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Intuit-Aktie: Kurzfristig Pfui, langfristig Hui

Veröffentlicht am 13.07.2022, 06:10
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Die Aktie von Intuit ist seit ihrem Höchststand im November um 43% gefallen, ein vielleicht ungerechtfertigter Kursrutsch
  • Die langfristige Perspektive des Unternehmens ist attraktiv, denn das Management verspricht ein erhebliches Wachstum
  • INTU wird jedoch immer noch zum 35-fachen des diesjährigen Gewinns gehandelt, was einen Kursanstieg kurzfristig einschränken könnte

Am 18. November meldete Intuit (NASDAQ:INTU) die Ergebnisse für das 1. Quartal und hob die Prognose für das Gesamtjahr an. Am folgenden Tag erreichte die INTU-Aktie einen Höchststand von 716 USD und schloss mit einem Plus von 10 %.

Seitdem hat sich INTU in die falsche Richtung entwickelt. Seit dem Rekordhoch am 19. November ist die Intuit-Aktie um 43 % gefallen.

Intuit Wochenchart

Quelle: Investing.com

Auf den ersten Blick erscheint der Rücksetzer nicht ganz nachvollziehbar. Wenn man die Aktie jedoch aus einer anderen Perspektive betrachtet, was Anleger in diesem Markt unbedingt tun sollten, kann man die neue, niedrigere Bewertung durchaus verstehen. INTU ist jetzt sicherlich günstiger - aber immer noch nicht wirklich günstig.

Vor acht Monaten waren die Anleger bereit, fast jeden Preis für Qualität zu zahlen, mittlerweile konzentrieren sie sich jedoch verstärkt auf die Bewertung. Wenn das Pendel zurückschwingt, was unweigerlich der Fall sein wird, spricht einiges dafür, dass die Aktie von INTU ihren langen, beeindruckenden Aufwärtstrend fortsetzt. Bis dahin kann der Abverkauf aber durchaus weitergehen.

Warum ist die Intuit-Aktie gefallen?

Nochmal: Der steile Rückgang gegenüber den Höchstständen des letzten Jahres erscheint auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Natürlich sind die Märkte insgesamt stark gefallen. Seit dem 18. November sind der NASDAQ 100 um 26 % und der S&P 500 um 17 % zurückgegangen. Intuit ist in beiden Indizes vertreten, hat sich aber noch schlechter entwickelt.

Theoretisch sollte INTU eine Outperformance aufweisen. Das Kerngeschäft von TurboTax ist relativ defensiv: Steuererklärungen müssen auch in Zeiten einer Rezession abgegeben werden. Im Geschäftsjahr 2021 entfiel fast die Hälfte des Gewinns auf die Segmente Consumer und ProConnect (ersteres umfasst TurboTax, letzteres richtet sich an professionelle Steuerberater).

Mit QuickBooks erreicht Intuit natürlich auch kleine Unternehmen, die in einer Rezession an ihre Grenzen stoßen, aber zu diesem Segment gehören auch Selbstständige, die einem finanziellen Sturm trotzen können. Insgesamt dürfte Intuit einen Konjunkturabschwung besser als die meisten anderen großen Unternehmen meistern können.

Auch die Bilanz von Intuit ist relevant. Das Unternehmen hat keine Schulden. Tatsächlich verfügt der Hersteller von Standardanwendungssoftware über rund 13 USD pro Aktie in liquiden Mitteln. Dieses Profil sollte Aktienverluste bei einem Marktabschwung minimieren: Die finanzielle Hebelwirkung verstärkt die Renditen sowohl im Auf- als auch im Abschwung.

Gemessen am Rückgang der letzten acht Monate erscheint der Ausverkauf wie eine Überreaktion - und der Aktienkurs von INTU wie eine gute Gelegenheit für ein Schnäppchen.

Die Bewertung spielt auch hier eine Rolle

Das Problem dieser Analyse ist, dass sie eine wichtige Tatsache außer Acht lässt: die Bewertung, sowohl zu den Höchstständen als auch zum jetzigen Zeitpunkt.

Intuit hat die Prognose nach den Zahlen für das 1. Quartal angehoben. Die aktualisierte Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie lag bei 11,48 bis 11,64 USD. Selbst am oberen Ende, beim Intraday-Hoch am 19. November, wurde die Intuit-Aktie zu einem satten 61-fachen des Gewinns gehandelt.

Das Einundsechzigfache des Gewinns ist ein gewaltiges Multiple für ein reifes Unternehmen, egal, wie gut es ist. Und es ist ein Multiple, das zweifelsohne zumindest teilweise durch die niedrigen Zinssätze unterstützt wurde. Intuit galt (vielleicht etwas ironisch, wenn man die Entwicklung seither betrachtet) aufgrund seines Steuergeschäfts und seiner beeindruckenden Geschichte des organischen und anorganischen Wachstums als ein relativ sicheres Unternehmen.

Zu dieser Zeit konnten Anleger mit risikoärmeren Schuldtiteln kaum Renditen erzielen, und so bot sich INTU als Alternative an, die gleichzeitig ein starkes Wachstumspotenzial bieten konnte.

Das Problem

Zum einen erscheint ein KGV von 61, zumindest im Rückblick, geradezu absurd. Das schienen die Anleger schon damals zu erkennen: Die Aktie fiel relativ schnell und verlor bis zum Jahresende rund 10 %, noch bevor die Märkte zu Beginn dieses Jahres auf breiter Front einknickten.

Zweitens wird die Aktie selbst jetzt noch zum 34-fachen der diesjährigen Schätzung gehandelt (die inzwischen leicht angehoben wurde). Mit Blick auf das nächste Jahr wird INTU mit dem 29-fachen des Gewinns bewertet. Unter den mehr als 90 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 100 Mrd. USD weisen nur fünf ein höheres zu erwartendes KGV auf.

Natürlich hat INTU bessere Wachstumsaussichten als die meisten dieser Unternehmen. Allerdings besteht hier ein gewisses konjunkturelles Risiko, sei es durch geringere Einnahmen von KMUs oder durch die Abwanderung privater Anwender zu kostenlose Angeboten. Sogar der Krypto-Boom hat Intuit geholfen: Das Management schätzt, dass etwa 4 Millionen Steuerpflichtige Krypto-Transaktionen durchgeführt haben, was die Komplexität erhöht und wahrscheinlich das Upselling gefördert hat.

Nochmal: Intuit-Aktien sind zwar jetzt günstiger - aber eben noch nicht günstig genug.

Auf lange Sicht

Alles in allem ist der Ausverkauf so gesehen nachvollziehbarer. Die Bewertung im letzten Jahr war zweifelsohne übertrieben. Es bestehen wirtschaftliche Risiken. Und so ist es nicht verwunderlich, dass INTU eine Underperformance hingelegt hat.

Gleichzeitig spricht einiges dafür, dass dieser Kurseinbruch auf lange Sicht tatsächlich eine Gelegenheit bieten könnte. Intuit hat sich für das Geschäftsjahr 2025 "kühne Ziele" gesetzt, darunter die Verbesserung der Erfolgsquote seiner Geschäftskunden um mehr als 10 Prozentpunkte und die Verdoppelung der Kundenzahl auf mehr als 200 Millionen.

Es gibt Spielraum für eine Expansion ins Ausland, dabei bietet sich der Markt für das Steuergeschäft in Kanada und das SMB-Geschäft in englischsprachigen Ländern, einschließlich Großbritannien an. Die Übernahmen von Mailchimp und Credit Karma sind Teil einer umfassenderen Strategie, mit der Intuit zu einem "One-Stop-Shop" für das Management von Finanzen sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher werden sollte.

Bei einer Verdoppelung der Nutzerbasis und höheren Ausgaben pro Nutzer steigt der Umsatz um mehr als 100 %. Der Plattformcharakter des Geschäfts lässt zudem ein noch stärkeres Gewinnwachstum erwarten. Intuit wird den Gewinn bis zum Geschäftsjahr 2025 mit ziemlicher Sicherheit nicht verdreifachen, aber es gibt durchaus einen Weg, wie Intuit das über einen mehrjährigen Zeitraum erreichen kann. Und selbst wenn der Gewinnmultiplikator der Aktie schrumpft (aufgrund der schwächeren Zukunftsaussichten), dürfte die Aktie in diesem Zeitraum auf Jahresbasis immer noch mehr als 10 % abwerfen.

Zugegeben: Intuit mag vielleicht nicht gerade die großartige Gelegenheit sein, die ein Rückgang von 43 % suggeriert, was dafür spricht, wie hoch die Bewertung hier noch ist. Aber angesichts der Tatsache, dass Intuit mit ziemlicher Sicherheit auch in einer Rezession ein gewisses Wachstum erzielen kann (der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2009, das in die schlimmste Zeit der Finanzkrise fiel, um 4 %) erscheint das Chancen-Risiko-Verhältnis hier zumindest positiv.

Irgendwann werden sich die Anleger wieder auf diese Tatsache besinnen. Und falls ein insgesamt fallender Markt die Aktie von Intuit noch billiger macht - umso besser!

Offenlegung: Ich halte keine Positionen in INTU.

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