Die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) hat nach einem verhaltenen Jahresauftakt wieder an Schwung gewonnen und ist im letzten Quartal um etwa 18% gestiegen, womit der iPhone-Hersteller mehr als das Doppelte der Zuwächse des Benchmark-Index NASDAQ erzielt hat.
Nach dieser starken Bewegung fragen sich viele Anleger: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um diese Technologieaktie zu kaufen?
Ihr Zögern ist durchaus verständlich, angesichts der Unsicherheit, ob die Verbraucher nach der Pandemie die Hardware des Unternehmens, einschließlich Laptops, Uhren und iPads, weiter im gleichen Umfang kaufen werden.
Das Argument ist, dass mit der allmählichen Wiedereröffnung der Weltwirtschaft nach den Massenimpfungen auch die Nachfrage nach Apple-Hardware für die Arbeit von zu Hause aus zurückgehen wird. Darüber hinaus könnte die verschärfte Kontrolle durch Regulierer, mit der einige der größten Technologieunternehmen konfrontiert sind, eine ernsthafte Herausforderung für das zukünftige Wachstum darstellen. Apple-Aktien fielen am vergangenen Freitag um mehr als 3%, nachdem das Unternehmen von einem Gericht dazu verurteilt wurde, es App-Entwicklern zu ermöglichen, externe Zahlungsmöglichkeiten für mobile Apps zu verlinken.
Diese Argumente haben sicherlich Gewicht, aber Anleger sollten nicht die enorme Fähigkeit des kalifornischen Unternehmens ignorieren, Gewinne und Umsätze schnell zu steigern. Die Verkäufe von iPhones, dem Kernprodukt von Apple, stiegen im letzten Quartal um etwa 50%, obwohl dieses für Apple traditionell zu den schlechtesten zählt, da die Verbraucher bereits auf die Einführung neuer Modelle um den September herum warten.
Hinter diesem anhaltenden Wachstumszyklus steht die enorme Innovationskraft des Unternehmens, die nicht nur Bestandskunden an sich bindet, sondern auch neue Wachstumsfelder erschließt.
Erhebliches Aufwärtspotenzial
Die Wachstumsaussichten für das größte US-Unternehmen sind nach wie vor gut, so JPMorgan (NYSE:JPM) in einer aktuellen Mitteilung, in der die Bank ihr "Overweight"-Rating für Apple bekräftigte und ihr Kursziel für die Aktie auf 180 US-Dollar anhob.
In der Notiz von JPMorgan hieß es:
"Wir heben unsere iPhone-Absatzschätzung für das GJ22 weiter (auf 246 Millionen Einheiten) an und sehen immer noch ein erhebliches Aufwärtspotenzial im Vergleich zum Durchschnitt der Erwartungen, die zugegebenermaßen in den letzten Monaten aufgrund der stärkeren iPhone-12-Verkäufe gestiegen sind."
Der Unterhaltungsriese hat im vergangenen Jahr das iPhone 12 auf den Markt gebracht, das trotz Lieferkettenproblemen die Verkaufszahlen wieder ankurbelte. Gestern hat er das iPhone 13 vorgestellt, das über neue Kamerafunktionen und schnellere Prozessoren verfügt.
JPMorgan sagt jedoch, dass die Nachfrage nach dem iPhone 13 im Vergleich zum Vorgänger, das als größeres Update angesehen wurde, gedämpft sein dürfte. Die Analysten erwarten allerdings trotzdem, dass seine 5G-Fähigkeit den Umsatz weiter ankurbeln wird.
Die optimistischen Ansichten von JPMorgan stimmen mit dem allgemeinen Konsens an der Wall Street überein. Ungefähr 80% von 41 Analysten, die Apple beobachten, haben ein "Outperform"-Rating für die Aktie stehen, ergab eine Umfrage von Investing.com. Im Durchschnitt erwarten sie, dass Apple in den nächsten 12 Monaten gegenüber dem Schlusskurs am Dienstag um weitere 12% zulegen wird.
Kurzfristig könnte die Aktie jedoch Schwäche zeigen. Den von Bloomberg zusammengestellten Daten zufolge sind die Aktien des Tech-Riesen an 75 % der Tage, an denen er neue iPhones vorgestellt hat, gefallen. "Alle positiven Auswirkungen einer neuen Version sind in der Regel bereits in den Kursen enthalten", heißt es in einer Mitteilung der Bespoke Investment Group an ihre Kunden.
Fazit zur Apple-Aktie
Die Mehrheit der Analysten sieht weiterhin weiteres Gewinnpotential bei der Apple-Aktie, insbesondere dank der neuen 5G-fähigen iPhone-Modelle und den steigenden Einnahmen aus Dienstleistungen und anderen Hardwareangeboten.