Es ist heiß begehrt, das „Erz von Zypern“ (aes cyprium) – so die ursprüngliche Bezeichnung für Kupfer, von der sich der lateinische Name cuprum ableitet. Während das Halbedelmetall im Altertum also vorwiegend auf der Mittelmeerinsel gewonnen wurde, stehen heute in absteigender Reihenfolge Chile, Peru und China auf den ersten Plätzen in der Liste der bedeutendsten Kupferproduzenten. Da Kupfer einerseits gut formbar und andererseits zäh ist sowie eine hervorragende Wärme- und Stromleitfähigkeit aufweist, kommt es häufig in der Industrie zum Einsatz. Zudem tragen seine Korrosionsbeständigkeit und die Tatsache, dass es zu 100% ohne Qualitätsverlust recycelbar ist, zur Attraktivität des Schwer- und Münzmetalls bei. Laut Untersuchungen des United States Geological Survey (USGS), des wichtigsten Kartografie-Instituts der Vereinigten Staaten, belaufen sich die weltweiten Kupferreserven derzeit auf rund 880 Millionen Tonnen, während (entdeckte sowie unentdeckte) Kupferressourcen auf etwa 2.1 beziehungsweise 3.5 Milliarden Tonnen geschätzt werden.
Steigende Konkurrenz im Minensektor
Und da wird es natürlich für die Bergbauindustrie interessant. Viele Unternehmen aus dem Minensektor versuchen momentan, ihr Kupferportfolio auszubauen, denn aufgrund seiner guten Eigenschaften dürfte dem Metall eine große Bedeutung bei der laufenden und zukünftigen Energiewende zukommen. Elektroautos, Windkrafträder, Photovoltaikanlagen – in zahlreichen Produkten und Bereichen ist Kupfer ein wichtiger Bestandteil und dementsprechend stark nachgefragt. Von dieser Nachfrage möchten die Bergbauunternehmen profitieren, was dazu führt, dass sich immer mehr Big Player auf die Suche nach kleineren, aber kupferreichen Projekten begeben, die sich für profitable Übernahmen eignen.
Newmont hat schon zugeschlagen
So auch die Newmont Mining Corporation (NYSE:NEM), die erst im Mai einen $19 Milliarden schweren Übernahme-Deal mit Newcrest Mining in (vorerst) trockene Tücher gebracht hat. Diese Übernahme, welche als größte in der jüngeren Vergangenheit des Goldsektors klassifiziert werden kann, dient Newmont vor allem dazu, sich neue Kupfer-Assets zu sichern. Fast 50 Milliarden Pfund an Kupferreserven und -ressourcen kann das Unternehmen mit Sitz in Colorado seinem Portfolio dann zusätzlich hinzurechnen, inklusive 61.5 Millionen Feinunzen Gold, womit sich Newmont zudem erneut den Platz als größter Goldproduzent sichert. Weiterhin verfügt Newcrest über moderne Abbautechnologien, durch die sich Newmont jährliche Kosteneinsparungen in Höhe von $500 Millionen erhofft. Im Herbst müssen nun noch die Newcrest-Aktionäre der Übernahme final zustimmen und auch die Aufsichtsbehörden müssen den Deal noch absegnen. Die Beteiligten erwarten jedoch, dass die gesamte Transaktion bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden kann.
Barrick unter Zugzwang
Der Newmont’sche Schachzug setzt den größten Konkurrenten Barrick natürlich unter Druck. Zwar hatte das kanadische Unternehmen selbst Übernahme-Pläne geschmiedet, konnte diese aber bislang nicht in die Tat umsetzen. 2020 scheiterte ein Deal mit dem Bergbauunternehmen Freeport-McMoRan (NYSE:FCX) und zuletzt wurde (Insiderinformationen der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge) ein informelles Angebot an die ebenfalls kanadische Firma First Quantum Minerals (TSX:FM) abgelehnt. Diese war für Barrick besonders interessant, da sie neben Gold vor allem Kupfer fördert, Beteiligungen an Gold- und Kupferminen in Sambia und Alaska innehat und zudem Explorationsprojekte für Kupferabbau in Argentinien und Peru unterhält. Doch es sieht ganz danach aus, als müsse sich Barrick nach einem anderen Kandidaten umschauen. Oder liegt das nächste heiße Eisen – beziehungsweise Kupfer – bereits im Feuer?
Auch wir sind uns bewusst, dass Metalle und die Unternehmen, die sie generieren, eine wichtige Rolle sowohl in der Industrie als auch als Anlageklasse spielen (werden) und bieten daher in unserem Produktportfolio ein Industriemetalle- und ein Minen-Paket an. Das Industriemetalle-Paket umfasst dabei die Werte Kupfer, Palladium, Platin und Uran, während das Minen-Paket die Aktien verschiedener Bergbauunternehmen, darunter Newmont und Barrick, sowie die ETFs GDX und GDXJ enthält.
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