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Intel muss Start von 7nm-Chips verschieben - Aktie rutscht ab

Veröffentlicht am 24.07.2020, 09:10
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Der US-Chipkonzern Intel (NASDAQ:INTC) hat zwar im zweiten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet, hatte aber auch schlechte Nachrichten im Gepäck: Der Konzern verschiebt die Einführung seiner neuen 7-Nanometer-Chips und liegt damit etwa zwölf Monate hinter seinem internen Zeitplan zurück. Damit kommt Intel im Wettbewerb zu Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) ins Hintertreffen, denn der Rivale baut bereits Chips in dieser Strukturgrösse. Zudem enttäuschte die Ergebnisprognose für das laufende Drittquartal. Die Investoren reagieren verschnupft auf die Nachricht und die Intel-Aktie (NASDAQ:INTC) verlor im nachbörslichen Handel 10,6 Prozent auf 54 US-Dollar. Der Kurs von AMD verteuerte sich um 8 Prozent auf 64,32 Dollar. Produktionsprobleme sind bei Intel nichts Neues. Auch bei der Umstellung auf den 10-Nanometer-Prozess vor einigen Jahren musste der Konzern mit einigen zeitlichen Verzögerungen kämpfen. Der Wettbewerber AMD stellt mittlerweile die Vorherrschaft von Intel in Frage. Der Marktanteil von AMD bei PC-CPUs kletterte im ersten Quartal auf über 17 Prozent und hat sich laut Mercury Research im Vergleich zu vor fünf Jahren mehr als verdoppelt. Intel hält fast den gesamten verbleibenden Marktanteil.

Aktien Schweiz

Der SMI verlor 0,5 Prozent auf 10.383 Punkte. Die Zweitquartalszahlen des Pharmagiganten Roche (SIX:RO) sind gemischt ausgefallen. Der bereinigte Gewinn je Aktie liegt laut Citigroup (NYSE:C) im Rahmen der Erwartungen. Dagegen hätten die Erlöse die Prognosen um rund 3 Prozent verfehlt. Auch Morgan Stanley (NYSE:MS) bemängelt, dass die Umsätze die Erwartungen aufgrund von Covid-19 verfehlt hätten. Die Titel verloren 3,1 Prozent, für die Aktien des Wettbewerbers Novartis (SIX:NOVN) ging es um 0,9 Prozent abwärts. Der Rückversicherer Swiss-Re hat im ersten Halbjahr nach ersten Schätzungen einen Nettoverlust von 1,1 Milliarden US-Dollar geschrieben. Die Kosten der Corona-Pandemie herausgerechnet hätte das Nettoergebnis aber 900 Millionen Dollar erreicht, teilte der Rückversicherer mit. Die Aktie sackte um 3,6 Prozent ab. Gut ausgefallene Unilever-Zahlen trieben auch die Aktien des Wettbewerbers Nestle (SIX:NESN) nach oben. Der Kurs des Schweizer Schwergewichts stieg um 1,7 Prozent und markierte im Tagesverlauf mit 112,12 Franken ein neues Jahreshoch. Nun nähert er sich dem Allzeithoch von 113,20 Franken. Sika verteuerten sich um 2,3 Prozent. Das Spezialitätenchemie-Unternehmens aus Baar hat Halbjahresergebnisse vorgelegt, die laut Citigroup viel besser ausgefallen sind als befürchtet.

Aktien international

Europa

Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Donnerstag wenig verändert. Eine Reihe guter Unternehmenszahlen stützte zunächst. Dabei fiel auf, dass die positiven Überraschungen aus verschiedenen Branchen kamen. Rückenwind kam auch von der besser als erwartet ausgefallenen GfK-Konsumstimmung in Deutschland. Am Nachmittag dämpften allerdings schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt die Kauflaune. Wider Erwarten stieg dort in der vergangenen Woche die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Der DAX schloss einen Punkt tiefer bei 13.103, der Euro-Stoxx-50 notierte mit 3.372 Zählern in der Nähe des Schlusskurses vom Vortag. Nach Vorlage endgültiger Zahlen gewannen Daimler (DE:DAIGn) 4,3 Prozent. Der Sektor der Automobilhersteller stellte mit einem Plus von 2,1 Prozent den grössten Gewinner in Europa. Positiv fielen die Kommentare zu Unilever (LON:ULVR) aus. Die Aktien schossen um 7,8 Prozent nach oben.

USA

Die Anleger an der Wall Street haben am Donnerstag eifrig Gewinne mitgenommen. Anlässe gab es genügend: Schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt oder die jüngste Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China. Nachdem die USA die Schliessung des chinesischen Konsulats in Houston angeordnet hatten, drohte US-Präsident Trump mit der Schliessung weiterer Konsulate. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 1,3 Prozent auf 26.652 Punkten aus dem Handel. Der S&P-500-Index schloss 1,2 Prozent tiefer, der Nasdaq-Composite sackte um 2,3 Prozent ab. Am Aktienmarkt verkauften die Teilnehmer die grossen Tech-Giganten, die sich in den vergangenen Monaten gut geschlagen hatten. So verloren Amazon (NASDAQ:AMZN) 3,7 Prozent, Alphabet (NASDAQ:GOOGL) 3,1 Prozent, Netflix (NASDAQ:NFLX) 2,5 Prozent oder Apple (NASDAQ:AAPL) 4,6 Prozent. Die Twitter-Aktie sprang um 4,1 Prozent nach oben. Der Betreiber des gleichnamigen Kurznachrichtendiensts hat zwar im zweiten Quartal einen deutlichen Verlust geschrieben und mit Umsatz wie Ergebnis die Erwartungen verfehlt, gleichzeitig aber mehr Nutzer hinzugewonnen als erwartet. Die am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Zweitquartalszahlen von Tesla (NASDAQ:TSLA) wurden zunächst ebenfalls positiv aufgenommen; die Aktie lag zu Handelsende aber 5 Prozent im Minus. Der Hersteller von Elektroautos hat das vierte Quartal in Folge einen Gewinn vermeldet.

Asien

Tiefrot präsentieren sich die asiatischen Aktienbörsen am Freitag. Sie folgen damit den negativen Vorgaben der Wall Street vom Vorabend. Händler nennen einen ganzen Strauß an schlechten Nachrichten: Neben der weiter um sich greifenden Coronaviruspandemie fühlen sich Konjunkturskeptiker mit Blick auf den US-Arbeitsmarkt bestätigt, denn unerwartet viele Amerikaner hatten in der Vorwoche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Darüber hinaus nimmt die Eskalation des Dauerkonflikts zwischen den USA und China erneut Fahrt auf. Nachdem die USA die Schließung des chinesischen Konsulats in Houston angeordnet hatten, kontert China mit der Schließung des US-Konsulats in Chengdu.

Anleihen

Die schwächeren US-Arbeitsmarktdaten vom Donnerstag liessen Anleger lieber zu Staatsanleihen greifen. Die US-Zehnjahresrendite sank um 2,50 Basispunkte auf 0,57 Prozent.

Analysen

Citi: STMicro überzeugt mit Umsatzentwicklung - Neutral
UBS (SIX:UBSG) erhöht ABB-Ziel auf 27 (22) CHF - Buy
Warburg erhöht Jungheinrich-Ziel auf 28 (27) EUR - Buy
MS senkt Richemont-Ziel auf 54 (55) CHF - Equalweight

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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