöner Traum aus einer längst vergessenen Zeit.

Auch in den USA sieht es nicht viel anders aus, die Rendite der 10 Jahre laufenden US-Bundesanleihe brach diese Woche um 0,16%punkte auf nur noch 1,29% ein. Noch vor kurzem machten Prognosen von 2% und mehr die Runde.

Die Entwicklung an den Aktienmärkten können wir vor diesem Hintergrund auch wie folgt beschreiben: freute man sich am Mittwoch noch über das rückläufige Zinsniveau und den daraus resultierenden positiven Konjunktureffekt und bescherte den Aktienmärkten das größte Tagesplus seit sechs Wochen, so führte der zweite Gedanke zum rückläufigen Zinsniveau zur Befürchtung, dass eine schwache Konjunktur die Ursache für die rückläufigen Zinsen sein könnte zum stärksten Ausverkauf seit sechs Wochen. Das Henne-Ei Problem: Folgt dem niedrigen Zinsniveau eine gute Konjunktur oder folgt einer schwachen Konjunktur das niedrige Zinsniveau? Jeder, wie er's haben will.

So ist es wenig überraschend, dass die Stimmung unter den Anlegern vor diesem Hintergrund deutlich eingebrochen ist: Unser Anlegersentiment ist von +1,4 in der Vorwoche auf nunmehr -1,3 gerutscht. Auch die Selbstzufriedenheit schwindet, nach +1,7 in der Vorwoche zeigt ein Wert von -0,7 nunmehr eine leichte Verunsicherung unter den Anlegern an.

Wie zum Trotz steigt die Erwartungshaltung der Anleger von 2,0 auf 3,3. Sind die Kurse rückläufig, breitet sich mehr Aufwärtspotential für die Zukunft, so der erste Reflex. Darüber, ob sich fundamental etwas geändert haben könnte, denken Anleger in den Sommermonaten ungern nach.

Und so haben sich einige wieder vorgenommen, Aktien zuzukaufen. Die Investitionsbereitschaft ist von -0,2 auf +0,6 gestiegen.

Auch das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist mit einem Wert von 7 erstaunlich bullisch, es werden vermehrt Long-Spekulationen eingegangen. Werte über 5 hatten wir nur einmal vor zwei Monaten, davor jedoch lange Zeit nicht. Nur im März 2020, also mitten im Corona-Crash, hatten sich Privatanleger vergleichsweise optimistisch positioniert.

Das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt weiterhin ebenfalls eine sehr bullische Positionierung der US-Anleger an. US-Fondsanleger haben eine Investitionsquote von aktuell 83%, das sind 9% weniger als vor einer Woche, ist aber noch immer recht hoch.

Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger zeigt mit einem Wert von 16% einen moderaten Bullenüberhang an. Im Vergleich zum bullischen Wert der Vorwoche haben viele Bullen das Lager in Richtung der Neutralen gewechselt.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 32% leichte Angst an.

Interpretation
 
Nicht alles an den Finanzmärkten ist sofort logisch. Manchmal wirken die Tagesschwankungen orientierungslos, deuten aber auf zunehmende Spannungen. Wohin geht die Reise als nächstes? Kann der DAX seine Rallye wieder aufnehmen, oder aber sind die Kurse zu hoch gestiegen und benötigen eine deutlichere Konsolidierung?

Seit Mai läuft der DAX nun seitwärts und bislang gab es weder ein reinigendes Gewitter an den Börsen, noch euphorische Partylaune. Somit können wir die Seitwärtsbewegung als verhältnismäßig stabil bezeichnen. Aus Sicht der Sentiment-Theorie wurde bislang weder die eine, noch die andere Seite abgeräumt.

So ist es durchaus möglich, dass wir in den kommenden Wochen einen Versuch sehen, die Rallye fortzusetzen, der zu neuen Allzeithochs führt, dem jedoch zu wenig Anschlusskäufe folgen könnten. Zu viele Anleger sind noch hoch investiert. Es würde dann also ein Ausverkauf folgen, der den DAX nochmals auf Werte zurückführen würde, die unter der aktuellen Seitwärtsspanne liegen.

Aber auch das Gegenteil ist möglich: Zunächst könnte der DAX aufgrund irgendeiner Meldung ausverkauft werden und unter 15.000 Punkte rutschen. Panikverkäufe würden jedoch schnell enden und der grundlegende Optimismus, den wir messen, würde schon bald zu Käufen führen, die den DAX dann wieder nach oben treiben, vielleicht dann nachhaltig auf neue Allzeithochs.

In den Sommermonaten ist das Handelsvolumen dünn und so kann die Entscheidung, welche dieser beiden Szenarien eintreten wird, vom Zufall bestimmt sein. Aus Sicht der Sentiment-Analyse lässt sich jedoch eines ableiten: trauen Sie nicht dem ersten Impuls, den Sie in den kommenden Wochen an den Aktienmärkten sehen mögen, sondern seien Sie opportunistisch.

04. Ausblick: Rücksetzer wäre Kaufgelegenheit
 
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement Zusätze.

05. Update beobachteter Werte

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten. Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

06. Leserfragen

Redemption Right für Churchill Capital IV (WKN A2QAMY)

Sehr geehrter Herr Heibel,

Für meine CHURCHILL CAP.IV A -,0001 (WKN A2QAMY)Anteile hat mir Consorsbank ein Angebot zur Ausübung eines Redemption Right´s geschickt. 10 USD per Anteil. Der Börsenkurs liegt bei über 21 USD. Keine Ahnung, was das nun genau bedeutet. Bekomme ich, bei Annahme den Börsenkurs plus 10 USD oder nur 10 USD. Was empfehlen Sie mir zu tun?

Mit freundlichen Grüßen

Manfred aus Nürnberg

ANTWORT
Ich würde das ignorieren, das ist Bauernfängerei: SPACs beinhalten das Recht der Eigentümer des SPACs (also Sie), das Papier zum Ausgabewert (10 USD) zurückzugeben, wenn die beabsichtigte Übernahme nicht erfolgen sollte. Aus diesem Recht stricken sich nun findige Anwälte ein „Rückkaufangebot“, auf das sicherlich einige Anleger eingehen werden. Ich würde nichts tun.

BVB gut für Transfermarkt positioniert
 
Hallo Herr Heibel,
 
hab gerade eine Mail bekommen von seasonax.
Laut dem Artikel sollte Borussia Dortmund (F:BVB) die nächsten 8 Wochen ca. 12% steigen.
Wäre schön, oder?

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich aus Landshut

ANTWORT
Wie so häufig sind Prognosen, die allein aus der Entwicklung in der Vergangenheit abgeleitet werden, mit großen Risiken behaftet :-). Die Aktie hat erst einmal die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen.

Grundsätzlich ist der BVB in meinen Augen eine Spekulation wert: derzeit kommt nochmals Angst wegen der Delta-Variante auf und es ist durchaus möglich, dass auch die neue Saison erst einmal mit weniger Zuschauern starten wird. Doch der BVB hat einige Talente und erzielt einen Großteil seiner Einnahmen über den Transfermarkt. Das könnte in den kommenden Monaten zu positiven Schlagzeilen führen.
 
Lucid & Churchill Capital IV mit Finanzierungslücke

Guten Abend Herr Heibel,

wie der Leser der letzten Woche (s.u.) habe ich ebenfalls vor einiger Zeit auf Ihren Spekulations-Vorschlag hin das SPAC Churchill Capital IV in mein Portfolio aufgenommen (den Warrant A2QAZC). Den zwischenzeitlichen Absturz habe ich dann beschlossen auszusitzen und bin jetzt je nach Tagesschwankung ca. 5-10% im Plus.

Ich war ursprünglich tatsächlich davon ausgegangen, eine AKTIE gekauft zu haben und habe erst nach besagter Leserfrage angefangen, mich etwas näher damit auseinander zu setzen. Dabei merke ich dass ich den Mechanismus des SPAC wohl nur sehr oberflächlich verstanden habe und war kurz davor, den kleinen Gewinn einfach einzustreichen.

Aber Spekulation ist Spekulation und bevor ich mich anschließend ärgere, eine günstig aussehende Gelegenheit versäumt zu haben, wäre ich für eine kurze Antwort auf die beiden folgenden (Verständnis-) Fragen dankbar - vielleicht tappen andere Leser hier ja ebenfalls ähnlich im Dunkeln):

1. Wenn ich richtig recherchiert habe soll sich im Laufe des Monats Juli entscheiden, ob das SPAC tatsächlich mit Lucid Motors fusioniert. Wäre diese m.E. sehr wahrscheinliche Fusion (ist ja wohl letztendlich von Anfang an das Ziel eines SPACs?) Ihrer Einschätzung nach eher ein positives Zeichen, das SPAC zu behalten? Oder eher "sell the news" und nix wie weg damit?

2. Rein technische Frage (falls ich mich für Behalten entscheide): Muss ich irgend etwas eigeninitiativ unternehmen, damit ich nach dieser Fusion irgendwie an Lucid Motors "beteiligt" bin oder geht so etwas normalerweise vom Broker aus (Anfrage an mich, was ich tun möchte, automatisches Umschreiben?)

Wenn ich hier schon ein bisschen "zocke" möchte ich zumindest in Grundzügen wissen, worauf ich mich einlasse.

Ihnen und Ihrer family ansonsten einen gemütlichen Sommer.

Sonnige Grüße aus der Nähe von Tübingen
Michael

ANTWORT
Nein, Sie müssen nichts tun, die Umwandlung erfolgt automatisch. Ich würde in den kommenden Wochen verkaufen, egal ob kurz vor oder kurz nach der Umwandlung.

Lucid hat eine Vereinbarung mit Churchill Capital IV, zu 24 Mrd. USD übernommen zu werden. Aus der Transaktion fließen Lucid 4,4 Mrd. USD Barmittel zu, bis Ende 2022 ist nach unternehmenseigener Aussage die Finanzierung gesichert. Die Produktion des Edel-Elektroautos namens Air wird beschleunigt, es liegen bereits 10.000 Reservierungen vor, in denen jeweils je nach Modell 300 bis 1.000 USD Reservierungsgebühr angezahlt wurden. Die Autos sollen dann ab 2023 ausgeliefert werden, geplant sind ca. 50.000 pro Jahr.

Es handelt sich also um eine Edellimousine, die erst in zwei Jahren verfügbar ist, wobei die Barmittel des Unternehmens vor der Auslieferung des ersten Modells auslaufen. Wir haben also nach der vollzogenen Transaktion mit Churchill Capital IV eine Durststrecke von mindestens anderthalb Jahren, sowie eine Finanzierungslücke von mindestens einigen Monaten. So zukunftsweisend das Auto auch sein mag, es wird sicherlich skeptische Berichte geben, die den Kurs belasten. Ich würde also nach vollzogener Transaktion Gewinne mitnehmen.

Interessieren Sie sich für mehr solcher Beiträge?

Sie können sich zum Heibel-Ticker Börsenbrief (gratis) anmelden und erhalten jeden Freitag die neue Ausgabe direkt in Ihr Mail-Postfach.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.