In der vergangenen Woche gaben die US-Aktienindizes nach. Eine Korrektur war längst überfällig, aber neben den technischen Aspekten hat auch die geopolitische Lage im Nahen Osten die Aktienindizes unter Druck gesetzt. Der Konflikt setzt sich fort und lässt das Interesse an risikoreichen Vermögenswerten sinken. Außerdem hat die Fed noch nicht ihre Bereitschaft bekundet, die Geldpolitik zu lockern, was ebenfalls ungünstig für die Aktienindizes ist.
Der Devisenmarkt verzeichnete eine gemischte Dynamik. Einerseits zeigte sich der US-Dollar vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen recht zuversichtlich, da erwartet wurde, dass die US-Notenbank es nicht eilig hat, die Zinsen zu senken. Auf der anderen Seite enttäuschten einige makroökonomische Berichte. So ging beispielsweise die Zahl der erteilten Baugenehmigungen stärker zurück als erwartet (-4,3 % gegenüber prognostizierten -0,7 %). Auch die Verkäufe auf dem sekundären Immobilienmarkt gingen zurück. All dies bremst die Aufwertung des US-Dollars.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent wies eine sehr hohe Volatilität auf, ist aber zum Ende der Woche schlussendlich auf rund 86,00 US-Dollar pro Barrel gefallen. Die Spannungen im Nahen Osten führen zu einem kurzfristigen Anstieg der Nachfrage. Der Preis für den Energieträger wird durch den Anstieg der US-Rohölreserven und die Tatsache, dass die US-Notenbank bereit ist, die Zinsen hoch zu halten, unter Druck gesetzt, was den US-Dollar stützt und Druck auf die in US-Dollar notierten Vermögenswerte ausübt.
Großbritannien. Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor
Das BIP des Vereinigten Königreichs ging im Jahresvergleich zurück, was die schwierige Lage der britischen Wirtschaft widerspiegelt. Auslöser für den Rückgang des Indikators waren die gestiegenen Ölpreise, Veränderungen in den Lieferketten und die hohen Zinssätze der Bank of England, die ihre Geldpolitik verschärft hat, um der steigenden Inflation entgegenzuwirken. Auch der PMI für den Dienstleistungssektor hat sich aufgrund dieser Umstände verschlechtert, obwohl er immer noch über der Marke von 50 Punkten liegt. Der Rückgang des Indikators ist eine schlechte Nachricht für das britische Pfund.
Die USA. Bestellungen langlebiger Güter
Die Auftragseingänge für langlebige Güter spiegeln die Zahl der neuen Aufträge an die Hersteller für Güter mit einer Lebensdauer von mindestens drei Jahren wider. Dieser Indikator ist ein guter Gradmesser für die Bereitschaft der Allgemeinheit, große Anschaffungen zu tätigen. Er ermöglicht es auch, den Ausblick für die nationalen Erzeuger abzuschätzen. Globale Analysten gehen davon aus, dass der Indikator für den Berichtszeitraum zurückgehen wird. Dies ist sowohl für die US-Wirtschaft als auch für den US-Dollar unerfreulich.
Vereinigte Staaten. BIP-Wachstumsrate
Trotz des hohen Zinssatzes der Fed zeigt die US-Wirtschaft weiterhin eine gute Widerstandskraft. Den Prognosen globaler Analysten zufolge könnten die Zahlen für das 1. Quartal 2024 jedoch eine Verlangsamung des BIP-Wachstums von 3,4 % im Vorquartal auf 2,8 % zeigen. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums ist ein beunruhigendes Signal, das die US-Notenbank dazu veranlassen könnte, trotz der relativ hohen Inflation eine frühere Zinssenkung in Betracht zu ziehen. Diese Aspekte sind eine schlechte Nachricht für den US-Dollar, obwohl ein schwächerer US-Dollar für auf US-Dollar lautende Vermögenswerte wie Gold günstig ist.