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LEI liegt erneut daneben: Warum klassische Rezessionsprognosen versagen

Veröffentlicht am 26.02.2024, 07:32
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Es war wohl unvermeidlich, ist aber dennoch erstaunlich. Der einst so zuverlässige Frühindikator für die US-Wirtschaft, der Leading Economic Index (LEI), signalisiert seit über einem Jahr eine Rezession in den USA, und trotzdem wächst die Wirtschaft weiter.

Dieser Moment lehrt uns viel über die Prognose und Beurteilung von Rezessionen, ist aber nicht wirklich überraschend. Die wichtigste Erkenntnis bleibt: Jeder Rezessionsindikator versagt irgendwann.

Warum das? Rezessionen sind einfach so. Jede Rezession ist anders, sie ist das Ergebnis einer einzigartigen Kombination von Faktoren zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Es gibt Ähnlichkeiten, aber nicht so viele, dass man sich einfach eine Handvoll Indikatoren herauspicken kann, die beim letzten Mal funktioniert haben, und davon ausgehen kann, dass sie für immer relevant sind, wenn es darum geht, zukünftige Kontraktionen zu signalisieren.

So lässt sich die Botschaft zusammenfassen, die ich seit Jahren predige - und die das Kernprinzip des US Business Cycle Risk Report ist: Wir als Normalsterbliche kommen einer "zuverlässigen" Prognosemethode für Rezessionen am nächsten, wenn wir die Signale mehrerer, sich ergänzender Modelle kombinieren.

Aber selbst eine Kombination von Modellen reicht nicht aus, wenn man sich einige herauspickt und meint, damit sei es getan.

Es gibt immer Raum für Verbesserungen, auch weil sich die Wirtschaft ständig weiterentwickelt, was dazu führen kann, dass eine bisher robuste Modellierung irgendwann nicht mehr so robust ist.

Die Suche nach neuen Wegen, den Konjunkturzyklus zu verstehen und vorherzusagen, ist daher ein wichtiger Teil der Analyse.

Wie ich zum Beispiel Ende letzter Woche hier diskutiert habe, bietet die Aggregation von einzelstaatlichen Koinzidenzindizes mit Hilfe einer Bottom-up-Methode ein potenziell neues und nützliches Instrument zur Optimierung bestehender Rezessionsprognosen bzw. Nowcasts.

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Was ist mit dem LEI los? Ed Yardeni von YardeniQuicktakes.com bringt das Problem auf den Punkt:

Das Conference Board, das die beiden Indizes zusammenstellt, hat seine Rezessionsprognose revidiert.

Eine Sprecherin der Forschungsgruppe sagte: "Während der rückläufige LEI weiterhin Gegenwind für die Wirtschaftstätigkeit signalisiert, leisteten zum ersten Mal seit zwei Jahren sechs der zehn Komponenten des LEI in den letzten sechs Monaten (bis Januar 2024) einen positiven Beitrag."

Sie fügte hinzu. "Daher signalisiert der Frühindikator derzeit keine bevorstehende Rezession. Obwohl wir nicht mehr von einer Rezession im Jahr 2024 ausgehen, erwarten wir, dass sich das reale BIP-Wachstum im zweiten und dritten Quartal auf nahezu null Prozent abschwächen wird."

Anstatt öffentlich zuzugeben, dass der LEI irreführend war, hat das Conference Board die Regel geändert, nach der drei aufeinanderfolgende Rückgänge des LEI auf eine bevorstehende Rezession hindeuten.

Jetzt geht es darum, wie viele seiner Komponenten innerhalb von sechs Monaten rückläufig sind. Unserer Meinung nach ist der LEI ein klarer Fall für einen Produktrückruf. Der Indikator muss korrigiert und der Dienstleistungssektor stärker gewichtet werden. Hier das Diagramm der LEI-Beiträge im Januar:

LEI

Zweifellos hat die Wirtschaft in der Zeit nach der Pandemie in vielerlei Hinsicht überrascht.

Auch meine Bemühungen, das Rauschen aus dem Signal herauszufiltern, wurden Ende 2022 erschwert, als es so aussah, als stünden die USA kurz davor, in eine vom NBER definierte Rezession abzugleiten, wenn auch nur vorübergehend.

Im Frühjahr 2023 mehrten sich jedoch die Anzeichen dafür, dass die Rezessionsängste, die nie einen Tipping Point erreicht hatten, nachließen.

Konkret zog sich der Schlüsselindikator des "The US Business Cycle Risk Report - the Composite Recession Probability (CRPI) Index", der mehrere Konjunkturindikatoren zusammenfasst, zu Beginn des Jahres 2023 von einer moderaten, aber nicht sehr klaren Rezessionswarnung zurück. Nachfolgend die Entwicklung des CRPI Mitte April 2023:

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Modellschätzung

Zum Vergleich hier der CRPI-Wert am Ende der Vorwoche (16. Februar):

Modellschätzung

Um es klar zu sagen: Bei der Echtzeitbewertung des Rezessionsrisikos gibt es keine Garantien. Es ist immer möglich, dass eine neue Wendung der Ereignisse die Ergebnisse selbst der besten Methoden hinfällig macht.

Die gute Nachricht ist, dass es einen konstruktiven Weg gibt, das Risiko des Scheiterns zu verringern. Dieser Weg beginnt mit einer sorgfältigen Diversifizierung der Indikatoren, auf die sich die Analyse stützt.

Wer diese Regel ignoriert, läuft Gefahr, in eine Falle zu tappen: Irgendwann versagt jeder Konjunkturindikator.

Doch zum Glück gibt es eine Lösung, die auf der Erkenntnis beruht, dass wir nur gemeinsam stark sind. Zwar kann jeder Rezessionsindikator einmal versagen, aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass alle Indikatoren gleichzeitig in die falsche Richtung weisen.

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