Trotz der diesjährigen Erholung der Börse kommt der S&P 500 nicht annähernd an sein Anfang letzten Jahres markiertes Allzeithoch heran.
Was jedoch neue Höchststände erklommen hat, ist die Relation von Aktien zu Anleihen. Das Verhältnis von SPY zu {{40654|TLT} (gemessen am vierteljährlichen RSI) war in den letzten zwei Jahrzehnten nur einmal so überkauft war wie heute - nämlich am Höchststand 2007 auf dem Weg in die Finanzkrise. Ende 2018, also kurz vor dem steilen Ausverkauf im vierten Quartal, kam es diesem Niveau schon sehr nahe, erreichte aber nicht ganz das Niveau, das wir derzeit sehen.
Es hat also den Anschein, als bräuchten die Aktien eine kräftige und unmittelbar bevorstehende Erholung der Bonds, um die derzeitigen Niveaus zu rechtfertigen. Sollten sich die Anleihekurse jedoch erholen, weil sich die Wirtschaft merklich abschwächt, wäre dies nicht gerade förderlich für Aktien, schließlich würden die Analysten dann ihre Gewinnerwartungen deutlich zurückschrauben.
Und wenn sich die Anleihen nicht erholen können, unabhängig davon, ob sich die Wirtschaft deutlich abkühlt oder nicht, dann könnte sich auch dies als problematisch für einen Aktienmarkt erweisen, der nicht im Gleichgewicht mit konkurrierenden Finanzanlagen zu stehen scheint. Kurz gesagt, es sieht so aus, als ob der Markt immer noch nicht weiß, was die Spatzen von den Dächern pfeifen - das TINA-Motto (There Is No Alternative - es gibt keine Alternative) gehört endgültig auf den Friedhof der "Old News".