Die Renditen der meisten Anlageklassen sind in diesem Jahr weltweit gestiegen. Dahinter stehen mehrere Faktoren – darunter das anhaltende Inflationsrisiko und eine zunehmende Unsicherheit in den globalen Handelsströmen. Kurz gesagt: Anleger fordern heute eine höhere Risikoprämie, was sich gut an verschiedenen ETFs ablesen lässt, die die wichtigsten Anlageklassen abbilden.
Laut Morningstar.com liegt die durchschnittliche Ausschüttungsrendite (basierend auf der vergangenen 12-Monats-Rendite) für die globalen Märkte derzeit bei 4,02 %. Das ist ein Anstieg gegenüber den 3,74 % aus unserem letzten Update vom 18. November.
Auch die „sicheren“ Renditen am US-Treasury-Markt sind zuletzt überwiegend gestiegen. So liegt die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe aktuell bei 4,54 %, also mehr als 50 Basispunkte über der durchschnittlichen Weltmarktrendite.
Bei den wichtigsten Anlageklassen bieten US-Junk Bonds (JNK) nach wie vor die höchste 12-Monats-Ausschüttungsrendite von 6,54 %, während US-Aktien (VTI) mit 1,23 % weiterhin am unteren Ende der Skala rangieren.
Anleger, die diese Renditen als Grundlage für ihre Vermögensallokation nutzen, sollten jedoch einige Punkte im Hinterkopf behalten. Nachlaufende Ausschüttungsrenditen sind keine Garantie für die Zukunft – sie können sich verändern oder nicht mehr relevant sein. Während sich die Renditen von Staatsanleihen über eine Buy-and-Hold-Strategie sichern lassen, sind die Ausschüttungen von ETFs schwankungsanfälliger, da sich sowohl Dividenden als auch Aktienkurse im Laufe der Zeit ändern.
Ein wichtiger Aspekt ist zudem, dass steigende Renditen nicht unbedingt bedeuten, dass Anleger am Ende höhere Gesamterträge erzielen. Sinkende Aktienkurse können die Renditevorteile eines ETF-Fonds schnell zunichtemachen. Deshalb sollte bei der Bewertung von Renditechancen stets die erwartete Gesamtrendite im Fokus stehen. Für einen umfassenden Überblick empfiehlt sich ein Blick auf die monatlichen Updates von CapitalSpectator.com zum langfristigen Ausblick der wichtigsten Anlageklassen.
Natürlich klingt es verlockend, Renditen anzustreben, die über den „risikofreien“ Ausschüttungen von US-Staatsanleihen liegen. Doch hohe Renditen gehen in der Regel mit höheren Risiken einher. Ein ertragsorientiertes Portfolio kann durchaus eine sinnvolle Strategie sein – doch wie so oft an den Finanzmärkten gilt: Es gibt nichts umsonst.