Mastercard Inc (NYSE:MA) und Visa (NYSE:V), die weltweit größten Zahlungsnetzwerke, haben sich für ihre Anleger als hervorragende Wahl erwiesen. Trotz aller Sorgen um das globale Wachstum, Handelskriege und die Volatilität der Märkte haben ihre Aktien ihren Aufwärtstrend fortgesetzt und den breiteren Markt geschlagen.
Die Aktien beider Unternehmen sind in diesem Jahr zwischen 30% und 45% gestiegen, während der S&P 500 Index um 19% zulegte. Wenn man sich ihre Entwicklungen über einen längeren Zeitraum ansieht, dann sind die Zuwächse noch unglaublicher. In den letzten fünf Jahren erzielte Mastercard eine Rendite von rund 260%, während Visa seinen Anteilseigner 223% Gewinn einbrachte.
Das Wachstum von Visa und Mastercard war eindrucksvoll. Dank ihrer Marktdominanz und der weltweiten Abkehr von Bargeld, sind beide Unternehmen in einer guten Position, von der starken globalen Konjunktur, dem soliden Konsum in den USA und einem günstigen Kreditumfeld zu profitieren.
Für das zweite Quartal berichtete Mastercard ein Umsatzwachstum von 12%, während Visa eine Zunahme um 15% gegenüber dem Vorjahr lieferte. Laut FactSet ist der Umsatz von Mastercard in den letzten acht Quartalen durchschnittlich um mehr als 17% gestiegen.
Angesichts dieser explosiven Umsatzerhöhungen sollte es für die Anleger eine logische Frage sein, ob beide Zahlungsdienstleister diesen Wachstumskurs fortsetzen können. Diese Besorgnis ist angesichts der wachsenden Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche außerhalb der USA und des anhaltenden Handelskrieges mit China relevanter geworden.
Bullische Zukunftserwartungen
Trotz dieser Bedenken sieht die Analystengemeinde die Zukunft immer noch recht optimistisch. Von den 38 Wall-Street-Analysten, die Mastercard bewerten, empfehlen 35 die Aktie zum Kauf. Und bei Visa beträgt die Anzahl der Kaufempfehlungen 34 von insgesamt 39.
“Es gibt nur wenige (wenn überhaupt) andere Aktien, für die Sie eine vergleichbar feste Überzeugung haben können, dass das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren, Jahr für Jahr ein GpA-Wachstum von ~20% erzielen wird“, sagte Moffett Nathanson Analystin Lisa Ellis in einer aktuellen Kundenmitteilung.
Bei Mastercard hat sich die Stimmung in den letzten Monaten verbessert, nachdem das Unternehmen verstärkt in Akquisitionen investiert hat, um künftiges Wachstum zu ermöglichen und seine digitalen Fähigkeiten auszubauen.
Im vergangenen Monat hat das Unternehmen eine Zahlungsplattform der dänischen Nets für 3,19 Milliarden US-Dollar gekauft. Anfang des Jahres kaufte das Unternehmen Ethoca, mit dessen Hilfe Händler Betrug identifizieren können, und Vyze, einen Zahlungsanbieter für Kassensysteme. Das Unternehmen erwarb auch Transactis, das bei Rechnungszahlungen hilft, und Transfast, ein grenzüberschreitendes Zahlungsnetzwerk.
Visa seinerseits festigt seine marktbeherrschende Stellung im Zahlungsverkehr durch eine Reihe von Akquisitionen und Partnerschaften.
Visa war von Anfang zum Erfolg verdammt, sagte David Ritter, ein Analyst von Bloomberg Intelligence, in einem Report im vergangenen Monat. Das Netzwerk bot die Infrastruktur für elektronische Zahlungen, als der digitale Handel gerade losging und seine Vermittlerrolle bei Transaktionen bietet hohe Gewinnspannen bei niedrigen Kosten und Risiken.
“Es hat starken Rückenwind dadurch, dass der Handel elektronisch wird“, schrieb Ritter in dem Report. "Sie sind einfach in einem großartigen Geschäft und in einer beneidenswerten Position."
Fazit
Sowohl Visa als auch Mastercard profitieren von starken Verbraucherausgaben, einer zyklischen Verlagerung von Bargeld zu Krediten und einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld, das die Verbraucherausgaben anheizt. Diese Rallye könnte sich fortsetzen, wenn diese Bedingungen fortbestehen, aber beide Aktien werden nicht immun gegen eine starke Abkühlung der Konjunktur bleiben. Jeder Rückgang ihrer Aktienwerte sollte von langfristig orientierten Anlegern als Kaufgelegenheit genutzt werden.