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Ölpreis steigt dank Nachfrageoptimismus für 2021, aber Preisrisiken bleiben bestehen

Veröffentlicht am 26.11.2020, 06:31
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Die Ölpreise scheinen die negativen Fundamentaldaten aus dem Jahr 2020 hinter sich gelassen zu haben und spiegeln derzeit die optimistische Ansicht wider, dass die Nachfrage im kommenden Jahr wieder zunehmen wird.
Ölpreis WTI (daily)

Es gibt in der Tat eine Reihe von Gründen für Zuversicht, dass der Rohstoffpreis im neuen Jahr steigen wird, aber es gibt auch gute Gründe zur Vorsicht. Im Folgenden untersuchen wir die Argumente für und gegen beide Ansichten:

Die Argumente der Öl-Bullen

1. Coronavirus-Impfstoffnachrichten: Die Kurse der Ölfutures erholen sich derzeit dank Schlagzeilen, dass ein oder mehrere Coronavirus Impfstoffe möglicherweise bis zum Ende des ersten Quartals 2021 allgemein verfügbar sein werden und dies soll eine Rückkehr zu den Reisegewohnheiten von vor der Pandemie und damit auch des Ölverbrauchs ermöglichen.

2. Nachfrage von Käufern in Asien: Die positive Stimmung wird durch die neue Nachfrage von Käufern in Asien gestützt, nachdem China kürzlich neue Exportquoten für Kraftstoff für die verbleibenden Tage des Jahres 2020 veröffentlicht hat.

Chinesische Raffinerien hatten bereits im September ihre Exportquoten aufgebraucht, was zu einem Rückstau von Rohöl führte, dass die Raffinerien nicht annehmen wollten. Aufgrund der neuen chinesischen Quoten können diese Raffinerien dieses Rohöl nun verarbeiten.

Infolgedessen sollten Händler damit rechnen, dass sich die Ölspeicher in der Region leeren werden.

3. Verlängerung der Produktionsquoten durch die OPEC+: Eine Entscheidung der OPEC+, die aktuellen Produktionsquoten zu Beginn des Jahres 2021 für mindestens drei Monate zu verlängern, wird ebenfalls dazu beitragen, die Preiserholung aufrechtzuerhalten. (Die endgültige Entscheidung der OPEC+ über eine 3- oder 6-Monatsverlängerung wird nächste Woche am 30. November und 1. Dezember fallen.)

Es gibt jedoch wichtige Schwachstellen auf dem Markt, die die Preiserholung verlangsamen oder sogar umkehren könnten.

Die Argumente der Öl-Bären:

1. Stilllegung und Schließung von Raffinerien: Bevorstehende Raffineriestillegungen und -schließungen in den USA und Europa werden bedeuten, dass mehr Rohöl auf dem Markt bleibt.

Reuters zufolge, könnte Royal Dutch Shell (NYSE:RDSa) seine 200.000 Bpd-Raffinerie in Convent, Louisiana, bereits nächste Woche dichtmachen und die Liste der Raffinerien, die mit reduziertem Durchsatz betrieben werden oder in Europa vorübergehend oder dauerhaft stillgelegt werden müssen, wird immer länger (Siehe diese Liste von Platts).

Raffinerien werden aus verschiedenen Gründen geschlossen, darunter Rentabilitätsprobleme, eine ungewisse Nachfrage und Pläne zur Umstellung auf Biokraftstoffproduktion.

2. Dauer der OPEC+-Produktionsquoten: Es besteht die Möglichkeit, dass die OPEC+ nächste Woche beschließt, ihre derzeitigen Produktionsquoten nur um 3 Monate anstatt um 6 Monate zu verlängern, was bedeutet, dass im März 2021 zusätzliche 2 Millionen bpd an Öl auf den Markt kommen könnten. Falls sich die OPEC+ lediglich für eine 3-monatige Verlängerung entscheidet, wird der Markt wahrscheinlich spätestens im März erneut volatiler werden.

Dies könnte zusammen mit der wachsenden Produktion der US-Schieferölindustrie die Preiserholung im Keim ersticken, insbesondere wenn die Nachfrage nicht so anzieht, wie vom Markt erwartet.

3. Weniger Reisen zu Thanksgiving: Wie sich das Reiseverhalten entwickeln wird, das den größten Teil der Schwäche der Ölnachfrage verursacht, ist noch sehr unklar. Beamte warnen die Amerikaner davor, diese Woche zum Erntedankfest zu reisen. Der Tag vor Thanksgiving ist normalerweise der geschäftigste Reisetag des Jahres.

Das Thanksgiving des letzten Jahres stellte Rekorde auf. TSA überprüfte mehr Passagiere als je zuvor. In den meisten Schlagzeilen ging es in diesem Jahr darum, wie viele Millionen Amerikaner zum Erntedankfest trotz der Warnungen reisen werden. Die Realität ist jedoch, dass die Leute in diesem Jahr viel weniger verreisen werden.

Der amerikanische Automobilverband AAA sagt einen Rückgang aller Thanksgiving-Reisen um 5% im Vergleich zum Vorjahr und einen Rückgang der Flugreisen um 50% voraus. Darüber hinaus könnten die jüngsten Beschränkungen und Ermahnungen der Gouverneure das Reisen über diese Vorhersagen hinaus weiter einschränken.

Händler, die sich die Benzinverbrauchsdaten ansehen, sollten einen Anstieg gegenüber dem Verbrauch in den letzten Wochen erwarten, aber auch berücksichtigen, dass dieser im Vergleich zum Vorjahr deutlich gedämpft ist. Thanksgiving gibt es nur einmal im Jahr und muss daher mit den Vorjahren verglichen werden, nicht mit anderen Zeitperioden in 2020.

4. Weniger Weihnachtsreisen: Es ist unklar, wie viele Menschen in den USA, Europa und anderen Teilen der Welt zu Weihnachten verreisen werden. Daten für Thanksgiving sollten einen Hinweis darauf geben, wie stark der Rückgang ausfallen wird.

In Europa, wo viele der größten Volkswirtschaften weiterhin teilweise gesperrt sind, wird erwartet, dass die Regierungen die Lockdowns rechtzeitig lockern werden, damit Familien zu Weihnachten reisen können. Großbritannien hat bereits angekündigt, seine Beschränkungen zu diesem Zweck lockern zu wollen. Was unbekannt bleibt: Wie viele Menschen werden sich beim Reisen wohl fühlen und ob sie überhaupt zu Urlaubszwecken in andere Länder reisen können.

5. Hindernisse für die Wiederaufnahme von Flugreisen: Mit Blick auf die Rückkehr internationaler Reisen - und damit auch auf die Nachfrage nach Düsentreibstoff - prognostiziert die International Air Transport Association, dass es bis 2024 dauern könnte, bis wir auf das Niveau von 2019 zurückkehren werden. In 2021 sollen voraussichtlich 2,8 Milliarden Passagiere reisen - 1 Milliarde mehr als im Jahr 2020.

Auf dem Weg dorthin wird es einige Unebenheiten geben, insbesondere im Hinblick auf den Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen und die Bereitschaft der Weltbevölkerung, sich impfen zu lassen.

Der Chef der australischen Quantas Airlines kündigte an, seine Fluggesellschaft plane, internationale Reisende zu fragen, ob sie eine Coronavirus-Impfung erhalten haben, bevor sie in die Flugzeuge des Unternehmens einsteigen dürfen. Er glaubt, dass dies bei internationalen Fluggesellschaften üblich sein wird.

Eine Impfpflicht könnte einige Passagiere an Bord von Flugzeugen beruhigen, jedoch ein erhebliches Hindernis für die Genesung der Industrie darstellen, wenn potenzielle Passagiere sich weigern, sich impfen zu lassen.

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