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Energiewerte, gemessen am Energy Select Sector SPDR ETF (NYSE:XLE), hatten in 2019 ein Gruseljahr. Der ETF ist in diesem Jahr nur um 6% gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen, verglichen mit dem S&P 500, der um mehr als 26% hochschoss. Diese schwache Entwicklung könnte jedoch bald Geschichte sein, da der ETF in den kommenden Monaten und Wochen um bis zu 13,5% zulegen dürfte.
Der Sektor könnte im Ausblick von einem schwächeren US-Dollar und steigenden Ölpreisen profitieren. Bei den beiden größten Unternehmen der Branche, Exxon Mobil (NYSE:XOM) (DE:XON) und Chevron Corp (NYSE:CVX) (DE:CVX), sollte zudem eine Erholung überfällig sein.
Energie-ETF
Der Energie-ETF hat vor kurzem zwei technische Abwärtstrends überwunden, die ihn bislang mit nach unten zogen. Der erste Abwärtstrend setzte im November 2018 ein, während der zweite im April 2019 hinzukam. Jetzt beginnt der ETF einen höheren Trend einzuschlagen und sollte er über einen technischen Widerstand bei 63,60 USD steigen, könnte er bis auf 68,90 USD gehen. Dies würde einen Zuwachs von rund 13,4% bedeuten.
Das ist nicht alles, denn es scheint, als habe der ETF auch ein bullisches Umkehrmuster gebildet hat, das als Double Bottom bekannt ist. Das Papier bildete dieses Muster zwischen August und Oktober 2019 aus. Auch dies deutet darauf hin, dass der XLE vor einer Aufwärtsbewegung steht.
Hinzu kommt, dass der Trend für den Relative-Stärke-Index ebenfalls eine Kehrtwende vollzogen hat. Der RSI tendiert seit Dezember 2018 durchgehend höher und dass obwohl der ETF früherer Tiefststände immer wieder getestet hat. Dieser positive Trend ist als bullische Divergenz bekannt und deutet darauf hin, dass der ETF auf längere Sicht steigen wird.
Der Dollar
Ein Grund für den Anstieg des ETFs ist, dass der US-Dollar in letzter Zeit Anzeichen einer Abschwächung aufweist. Der Dollar-Index, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Währungskorb abbildet, ist unter einen kritischen Aufwärtstrend gefallen, der im September 2018 begann und den Index Anfang Oktober 2019 auf einen Höchststand von 99,70 führte. Jetzt ist der Dollar mit 97,50 unter den erwähnten Aufwärtstrend gesunken und riskiert bis auf 95,10 zurückzufallen, wie zuvor geschrieben. Sollte der Dollar schwächer werden, könnte dies zu Preisaufschlägen beim Ölbeitragen, das in letzter Zeit eigene bullische Trends signalisiert hat.
Exxon Mobil
Positive Trends verzeichnet auch Exxon, das im Energie-ETF eine Gewichtung von rund 22% aufweist. Die Aktie hatte in 2019 ebenfalls ein mieses Jahr, mit einem Anstieg des Kurses um lediglich rund 3%. Der Aktienkurs scheint jedoch einen soliden Boden bei 67 USD aufgebaut zu haben, da er dieses Unterstützungsniveau seit August mehrmals getestet hat. Darüber hinaus steigt der RSI für Exxon allmählich und signalisiert, dass die Dynamik der Aktie sich zum Besseren wendet.
Chevron
Chevron ist mit rund 21% ebenfalls ein Schwergewicht im ETF. Wie Exxon hatte Chevron in 2019 kein gutes Jahr, als seine Papiere um lediglich rund 9% zulegten. Die Aktie von Chevron befand sich seit Anfang 2018 in einer Konsolidierungsphase. Im Chart scheint sich ein bullisches, als symmetrisches Dreieck bekanntes Fortsetzungsmuster zu bilden, was darauf hindeutet, dass die Aktien in Zukunft steigen werden. Dazu müsste die Aktie jedoch erst noch den Abwärtstrend überwinden, der seit Mai 2018 besteht.
Während der Energiesektor in den kommenden Wochen und Monaten wahrscheinlich noch viel zu tun hat, um von einem Nachzügler am Markt zu einem Führer zu werden, gibt es Anzeichen dafür, dass das Elend von 2019 in 2020 möglicherweise ein Ende hat.