Die japanische Notenbank hat auf ihrer Sitzung am Dienstag die Geldpolitik unangetastet gelassen. Die Bank of Japan betonte aber, sie werde "nicht zögern, weitere geldpolitische Lockerungsmassnahmen zu ergreifen, wenn das Momentum in Richtung der Preisstabilitätsziele verloren gehen sollte". Diese Formulierung fehlte nach der vorangegangenen Notenbanksitzung im Juni noch. Die japanische Notenbank hatte lange ihr Inflationsziel von 2 Prozent verfehlt, sieht die Entwicklung in diese Richtung aber weiterhin als intakt an. Die Zentralbank hält an ihrem Ziel fest, die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen bei null Prozent zu belassen und den kurzfristigen Einlagenzins bei minus 0,1 Prozent. Die Zinsen sollen zudem wie angekündigt für eine längere Zeit bis mindestens Frühjahr 2020 extrem niedrig bleiben. Andere Notenbanken sind schon etwas weiter als die japanische. So wird die Federal Reserve in den USA den Erwartungen zufolge am Dienstag ihren Leitzins erstmals seit 2008 von derzeit 2,25 bis 2,5 Prozent senken. Es besteht die Sorge, dass die Handelskonflikte und andere wirtschaftlichen Probleme die Bemühungen der Notenbanken untergraben könnten, eine Teuerung von 2 Prozent zu erreichen. Am schweizerischen Aktienmarkt hat sich am Montag nicht viel getan.. Der SMI gewann knapp 3 Punkte auf 9.971 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 44,23 (zuvor: 62,08) Millionen Aktien. Nach der Bilanzvorlage am Freitag meldeten sich nun bei Nestle (SIX:NESN) die Analysten zu Wort. Die Kommentare fielen durch die Bank positiv aus, eine Reihe von Häusern erhöhte die Kursziele für die Aktie des Lebensmittelkonzerns. Die UBS (SIX:UBSG) zeigte sich dabei mit einem Kursziel von 117 Franken und einer Kaufempfehlung besonders optimistisch. Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) bescheinigte Nestle eine Verbesserung der operativen Dynamik, Bryan Garnier blies ins gleiche Horn. Mit einem Plus von 1,1 Prozent führten Nestle das Tableau der Blue Chips mit an. Dagegen gaben Novartis (SIX:NOVN) 1,0 Prozent ab und zählten damit zu den schwächsten Werten. Im Handel wurde auf ein negatives Studienergebnis zu einem Herzmittel verwiesen. Die eskalierenden Unruhen in Hongkong belasteten die Titel im Luxusgütersegment, denn China stellt einen wichtigen Absatzmarkt für die eidgenössischen Anbieter. Swatch und Richemont (SIX:CFR) verloren 0,5 bzw. 0,2 Prozent. Die europäischen Aktienmärkte traten zum Start in die Woche mehrheitlich auf der Stelle. Während die Berichtssaison eine Pause einlegte, gab es über das Wochenende eine ganze Reihe von Nachrichten aus dem Unternehmensbereich. Der DAX schloss verlor zwei auf 12.417 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss einen Punkt tiefer bei 3.524 Punkten. Tagessieger im DAX waren mit einem Plus von 2 Prozent Deutsche Telekom (DE:DTEGn). Die Genehmigung der Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint durch das US-Justizministerium treibt hier. Der französische Pharmakonzern Sanofi (PA:SASY) hat seinen Ausblick angehoben. Für die Analysten von Bryan Garnier haben die Zweitquartalszahlen etwas über den Markterwartungen gelegen. Delivery Hero legten um 5 Prozent zu. Das britische Pfund baute seine Abgaben im Verlauf aus und fiel im Tagestief mit 1,2212 Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Hintergrund ist die zunehmende Sorge, dass Grossbritannien die EU ohne einen Brexit-Deal verlassen wird, nach den jüngsten Aussagen von Mitgliedern der neuen britischen Regierung. Profiteur war die Börse in London, der Index legte dort um 1,8 Prozent zu. Die Wall Street hat sich am Montag ohne klaren Trend und mit wenig Bewegung gezeigt. Im Vorfeld wichtiger Termine im Wochenverlauf wagte sich kaum jemand aus der Deckung. So stellte die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch das beherrschende Thema. Der US-Zinstermin Markt preiste zuletzt einen "kleinen" Zinsschritt mit 76 Prozent Wahrscheinlichkeit ein und einen "grossen" von 50 Basispunkten mit 24 Prozent. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 27.221 Punkte. Für S&P-500 und Nasdaq-Composite ging es 0,2 bzw. 0,4 Prozent nach unten. Dabei standen 1.500 (Freitag: 2.082) Kursgewinner 1.457 (879) -verlierern gegenüber, unverändert schlossen 97 (89) Titel. Die Verluste im Technologiesegment wurden mit Gewinnmitnahmen erklärt, nachdem der Sektor im Juli bislang dem breiten Markt klar vorausgeeilt war. Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Snap (NYSE:SNAP) fielen 0,3 bzw. 2,2 Prozent. Unter den Einzelwerten blieb die vom US-Justizministerium unter Auflagen genehmigte Das neue Unternehmen käme 2020 auf einen Umsatz von 19 bis 20 Milliarden Dollar. Die Aktie von Lexicon Pharmaceuticals brach um 70,3 Prozent ein. Der französische Partner Sanofi hatte die Kooperation beim Diabetesmedikament Zynquista beendet. In Ostasien und Australien zeigen sich die Aktienmärkte am Dienstag mit leichten Aufschlägen. Im Grossen und Ganzen üben sich die Anleger jedoch vor der US-Notenbanksitzung und den beginnenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China in Zurückhaltung. Fallende Marktzinsen am Rentenmarkt und steigende Notierungen wurden ebenfalls mit der erwarteten Zinssenkung erklärt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen reduzierte sich um 0,8 Basispunkt auf 2,06 Prozent. UBS erhöht Sprint (NYSE:S) auf Buy (Neutral) Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.Top-Thema
Aktien Schweiz
Aktien international
Europa
USA
Asien
Anleihen
Analysen
CS senkt Prosieben(DE:PSMGn)-Ziel auf 11,90 (14,30) EUR – Underperform
CS erhöht Schneider(DE:SHFG)-Ziel auf 88 (85) EUR – Outperform